Irritiert starrte sie kurz darauf auf die Tür zur Umkleide, die bereits zugefallen war. Hatte Cal jetzt so gehandelt, weil er einfach ein lieber Kerl war oder sollte sie ihren Sportkonsum an – und ihren Schokoladenkonsum abkurbeln? Reagierten Jungs nicht eigentlich anders auf ein fast nacktes Mädchen?
Schnell ging sie rückwärts zurück in die Dusche und schloss die Tür hinter sich.
In dem kleinen Raum war es totenstill, nur ein tropfender Wasserhahn und ihr schnell schlagendes Herz waren zu vernehmen. Sie fühlte sich sehr seltsam, ganz angespannt und nervös. Aber eigentlich hatte sie doch keinen Grund dafür...
Als es zögerlich an der Tür klopfte, blieb ihr Herz beinahe stehen, machte aber gleichzeitig einen riesigen Satz. Mit zitternden Händen drückte sie die Klinke nach unten und sah durch die sich auftuende Lücke in Cals Gesicht.
„Ich ... ähm ... hier." Er stotterte herum und wich ihrem Blick aus. In seinen Händen lagen ihre Anziehsachen. Leya nahm sie ihm ab und als ihre Hände sich berührten, jagte es einen fantastischen Schlag durch ihren Körper. Die Schmetterling ein ihrem Inneren erhoben sich alle gleichzeitig und flatterten in ihr umher. Auf Cal hatte die Berührung wohl eine ähnliche Wirkung gehabt, denn mit einem Mal schaffte er es nicht mehr den Blickkontakt unter ihnen abzubrechen.
Er sah sie an mit großen, dunklen Augen und hob wie hypnotisiert ganz langsam seine freie Hand. Ihr Herz schlug heftig und schnell in ihrer Brust und ihr Atem kam nur noch stockend, so sehr konzentrierten all ihre Sinne sich auf ihn.
Und dann – endlich – berührten seine rauen Finger ihr Gesicht. Gleichzeitig ließen sie die Kleidung zu Boden fallen. Er trat einen Schritt näher und küsste sie durch die Lücke hindurch. Er konnte nur ihr Gesicht sehen, dessen war Leya sich sicher, aber auch wenn er mehr hätte erblicken können, er hätte nur ihre Augen angeschaut. So wie jetzt.
Keiner von ihnen wollte den Blickkontakt abbrechen, diese einzigartige Verbindung, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte und ihre Herzen zum rasen brachte. Leya hörte seinen Herzschlag, der synchron mit ihrem in seiner Brust hämmerte.
Dieser Kuss war anders als die anderen.
Es hing nicht nur mit der neuen Situation zusammen, sondern auch die Art des Kusses unterschied sich. Bis jetzt war die Berührung ihrer Lippen immer etwas zärtliches, sinnliches, liebevolles gewesen. Aber jetzt, jetzt war sie hart und leidenschaftlich. Cal drückte seinen Mund fest auf ihren.
Leya öffnete ihre Lippen und erwiderte den Kuss mit derselben Intensität. Es schien wie ein Kampf um die Herrschaft zu sein. Ihre Körper wollten einander erobern, wollten dem anderen ein Stück nehmen und ihm ein Stück geben. Sie pressten die Gesichter aneinander, wurden nur noch von der Tür getrennt. Mit dunklen, begehrenden Augen fixierten sie einander. Ihre Haut brannte bei jeder Berührung, jedem Kontakt mit der Außenwelt. Das Blut pochte in ihren Ohren und verschluckte alle anderen Geräusche.
Leya wollte mehr. Das Biest in ihr hatte Blut geleckt und würde sich nicht nur mit einem Kuss begnügen. Sie machte Anstalten Cal zu sich in den Raum zu ziehen, aber er hielt sie auf, auch wenn es ihm offensichtlich schwer fiel.
Atemlos trennte er sich von ihr und schüttelte den Kopf.
„Nein. Bitte, Leya. Warte einen Augenblick."
„Wieso?" fragte sie mit rauchiger Stimme und einem Raubtierlächeln im Gesicht, das sie nicht von sich kannte. Ihre Hand griff nach seiner, aber er wich ihr aus. Ganz plötzlich berührte er sie gar nicht mehr und hatte wohl auch nicht vor es wieder zu tun.
„Weil ich nicht will."
Sie zuckte zurück und starrte ihn erschrocken und verletzt an. Das war wie ein Schlag ins Gesicht gewesen und sie spürte, wie Tränen ihr in die Augen schossen, obwohl sie sich hartnäckig dagegen wehrte. Was hatte sie sich auch gedacht? Wenn er schon so auf sie im Handtuch reagierte...
Sie wollte nicht weinen, versuchte es so gut es ging zurückzudrängen. Jetzt zu weinen... Viel schlimmer gings wohl nicht.
Als Cal die Tränen entdeckte, sah er fast genauso erschrocken drein wie sie und beeilte sich zu sagen: „Bitte, nicht weinen! Ich hab das nicht so gemeint! Also ich meine, natürlich will ich! Ich will sogar sehr gern, aber ... also ... ich hatte heute morgen bei ... Bitte fang nicht an zu weinen!"
Der erste Tropfen kullerte vorlaut über ihr Gesicht. Leya wollte zurück ins Bad, damit Cal sie nicht sehen konnte. Das war alles schon schlimm genug und sein Rumgestotterte machte es auch nicht gerade besser. Was wollte er ihr damit sagen?
„Ist schon okay, musst mir nichts erklären." presste sie hervor und wollte die Tür schließen, aber Cal quetschte seinen Schuh dazwischen und rief: „Warte! Also nochmal:"
Er atmete einmal tief durch, sah ihr in die Augen und sagte: „Also, ich will schon, aber ich hatte heute morgen das Gefühl, dass dir alles zu schnell geht... Und ich will dich zu nichts drängen, das du danach bereust. Du bist mir nämlich wirklich, wirklich wichtig und ich will einfach, dass jeder Moment, den wir zusammen haben, schön ist und du nie etwas bedauerst." Er stoppte kurz um dann leise zu fragen: „Okay?"
Leya nickte und schniefte leise: „Okay."
Cal lächelte sie zärtlich an und ein warmes Gefühl schlich sich in ihre Magengegend. Vorsichtig hob er seine Hand und wischte die einzelne Träne von ihrer Wange. „Alles wieder gut?"
Leya nickte und bestätigte: „Alles wieder gut." Sie lächelte zurück und fügte hinzu: „Danke für die Kleidung."
Einige Augenblicke später war sie angezogen, die Sportsachen in ihrer Tasche verstaut und sie zusammen mit Cal auf dem Weg zur Bibliothek.
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Krass! 2015 ist da! Hoffe ihr hattet nen guten Rutsch und seit nicht zu hart aufm Hintern gelandet!:P Ich hoffe, dass sich alle eure Wünsche erfüllen und ich liebe euch alle unglaublich (Gott, ich bin so ein schleimer und ich weiderhole mich!XD)! Happy New Year!:**
Danke fürs follown und hier ist deine Widmung:
RileyConelljsjsv !
Song:
Great Northern - Bonnie & Clyde
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Götterstimme
ParanormalEr packte sie an den Armgelenken, bevor sie ihn ein weiteres Mal schubsen konnte. „Wieso lässt du mich nicht dein Held sein?!" schrie Cal Leya wutentbrannt in ihr regennasses Gesicht. „Weil es in meiner Geschichte keine Helden gibt. Ich werde unwei...