Kapitel 19 - Musenkuss - Part 1

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 „Guten Morgen, meine Schöne." flüsterte eine männliche Stimme. Sanfte, weiche Lippen legten sich auf Leyas Mund.

„Hör auf, Leander. Bitte." murmelte Leya und drehte ihren Kopf weg. Sie fühlte ganz genau den Atem des Mannes, der sie gerade geküsst hatte, an ihrer Wange.

„Was hast du gerade gesagt?" fragte er mit einem Mal und wandte ihren Kopf mit seiner Hand wieder zurück an den Platz. Verwirrt blinzelte Leya und blickte in dunkelblau-graue Augen.

Etwas verzögert realisierte sie, dass auf ihrem Bett nicht Leander kniete, sondern Cal. Innerlich fing sie an zu fluchen und zu schreien. Was hatte sie da nur von sich gegeben? Soviel dazu, dass sie nie mehr über die gestrige Nacht sprechen wollte. Es hatte unglaublich lange gedauert bis sie eingeschlafen war, weil sie jedes Mal, wenn sie die Augen geschlossen hatte, Leander spürte wie er seinen Körper gegen ihren presste und seine Lippen so hart auf ihre drückte, als wollte er mit ihr verschmelzen. Sie wusste wirklich nicht, was sie jetzt tun sollte. Leya war verwirrt wegen Cal und wegen Leander. Es war alles zu viel, vor allem weil sie eben gerade das, was sie beiden Brüder ihr gegenüber wohl empfanden, nicht mehr empfinden durfte. Sie wollte sich nicht mehr verlieben, geschweige denn lieben und da half es wirklich nicht, wenn sie die ganze Zeit irgendwelche Leute küssten.

„Morgen, Cal." Sie lächelte ihn an und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund um ihn vergessen zu lassen, was sie vorhin gesagt hatte. Dafür ging sie sogar dieses Opfer – wenn man es so nennen wollte – ein. Eigentlich widersprach der Kuss ja ihrem Vorsatz.

Und dumm war, dass Cal wohl keine Lust darauf hatte zu vergessen und sich doch lieber dem Gesagten widmete als Leyas Lippen.

„Was hast du gerade gesagt? Was hat Leander getan?" Von einer Sekunde auf die andere war er auf Hundertachtzig. Wutschnaubend presste er seine Fragen hervor.

Leya hatte beinahe ein wenig Angst vor ihm, trotzdem log sie: „Nichts hat er getan. Ich war nur verwirrt. Hab nicht besonders gut geschlafen."

Sie wollte sich aufsetzen, aber Cal drückte sie zurück in die Kissen und fixierte sie aus zusammengekniffenen Augen. „Wieso bittest du meinen Bruder darum aufzuhören, wenn ich dich küsse? Ich frage jetzt noch einmal – und antworte ehrlich! Was hat er getan?"

„Nichts! Er hat nichts gemacht! Ich hab nur schlecht geträumt." wehrte Leya kopfschüttelnd ab und versuchte Cals Hand wegzudrücken. Er gab nicht nach und presste sie weiterhin in ihre Kissen, während er danebensaß.

„Leya, soll ich dir mal etwas verraten? Du bist eine wirklich, wirklich schlechte Lügnerin. Und noch einmal werde ich es nicht zulassen, dass du dich ins Verderben stürzt." zischte er mit tiefer, gefährlicher Stimme, sprang auf und war einen Augenblick später verschwunden.

„Scheiße." flüsterte Leya und folgte ihm so schnell sie konnte.

Man hatte ihm angesehen, dass er etwas gegen das Problem, also gegen seinen Bruder, unternehmen würde. Leya war sich nicht sicher, ob sie wissen wollte, was.

Vor ihrer Zimmertür blieb sie stehen und lauschte. Es dauerte nicht lange, da hatte sie Cals Stimme lokalisiert. Er brüllte seinen Bruder an. In der Bibliothek.

Leya rannte los und Sekunden später stand sie in der sperrangelweit geöffneten Tür mit direktem Blick auf die Zwillinge.

„Was hast du ihr angetan? Ich hab dir doch gesagt, dass du dich von ihr fernhalten sollst!" schrie Cal gerade. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und seine Nasenflügel waren gebläht wie die Nüstern eines Stiers, der sich zum Angriff bereitmachte.

„Entspann dich. Es ist nichts passiert, dass dich in irgendeiner Art und Weise bedrohen würde." meinte Leander kalt. Er stand äußerlich unberührt vor seinem Sessel, wirkte sogar im Gegensatz zu seinem Bruder regelrecht entspannt, aber in seinen Augen konnte man erkennen, dass er kochte.

„Also ist etwas passiert! Ich wusste es doch. Wieso hast du nicht auf mich gehört? Ich sagte, Finger weg! Und was tust du? Fasst sie, mein Mädchen, an, beschmutzt sie mit deiner Gegenwart! Was hast du getan?"

Wie versteinert stand Leya da und musste die Szene mitansehen. Denn jetzt kehrte sich auch Leanders Zorn nach außen, er ballte seine Finger und trat noch einen Schritt näher zu Cal hin.

„Was willst du von mir hören?" zischte er ihm direkt ins Gesicht. „Soll ich dir erzählen, wie ich sie geküsst habe? Wie ich meine Lippen auf ihre gepresst habe, sie berührt habe und es sich richtig angefühlt hat? Na, soll ich das tun?"

Cal konnte sich eindeutig nur noch schwerlich unter Kontrolle halten. Sein Körper war zum Zerreißen gespannt.

„Sei einfach froh darüber, dass es nur ein verdammter Kuss gewesen ist. Glaub mir, ich hätte sehr gerne sehr viel mehr mit ihr angestellt."

„Du verdammtes Arschloch!" brüllte Cal und stürzte sich auf seinen Bruder.

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Abend, ihr LIeben!^^

Beim nächsten Kap melde ich mich bei erzaehlesuns2 an, da gibts dann mehr text:P 

Kennt jemand jemanden, der gute Trailer machen kann?:D Wäre voll genial^^

Achja und TAUSEND DANK an Zicki97 für das geniale neue Cover!*-*

Widmung:

Zicki97

Song:

Sia - Fire Meet Gasoline


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