Mit einem tiefen Atemzug drehte sie sich wieder in Richtung Garten, „Ich hab's ihm damals nie gesagt...", sie konnte Ginnys Fassungslosigkeit selbst blind ablesen, „ich wollte... aber irgendwie war nie der richtige Moment und je mehr Tage und Wochen vergingen, desto mehr Mut hat mir gefehlt.", sie seufzte, „Ich bin ihm immer mehr aus dem Weg gegangen, hab mich zurückgezogen... ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte. Ich dachte, er würde mich hassen... wir waren nicht einmal ein Jahr verheiratet und wir haben uns immer wieder gesagt, dass wir diese Ehe nicht wollten... dass wir uns, sobald es gehen würde, scheiden ließen... ich dachte, dass er denken würde, dass ich ihn an mich binden wollte", sie zuckte mit den Schultern, was für eine verquere Denkweise, das wusste sie nun nach den ganzen Jahren, „ich war so.. dumm und ängstlich... ich wollte das alleine durchstehen, ich wollte stark sein... und damit hab ich alles kaputt gemacht."
Ginny schluckte, „was ist passiert?"
„Ich war so auf mich und meine Probleme konzentriert, dass ich nicht gesehen hab, wie sehr ihn diese Situation belastet hat. Er wollte mir helfen, das wollte er wirklich, so oft hat er mich gefragt, wollte, dass ich mit ihm rede oder mit irgendwem... er wusste nicht, wie er zu mir durchkommen sollte.", sie hielt kurz inne, „Ich hab ihn dann nach einer weiteren Untersuchung mit einer Prostituierten erwischt... in unserem Bett."
Ginny klappte der Mund auf, „er war völlig betrunken und auf einem Drogentrip", sie schnaubte, „ich bin in das Haus meiner Eltern... Ich hab tagelang nur geweint, nichts gegessen oder getrunken... an einem Tag bekam ich höllische Bauchschmerzen... ich hab es noch auf dem Weg ins St.Mungos verloren."
„Du liebe Zeit", Ginny war sprachlos, Tränen sammelten sich in ihren Augen.
„Einige Tage danach wollte er sich erklären, sich entschuldigen... aber es war mir egal. Ich hab ihm verwehrt um Verzeihung zu bitten... in dem Moment war er für mich an dem Schuld, was passiert war... auch wenn er das nicht war."Ginny stand auf, ging zu ihr und nahm sie ohne ein weiteres Wort zu sagen in den Arm, hätte sie gewusst, welche Hölle Hermine durchlebt hatte, sie wäre bei ihr geblieben, das Training damals war zwar wichtig, aber darauf hätte sie gut und gerne verzichtet.
„Weiß er es jetzt?", fragte Ginny leise, suchte ihren Blick.
Hermine nickte, „wir haben über alles geredet...haben alles aufgearbeitet... wir haben uns gegenseitig verziehen.", ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen, ging mit Ginny zusammen wieder zur Couch.
„Und jetzt glaubst du ihr solltet es nochmal versuchen..."Sie verlor sich in Erinnerungen, „da gab es letzte Woche diesen Moment, als er bei mir geschlafen hat...wir sind zusammen eingeschlafen... er hat mich so festgehalten, wie früher und alles war so vertraut. Es hat sich wirklich gut angefühlt", erzählte sie.
„Das klingt... gut, oder?", Ginny war sich nicht ganz sicher, es hörte sich zumindest gut an.
Hermine nickte, „bis ich ihm gesagt hab, dass wir einander nicht gut tun und wir uns nichts vormachen sollten..."
„Okay, jetzt versteh ich wirklich gar nichts mehr.", skeptisch sah Ginny über Hermine, zweifelte so langsam wirklich an ihrer geistigen Gesundheit.
„Ich auch nicht!"In diesem Moment kam Harry nachhause, die Tür knallte in die Angeln, dann war es kurz still, „Entschuldigung", rief er vorsichtig, er wusste, dass Ginny es hasste, wenn die Türen geknallt wurden.
„Harry", hörten sie Teddy rufen, er rannte aus dem Zimmer, fiel ihm in die Arme, „Ginny hat gesagt wir gehen gleich im Garten spielen."
„Hat sie das... dann müssen wir das wohl machen... Tante Ginny hat immer recht..", meinte Harry, kam dann mit dem kleinen Lupin ins Wohnzimmer, sah erstaunt und erfreut zu Hermine, ließ Teddy wieder auf den Boden, der gleich in den Garten rannte.
„Mine... alles in Ordnung?", er ging zu ihr, nahm sie in die Arme, musterte dann seine Frau und seine beste Freundin, „Was ist los? Hab ich was verbrochen?"
„Hermine will es nochmal mit Severus probieren", platzte es aus der Rothaarigen heraus.
„Ginny!", anklagend sah Hermine sie an.
„Hätte er es nicht sowieso irgendwann herausgefunden?", fragte sie schulterzuckend.
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Matrimonium - bis dass der Tod uns scheidet
FanfictionDas Schicksal meint es nicht gut mit Hermine Granger: noch in der Jubelphase über das Ende des überstandenen Krieges, versetzt das Ministerium die Welt der Zauberer mit einem neuen, völlig aberwitzigen Gesetz in Aufruhr und Schockstarre: Paragraph...