Nach einer halben Stunde war die Sonne gänzlich untergegangen, die Wanderung allerdings schien immer noch kein Ende zu finden, „Wo führst du mich denn hin?", fragte sie, sah sich nervöser-werdend um. Es war so dunkel, dass sie die Hand vor Augen nicht sah.
„Wir sind gleich da", beruhigte er sie.Sie gingen noch weitere 10 Minuten, bis ein plötzlich heller Lichtschein die Silhouetten der Bäume umschwirrte, Hermine versuchte etwas zwischen den Bäumen auszumachen, sah jedoch erst das volle Ausmaß, als sie die letzten Reihen hinter sich ließen.
Sie standen vor einem kleinen See, den Hermine noch nie gesehen hatte, verschiedene Fackeln grenzten die Szenerie ein, standen rechts und links zwischen zwei alten, jedoch bequem aussehenden, gepolsterten Holzstühlen, in denen man perfekt in den Sternenhimmel blicken konnte, ein Kübel mit gekühlten Getränken rundete das Bild ab.
„Hast du das alles gerade vorbereitet?", sie drehte sich verwundert zu ihm, „Für mich?"
„Natürlich für dich...", er musterte mit einem kleinen Lächeln ihren Blick, „gefällt es dir?"
Anstatt einer Antwort bekam Severus eine Umarmung und einen Kuss, dann ging sie zu den Stühlen, setzte sich auf das Holz, sah über die ruhige Wasseroberfläche, auf der sich vereinzelt die hellsten Sterne spiegelten.Severus hatte den zweiten Stuhl in Beschlag genommen, kramte in dem Kühlkübel, „Möchtest du etwas trinken?"
„Gerne", sie nickte, sah ihm dabei zu, wie er eine hochwertig-aussehende Glasflasche herauszog, ihr Inhalt war lila-schimmernd, er schüttelte sie, goss dann zwei Gläser bis zur Hälfte ein, gab ihr eines davon und verstaute die Flasche wieder in dem Kübel.
Hermine musterte das Getränk, in dieser lila Grundsubstanz schimmerten gefühlt Millionen von glitzernden Partikeln, wie ein Strudel aus Sternenstaub.
Er bemerkte ihre Verwirrung, schmunzelte leicht, „das ist ein Schimmer-Likör, ich hab ihn vor ein paar Wochen gesehen und musste ihn einfach holen... ich weiß allerdings nicht, wie er schmeckt...", gestand er.
„Er ist wunderschön", sagte sie immer noch verwirrt, roch an ihrem Glas, nippte dann an der Flüssigkeit und sah noch verwunderte zu Severus, der Likör war samtig, fruchtig, sie spürte natürlich den Alkohol in ihrer Kehle, aber das leichte Prickeln und die entstandene Wärme passten sehr gut zu dem Rest. Severus nahm ebenfalls einen Schluck, schloss die Augen und ließ seinen Geist von dem Geschmack ummanteln.
Hermine schmunzelte als sie ihm dabei zusah, lehnte sich in ihren Stuhl, drehte sich ein wenig zu ihm, suchte mit warmen Fingern nach seiner Hand und verschränkte ihre Finger mit seinen.„Das ist eine tolle Überraschung", flüsterte sie, als er die Augen öffnete und sie vollkommen verzaubert ansah.
„Es freut mich, dass es dir gefällt", flüsterte er zurück, versenkte seinen Blick immer weiter in ihren, nahm einen weiteren Schluck, ließ seinen Blick dann über die Umgebung gleiten, „das ist wirklich ein ganz besonderes Fleckchen Erde...", er dimmte mit einem Zauberstabschwung das Licht der Fackeln, sah dann nach oben in den Sternenhimmel, Hermine tat es ihm gleich.
Sie konnte Stunden um Stunden in den Firmament blicken, der Himmel samt seiner Himmelskörper übten seit Jahrhunderten einen besonderen Reiz auf die Menschen und Zauberer aus, eine unergründliche Weite, dessen Geheimnisse für immer verborgen bleiben würden.Für eine ganze Zeit war es still zwischen ihnen, sie genossen die Nähe und die Stille des anderen und der Natur, der Likör wärmte sie zwar von innen, aber als es langsam auf Mitternacht zuging, fing Hermine an zu frösteln.
Sie stellte das Glas auf den Boden, stand auf und versuchte ihre Hände an der Fackeln zu wärmen, konnte ein Gähnen nicht unterdrücken.
„Sollen wir wieder zurück?", fragte er, setzte sich ein wenig aufrechter hin.
„Nein, ich möchte gerne noch hier bleiben", sagte sie, rieb leicht ihre Hände aneinander, drehte sich wieder zu ihm.
So wie er da saß und sie ansah, sich Sorgen machte und wollte, dass es ihr gut ging zerschmolz ihr Herz, sie ging zu ihm, setzte sich vorsichtig auf seinen Schoß und kuschelte sich an ihn, das Gesicht an seinem Hals vergraben. Severus lächelte, zauberte eine Decke und legte sie um Hermine, strich immer wieder über ihren Rücken, versuchte ihr noch ein wenig mehr Wärme zu spenden.
Entspannt und glücklich schloss sie die Augen, seine Arme waren um ihren Körper gelegt, er drückte sie sanft noch ein Stück weiter zu sich, spielte nach einiger Zeit mit einer Strähne ihrer Haare, gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
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Matrimonium - bis dass der Tod uns scheidet
FanfictionDas Schicksal meint es nicht gut mit Hermine Granger: noch in der Jubelphase über das Ende des überstandenen Krieges, versetzt das Ministerium die Welt der Zauberer mit einem neuen, völlig aberwitzigen Gesetz in Aufruhr und Schockstarre: Paragraph...