Kapitel 111: Gefühlsachterbahn

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„Ich habe das also... verdient", wiederholte er dunkel, schloss dabei die Augen, genoss die Liebkosungen.
„Das hast du", nuschelte sie an seinem Hals, schob sein Shirt ein wenig höher, wanderte von seinem Hals, zu seiner Wange und wieder zu seinem Mund, suchte, nach einem weiteren leidenschaftlichen Kuss, seinen Blick, „ich lie-"
„Warte... bevor du irgendetwas dergleichen sagst...", er konnte sich wieder einmal ein Lachen nicht verkneifen.
„Was ist denn?", sie verstand seinen Blick absolut nicht.
Er schob ihre Hand ein wenig nach unten, hielt die Decke ein Stückchen nach oben und bedeutete Hermine hinzusehen.
„Da ist nichts, was ich nicht schon hundertmal gesehen hätte...", gab sie lachend zurück.
„Bist du dir sicher?", ein vielsagender Blick erreichte ihn.
Sie zog die Augenbrauen zusammen, konnte sich ein kleines neugieriges Lächeln nicht verkneifen, nahm ihm dann die Decke aus der Hand und warf sie zurück.
Für einen Moment hielt sie inne, ihr Gehirn verarbeitete das gesehene Bild, dann lachte sie laut auf, lehnte ihre Stirn an seine Brust, konnte sich kaum beruhigen, Tränen drangen aus ihren Augen, wurden von dem weichen Stoff seines Shirts aufgenommen.
„Es ist tatsächlich ein wenig eng..", bemerkte er, was sie noch mehr zum Lachen brachte, dann lachte er mit.
„Zieh diese... lächerliche... Socke... von dir", brachte sie nur mit Unterbrechungen heraus, betrachtete dann die befreite Männlichkeit, strich lächelnd über sie, sah ihm wieder in die Augen, „Ich liebe dich."
„Oder nur meinen Penis?"
„Euch beide... wie gut, dass ihr zusammenhängt...", schmuste sich an ihn und ließ sich vorsichtig von ihm auf seinen Schoß ziehen.

*

Am nächsten Samstag gegen 15 Uhr verließen sie Hogwarts, apparierten nach Godrics Hollow und suchten das Haus der Potters auf, die schon auf ihre Gäste warteten.
Ginny und Harry begrüßten sie gleichermaßen strahlend und auch Teddy fiel sowohl Hermine als auch Severus in die Arme, fing dann an ein Bild für die beiden zu malen, bei dem er sich laut seiner Aussage besonders viel Mühe gab.
„Möchtet ihr etwas trinken?", fragte Harry, als sie ihre Gäste die Mäntel und Jacken abgelegt und ihnen ins Wohnzimmer gefolgt waren.
„Ich nehme ein Wasser", Severus lächelte, setzte sich auf den Sessel, um den drei Freunden die Couch zu überlassen.
„Einen schwarzen Tee bitte", gab Hermine zurück.
„Oh, tut mir leid... wir haben im Moment nichts koffeinhaltiges im Haus... ich kann dir einen Kräuter- oder Früchtetee anbieten.", lächelte Ginny.
„Früchtetee, bitte."
„Bleib sitzen, Ginny. Ich mach das schon", Harry lächelte liebevoll zu ihr, gab ihr einen kleinen Kuss und spurtete in die Küche.
„Mr. Potter- wohl erzogen", staunte Hermine, gab ihrem Mann einen eindringlichen Blick, „da können sich andere Männer eine Scheibe abschneiden."
„Möchtest du etwas loswerden, Mrs Snape?", fragte Severus, zog unschuldig die Augenbrauen nach oben.
„Nein, Mr Snape, alles in bester Ordnung", hauchte ihm einen Luftkuss auf den Sessel und wandte sich dann lachend wieder zu ihrer Freundin.

Harry stellte die gewünschten Getränke auf die jeweiligen Plätze, gab Ginny ebenfalls eine Tasse und legte ihr eine leichte Decke um die Schultern, Hermine und Severus nippten derweil an ihren Tassen oder Gläsern.
„Hast du das Problem mit der Socke eigentlich behoben?", fragte Ginny, löste damit ein Husten bei dem Ehepaar Snape aus, die sich am Tee und dem Wasser verschluckten.
„Probleme mit Socken?", Harry sah verwirrt über seine Freunde.
„Ich hab dir doch davon erzählt... dieses schlauchförmige gestrickte Etwas, nichts für Ungut, Mine..", entschuldigend lächelnd sah sie zu ihr, die abwinkte.
Severus räusperte sich, „passt wie angegossen... nachdem Hermine es verbessert hat...", er musste sich ein schelmisches Grinsen verkneifen, hätte er Ginny und Harry erzählt, dass es eher eine Socke für das dritte Bein war, wären sie vermutlich rot angelaufen, was ihm bei der Vorstellung ein weiteres Grinsen auf das Gesicht trieb.
„Ja... steht ihm wirklich sehr gut", nickte Hermine dachte ein wenig verträumt an diesen Anblick.
„Die kannst du uns bei Gelegenheit mal präsentieren, ich hätte auch gerne Wollsocken für den Winter", warf Harry ein.
Eine merkwürdige Stille breitete sich im Wohnzimmer aus, Ginny sah verwirrt über Hermine und Severus, die sich einander verstohlene Blicke zuwarfen und dann in schallendes Gelächter ausbrachen.
„Was war daran so witzig?", fragte Harry, der nicht genau verstand, was denn eigentlich vor sich ging.
„Ich weiß es nicht", gab die Rothaarige zurück, musterte verwirrt lächelnd ihre Gäste, bis sie sich beruhigt hatten.
„Schon gut", Hermine strich sich einige Lachtränen aus den Augen, „das ist eine andere Geschichte... entschuldigt."
„Jedes Ehepaar braucht ein paar Geheimnisse", Harry warf seiner Frau einen vielsagenden Blick zu, den sie mit einem kleinen Kichern kommentierte.

Matrimonium - bis dass der Tod uns scheidetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt