Kapitel 10 - Gerettete und Verdammte - Part 1

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Das ist das Leander-Kapitel, wie du in n paar Zeilen erfahren wirst, LisaNo!XD

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So ein scheiß Tag! Wie konnte ein Tag nur so furchtbar sein?

Sie hatte alle vergrault. Erst war die Freundschaft mit Angel vermutlich zerbrochen, dann war Elissa gekommen und hatte sie sozusagen getreten, als sie schon am Boden lag und zu guter Letzt hatte sie wohl mit Cal Schluss gemacht. Wie hatte das geschehen könne? Der Tag hatte so gut angefangen...

Und wieso passierte so etwas an ihrem Geburtstag? Das war doch nicht fair...

„So ein verdammter, scheiß Tag!" flüsterte Leya immer wieder vor sich hin. Obwohl sie es nicht wollte, liefen inzwischen wieder Tränen über ihre Wange. Sie konnte sie ganz deutlich spüren auf ihrer kalten Haut, wie sie ihre brennend heißen Bahnen über ihr Gesicht zogen. Überhaupt war nicht nur ihr Gesicht, sondern auch alles andere eiskalt. Seit einer Woche schneite es ununterbrochen, was zwar eigentlich zu einem anständigen Winter gehörte, aber da sie im Moment nur ein dünnes Kleid und eine durchnässte Strumpfhose trug, war es nicht gerade übermäßig fantastisch.

Die kleinen weißen Schneeflocken fielen auf die bereits vorhandene Schneedecke und türmten sich immer höher, während Leya zusah.

Ihr war so furchtbar kalt... Das geschah nicht oft. Eigentlich war es fast noch nie geschehen, selbst beim Skifahren war ihr warm, selbst bei einem Schneesturm auf einem Gipfel nur mit dünnen Söckchen bekleidet war ihr im Normalfall warm, aber heute sah es etwas anders aus...

Zitternd saß Leya nun auf irgendeiner fremden Haustreppe, starrte auf die Straße und versuchte die vergangenen Stunden zu vergessen.

Doch plötzlich veränderte sich der Straßenabschnitt vor ihr. Die kleinen Schneeflockenhaufen wurden von großen, schwarzen Reifen zermalmt und zu einer ekelhaften Braunen Masse zerquetscht. Daraufhin öffnete sich mit einem Mal die schwarze Autotür und nur einen halben Meter von ihr entfernt standen ein paar schwarze Schuhe und eine Anzughose.

Ganz langsam hob Leya ihre verschmierten Augen und erblickte genau das Gesicht, das sie heute nicht wiedersehen wollte. Die blauschwarzen Haare schimmerten in der Nacht, die schmalen aber doch schön geschwungenen Lippen waren besorgt verzogen und die Augen....

„Keine Angst, ich bin nicht mein Bruder." meinte Leander leise.

„Was willst du? Ich geh nicht mehr zurück. C-" Sie konnte und wollte diesen Namen im Moment nicht aussprechen. „Dein Bruder und der ganze Rest deiner Familie hat nicht zu bestimmen, wie ich mein Leben regle. Das ist meine Sache und ich werde morgen mit meinen Eltern und Angel – auch wenn die mich jetzt wahrscheinlich hasst – in die Berge fahren. Da könnt ihr gar nichts machen! Und ich werde ganz sicher nicht mehr mit Elissa, dieser Bitch, trainieren." Trotzig starrte Leya ihn an. Sie würde sich nicht umstimmen lassen! Das ging diese Familie nun wirklich nichts an!

„Glaubst du echt, dass ich, gerade ich, gekommen bin um dich zu meinem Bruder zurückzuschleifen? Nur damit ihr euch weiter anschreien könnt?" Leander lachte leise. „Steh erst mal auf. Du bist klitschnass, zitterst und überall hängt Schlamm." Er hielt ihr seine Hand hin, was Leya nur mit einem misstrauischen Stirnrunzeln quittierte.

„Seit wann sorgst du dich bitte darum, wies mir geht?! Und woher weißt du überhaupt von ... na ja eigentlich allem? Ich hab dich nicht auf der Party gesehen."
Leander grinste sie schief an und erklärte: „Ich bin ein Halbgott, wir lassen zum einen keine Jungfrau in Nöten allein und haben zum anderen unsere Quellen."

„Gilt das nicht eher für Ritter oder Helden aus Märchen?"

„Alles abwandelbar! Außerdem, wer denkst du waren die besten Ritter früher? Sicher nicht irgendwelche Normalsterblichen, die zufällig ein Schwert in die Hand bekommen haben." Er grinste weiter und entlockte Leya dadurch ein kleines Lächeln.

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