Kapitel 68: Pro und Contra

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„Tut mir leid", beschämt senkte sie den Blick.
„Du bist manchmal wirklich unmöglich...", er schüttelte den Kopf, versuchte das Grinsen zu verbergen, „aber ich verzeihe dir nochmal.", drückte ihr Gesicht am Kinn sanft zu ihm, um ihre Lippen mit einem Kuss zu benetzen.
Sie war froh, dass er ihr nicht böse war, war allerdings zeitgleich auf sich böse, dass sie die erste richtige Chance einander näher zu kommen so dermaßen dämlich versaut hatte.
Er schloss die Augen, kuschelte sich wieder weiter an sie, ließ seine Finger über ihren Arm gleiten. Hermine legte vorsichtig die Fingerspitzen an seinen Unterbauch, seufzte sehnsüchtig, „Gute Nacht..."
„Gute Nacht", flüsterte er zurück.
Sie drehte sich in seinen Armen um, so, dass sie seine Brust im Rücken spürte, zog seinen Arm weit um sich und schloss schließlich auch die Augen.

Am nächsten Morgen wachten die beiden gleichzeitig auf, Hermine streckte sich, schob gähnend ihren Arm um seinen Nacken, streichelte dann über seine Hüfte und seinen Arm, der immer noch an ihrem Bauch lag.
„Guten Morgen", brummte er dunkel, zog sie weiter zu sich, vergrub seine Nase in ihren Haaren.
„Guten Morgen... gut geschlafen?", sie lächelte verschlafen.
„Wenn du bei mir bist, schlafe ich immer gut", drückte ihr dann sanft die Lippen auf den Nacken.
„Das kann ich nur zurückgeben", sie drehte sich in seinen Armen langsam um, streichelte über seine Wange und strich durch seine Haare, streckte sich dann zu ihm und drückte ihm die Lippen, für einen Guten-Morgen-Kuss, auf, den er schnell erwiderte.
„Hör mal... wegen gestern...", sie nahm einen tiefen Atemzug.
„Lass uns nicht darüber reden.", lächelte er aufmunternd.
„Ich wollte dich nicht.. verunsichern...", fuhr sie fort, achtete gar nicht auf seinen Protest.
„Ich weiß, was du von meiner Männlichkeit hältst", er lachte leicht, schmunzelte dann, als sie ein wenig errötete.
Sie räusperte sich, „wir... vergessen einfach, dass ich solche Gedanken hab, in Ordnung?"
„Ich weiß nicht, wovon du sprichst...", er zuckte mit den Schultern.
Erleichterung zog durch ihren Blick, sie streichelte über seine Wange, kuschelte sich dann wieder an ihn, schob den Arm über seine Seite und zog kleine Kreise auf seiner Haut.

Nach weiteren Streicheleinheiten standen sie schließlich zusammen auf, machten sich frisch und gingen gemeinsamen nach unten, um zu frühstücken. Krummbein wartete schon sehnsüchtig auf sein Frauchen, miaute, als sie endlich das Wohnzimmer betrat.
„Guten Morgen, Krummbein", sie kraulte über seinen Kopf, füllte seine Näpfe mit Wasser und Weichfutter, er schnüffelte aufgeregt, nahm ein bisschen von dem Futter und ließ den Rest dann unangetastet so stehen.
Hermine verabreichte ihm die mittlerweile wirklich verhasste Medizin, versuchte ihn dann mit einem Spielzeug zu besänftigen, was nur minder viel half.
„Er hasst seine Medizin."
„Wer mag schon Medizin... ich kann ihn verstehen.", sagte Severus mitfühlend, schob sie dann weiter zur Couch, um sich hinzusetzen.
„Wenn ich daran denke, dass ich ihn hier wieder zurücklassen muss... das bricht mir noch das Herz.", sie seufzte, musterte den alten Kater, der sich auf ihren Schoß gelegt hatte, als würde er verhindern wollen, dass sie je wieder aufstand.
Severus dachte eine Weile still nach, er wägte das Für und Wider ab, was es für Konsequenzen mit sich ziehen würde und kam dann zu einem Entschluss, den er ihr umgehend mitteilen wollte, er strich durch ihre Haare, steckte eine Strähne hinter ihr Ohr, „bring Krummbein doch einfach nach Hogwarts..."
„Was?"
„Du bist so oft bei mir... bring ihn mit, er kennt sich doch im Schloss aus... dann musst du nicht immer nachhause, um ihm seine Medizin zu geben. Und vielleicht haben wir dann mal die Chance auf etwas Zweisamkeit...", beim letzten Teil schmunzelte er leicht verwegen.
„War das eine Einladung wieder zu dir zuziehen?", fragte sie lachend, suchte nach einer Antwort in seinen Augen.

Severus dachte darüber nach, so in etwa klang es, „wenn du das möchtest, dann habe ich nichts dagegen... und Arbeiten könntest du von Hogwarts aus auch... vielleicht sogar noch viel besser weil dir mehr Zutaten zur Verfügung stehen.", sagte er vorsichtig.
Seine Argumente waren durchaus sinnvoll und richtig, das Schloss bot ihr einige Vorteile, zumal sie dann tatsächlich sehr viel öfter sehr viel näher bei ihm war.
Für Krummbein wäre es das Beste, wenn er Gesellschaft hätte, selbst wenn er alleine durch das Schloss ziehen würde, wären dort immer mal wieder Schüler, die ihn streicheln würden. Je älter er wurde, desto verschmuster war er.

Matrimonium - bis dass der Tod uns scheidetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt