Kapitel 8: Alles wird jetzt besser... oder?

2.4K 125 15
                                    


„Miss Granger?", er klopfte erneut, „Ich komme jetzt rein.", er öffnete vorsichtig die Tür, lugte langsam hinein, er wollte sie nicht bei irgendetwas überraschen, wollte sie nicht nackt sehen oder sonst was.
Aber sie war nicht nackt, sie lag apathisch auf dem Bett, mit dem Rücken zu ihm, den Blick starr aus dem Fenster gerichtet.
Er ging zu ihr, versuchte einen Blick auf ihr Gesicht zu erhaschen und erschrak leicht, ihr eigentlich schönes Gesicht war nichts weiter, als eine blutleere Maske, der Glanz aus ihren Augen war verschwunden, er legte eine Hand auf ihren Arm, versuchte sie zu sich zu drehen, „Miss Granger", sie war kraftlos, ließ sich von ihm bewegen, „Sie sehen furchtbar aus."
Hermine sagte nichts, die Augen auf seine Brust gerichtet sah aber durch ihn hindurch, „Sie haben seit Tagen nicht gegessen...", er klang wirklich besorgt.
„Das soll nicht Ihre Sorge sein", sagte sie mechanisch, drehte sich wieder auf die Seite.
„Hören Sie auf zu schmollen wie ein kleines Kind", motzte er, packte sie recht unsanft am Handgelenk und zog sie aus dem Bett, schleifte sie hinter sich her und verfrachtete sie in die Küche.
„Lassen Sie mich los!", sie hatte keine Kraft sich irgendwie zu befreien.
„Sie werden jetzt etwas essen! Ich lasse mir nicht nachsagen, dass meine Frau sich in den Tod hungert!"
„Ihre Frau! Ich bin so wenig Ihre Frau, wie Sie mein Mann sind!", sie versuchte so laut zu reden, wie ihre Kraft es ihr erlaubte, den knurrenden Magen ignorierte sie seit Tagen.
„Die Ringe an unseren Fingern sagen da etwas anderes", er hielt seine Hand nur wenige Zentimeter vor ihr Gesicht.
„Glauben Sie zwei Ringe und ein Ja machen zwei Menschen zu Eheleuten?! Sie respektieren mich kein bisschen, Sie verabscheuen mich, Sie demütigen mich, wo Sie nur können! Sie nehmen nicht einmal Entschuldigungen an! Das ist keine Ehe, das ist... ein Alptraum!"

„Es ist nicht meine Schuld, dass wir einander zugeteilt wurden, ich hätte mir auch etwas Besseres vorstellen können als Ihre andauernde Nerverei ertragen zu müssen... Ihre daher geplapperten Worte, für ein unentschuldbares Verhalten. ", sein Stolz war tief gekränkt.
„Dann sollten wir uns schnellstmöglich darum bemühen diese Ehe aufzulösen!", brüllte sie ungehalten.
„Ich habe anderes zu tun, Hogwarts ist wieder soweit bewohnbar, das heißt ich werde wieder im Schloss wohnen."
„Und ich? Warum haben Sie das nicht eher gesagt?!", fragte sie anklagend, das war die Beste Nachricht seit Ewigkeiten
„Sie werden mich notgedrungen begleiten... Miss Granger ich warne Sie, sollten Sie auch nur einem Kollegen oder noch schlimmer irgendeinem Schüler irgendetwas erzählen was mich betrifft, dann ich überlege mir das noch einmal mit Hungerstreik... und jetzt essen sie endlich etwas, Sie sehen noch unansehnlicher aus als sonst.", er war Zentimeter von ihr entfernt, seine Augen bohrten sich unangenehm in ihre, eine ganz merkwürdige Kälte strahlte von ihm ab, Kälte, die sich bis in die Knochen frass und Hermine zittern ließen.
„Ich würde nichts erzählen können, was nicht sowieso schon jeder weiß", hauchte sie, dann rauschte er an ihr vorbei, packte in Windeseile seine Sachen zusammen, Hermine die ihren, nachdem sie ein Marmeladenbrot und einige Schokoriegel hinunterschlang.

Am späten Nachmittag, als alles gepackt war und sie bereit waren Spinners End zu verlassen, schob er sie aus der Tür, legte Schutzbanne über sein Haus und apparierte mit ihr zusammen nach Hogwarts.
Hermine atmete auf, als sie ihr Zuhause sah, es waren noch nicht alle Schäden beseitigt, aber bewohnbar und auch wenn es dämmerig war, als sie ankamen, ein Gefühl von Vertrautheit und Freude schlich sich in ihre Seele zurück.
Die hellen Lichter in den Fenstern des Schlosses zogen sie immer wieder in ihren Bann.
In dieser Umgebung könnte sie ihn vielleicht sogar ertragen, er hatte eine Aufgabe, war tagsüber gar nicht in seinen Räumen und konnte sie so in der kurzen Zeit am Abend, bevor sich ihre Wege in die Schlafzimmer trennten, viel weniger verletzen.
Mit neuer Hoffnung lief sie fast schon leichtfüßig über die Brücke zum Innenhof der Schule, wurde, als sie die Eingangshalle betrat, von McGonagall abgefangen und begrüßt.
„Hermine", sie drückte sie liebevoll an sich, musterte sie, der Schrecken ihres Anblicks war für einen Moment auf ihrem Gesicht sichtbar bevor sie sich selbst zügelte, sie ließ Snape einen vielsagenden Blick zufliegen, Hermine musste fast schon schmunzeln.
„Professor, Sie glauben gar nicht wie froh ich bin hier zu sein.", die Erleichterung manifestierte sich in ihrer Stimme.
„Alles wird jetzt besser, das können Sie mir glauben... Severus, es gibt einige Probleme mit Ihren Räumen...", die Schulleitung richtete das Wort nun an ihn.
„Keine Minute hier und ich möchte wieder umdrehen...", zischte er, sah abwartend zu McGonagall, dann zu Hermine, es gefiel ihm absolut nicht, dass die alte Löwin sich so um seine Frau kümmerte.

Matrimonium - bis dass der Tod uns scheidetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt