Kapitel 3 - Gifts and Hurricanes - Part 4

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Ihre Muskeln brannten und ihr Atem rasselte, aber Leya lief weiter.

Sie kam nicht mit all den neuen Erfahrungen klar. Diese Erkenntnis brach wie eine kalte Welle über sie herein. Sie kam weder damit klar, dass diese Leute vorhatten ihr Leben komplett auf den Kopf zu stellen, noch dass Leander, eine Person, die sie nicht im geringsten kannte oder mochte, alles über sie wusste. Sie hatte ihr Leben vor alldem gemocht und brauchte diese ganze Aufregung nicht um glücklich zu sein.

Leya musste weg von alldem. Was sie jetzt am meisten benötigte, waren klare Gedanken.

Plötzlich vernahm sie Schritte hinter ihr, die sie zu verfolgen schienen.

Leya wollte allein sein und vor allem weit weg von den Ennas. Nur hatte sie die dumpfe Vermutung, dass gerade ein Angehöriger dieser Familie ihr hinterher lief.

Leya beschleunigte noch ein Stück. Sie musste zum Meer. Dort hatte sie ihre Ruhe und da sie ein Talent dafür hatte, die richtige Strömung zu finden und es – um es mal nicht gar so direkt auszudrücken – etwas länger unter Wasser auszuhalten als der Normalbürger, befand sie sich selbst weit draußen nicht in Gefahr, wobei ihr aber gleichzeitig niemand dorthin folgen konnte. Sie würde sich entspannen können und nicht wie jetzt das Bedürfnis haben zu schreien.

Die Luft roch immer stärker nach Salz und in der Nähe prallten Wellen gegen Felsen.

Sie brach zwischen der letzten Baumreihe hervor. Direkt danach kam ein kleines Stück Weg und daraufhin das Meer. Leya tat noch einen Schritt, dann stand sie am Rand der hier recht niedrigen Küste. Sie legte die Arme dicht an ihren Kopf und sprang elegant in das Wasser unter ihr.

Wie immer, wenn sie aus nicht allzu großer Höhe ins Meer sprang, nahmen die Wellen sie sanft in sich auf. Sie klatschten Leya leicht in das Gesicht, spielten mit ihren Haaren und ihrer Kleidung. Sofort, als sie wieder an der Wasseroberfläche war, schwamm sie mit großen Armbewegungen los.

In Situationen wie dieser, also in keinen Gefahrensituationen, machte es ihr nichts aus, wenn sich ihr Mund und ihre Lunge mit Wasser füllten. Meistens war es ihrem Körper egal, ob sie an Land oder unter Wasser atmete. Der Sauerstoff war derselbe, nur anders gebunden. Wenn derselbige auch nicht schnell her musste wie bei dem Sturz von der Klippe, dann konnte ihre Lunge den Wassersauerstoff einwandfrei umsetzen.

Schon nach kurzer Zeit war sie sehr weit von der Küste entfernt und paddelte irgendwo inmitten der See herum, ohne recht zu wissen in welche Richtung es zurückging. Dennoch wagte sie nicht sich umzudrehen und nachzusehen aus Angst, dass sie noch verfolgt wurde. An sich war das nicht schlimm, aber wenn diese Leute ihr hierher folgen konnten, dann würden sie es auch überall anders hin schaffen. Das wiederum war das beängstigende an der Sache.

Doch noch weiter weg zu schwimmen war auch nicht die Lösung, weil sie sicherlich ein Schiff oder ähnliches bei ihrem Glück bemerken würde und dann würde man Fragen stellen.

Also schloss Leya die Augen und hörte auf zu treten. Das Meerwasser spritzte auf ihr Gesicht, füllte ihre Nase und ihren Mund, während sie langsam tiefer sank. Die Geräusche wurden dumpf und ihre Gliedmaßen bewegten sich träge im Wasser. Leya atmete einfach normal ein und aus, nur dass statt Luft Wasser zwischen ihren Lippen hervor strömte. Die Kälte des Wasser in und um Leya beruhigte sie enorm. Sie konnte wieder klar denken und war nicht mehr so aufgekratzt.

Als sie den Meeresboden erreichte, schlug das Mädchen die Augen auf und sah nach oben. Es war praktisch nichts mehr von der Sonne zu sehen. Hier unten kamen nur die letzten Überbleibsel der Sonnenstrahlen an.

Sie atmete noch einige Male tief durch, genoss diese ungewohnte Situation und stieß sich schließlich mit einer fließenden Bewegung vom Boden ab und ließ eine träge wirbelnde Schlammwolke hinter sich zurück. Auf ihrem Weg nach oben entdeckte Leya hin und wieder einige kleine Fische, die an ihr vorbeischwammen, als wäre sie nur ein Stück Stein. Einen kleinen, silbrig schimmernden konnte Leya sogar berühren, ohne, dass er wegschwamm. Fasziniert beobachtete sie, wie ein Schwarm dieser Fische um sie herumtanzte, scharfe Kurven schwamm und Figuren formte. Doch auf einmal unterbrachen die Fische ihr Spiel, erstarrten kurz und verschwanden dann im Bruchteil einer Sekunde in den Weiten des Mittelmeeres.

Irritiert sah Leya ihnen hinterher. Seit geraumer Zeit hielt sie sich mit kleinen Bewegungen an Ort und Stelle. Das hatte die Fische also nicht verschreckt. Was hatte sie davongejagt?

Zu schnell als dass sie sich hätte wehren können, schlossen sich muskulöse, seltsam schimmernde Arme um ihren Körper. Zwischen ihren Beinen erkannte Leya eine riesige, bunte Fischflosse, die sich plötzlich bewegte und somit den dazugehörigen Körper und Leya selbst zur Wasseroberfläche jagte.

Nachdem ihr Kopf die Oberfläche durchschlagen hatte, wurde sie auch schon grob herumgerissen. Sie wollte protestieren und sich aus dem festen Griff winden, war aber zu überwältigt von dem Anblick vor ihr um auch nur einen winzigen Laut hervorbringen zu können.

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Und hier bin ich wieder!:D

Oder besser gesagt, ein neuer Teil!XD

Ich hoffe, dass er euch gefällt, meine Lieben!<3

Die Widmung geht an:

Sunshinegirl263!

Danke fürs followen!<3

Bis zum nächsten Mal,

Eure Elysa!

P.S. Ich muss jetzt einfach Mal sagen, dass ich alle meine Leser unglaublich liebe! Ihr seid die wunderbarsten Menschen auf diesem Planeten!*-*

 Song:

Ella Mae Bowen - Girl on Fire


Götterstimme Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt