Leyaerwachte auf der Seite liegend. Der Stoff ihres Kissens kratzteungemein, aber sie hatte fast keine Schmerzen mehr. Und das nicht nurwegen irgendeines Schmerzmittels. Sie fühlte sich nämlich nichtbenommen oder etwas in die Richtung. Ihr ging es einfach wieder gut.Oder wenigstens besser.
„Hallo?"
EinLächeln breitete sich auf ihren Zügen aus. Sie konnte sogar wiedersprechen! Was für ein schönes Gefühl!
„Hey...Du bist wieder wach!"
Leyaöffnete ihre Augen – die sie bis jetzt aus unerfindlichen Gründenzugelassen hatte... Vermutlich die Schmerzmittel – und sah ihrGegenüber einen jungen Mann sitzen.
„Cal?"fragte sie leise.
Erlächelte, schüttelte den Kopf und stand auf. „Nein, ich bins,Leander."
„Oh.Hey." Sie lächelte zurück
„Calholt sich gerade einen Kaffee. Er saß die ganze Nacht hier."
„Durfteer das?" Sie runzelte die Stirn.
„Eigentlichnicht, aber ich sags mal so, Elissa kann ziemlich überzeugend seinund sie ist Cal ja noch ... recht zugetan." Er lächelte sieentschuldigend an, dann zog er den Stuhl näher zu Leyas Bett undsetzte sich darauf, damit sie Auge in Auge miteinander sprechenkonnten.
„Ichweiß schon. Glaub mir." Sie lachte leise mit nicht zu deutendemUnterton.
„Wiegeht's dir?" Er wirkte ehrlich besorgt.
„Ganzgut." Sie konnte nicht lauter sprechen als im Flüsterton. Leanderverstand sie trotzdem gut.
„Dasist schön." Sie schwiegen für einen Moment bis Leya ihredrängende Frage einfiel.
„Wasist mit meinen Eltern? Und mit Angel? Geht es ihnen gut? Wie lang habich ... geschlafen."
„Wenndu damit meinst, wie viel Zeit seit dem Unfall vergangen ist, daswaren vier Tage. Soweit ich weiß haben sie dich in ein künstlichesKoma versetzt, damit sich dein Körper regenerieren kann. DeinHalbgottorganismus hat die Mittel aber zu schnell abgebaut, deswegenbist du aufgewacht. Sie haben die Dosis immer wieder angepasst. Ichhab mich darum gekümmert, dass ihnen nicht zu sehr auffällt, wasfür ein besonderer Fall du bist und wie schnell du heilst. Du bistwahrscheinlich bald wieder gesund."
Leanderwich ihr aus. Wenn das geschah, dann konnte das wirklich nichts gutesbedeuten!
Sieblickte ihn ernst an und fragte: „Was ist mit meinen Eltern undAngel? Wie geht es ihnen?"
„Sieleben." Er hatte seinem traurigen Blick nach zu urteilen begriffen,dass es nichts bringen würde es weiter aufzuschieben. Sie würdeerfahren, was passiert war. Wenn nicht von ihm, dann von jemandanderem.
„Undweiter?"
„Ichdenke, dass Cal hier sein sollte. Er sollte es dir sagen... Ich binimmerhin nur der nervige Bruder." Er lachte, aber das heiterte dieSituation nicht gerade auf.
„Wirwissen doch beide, dass er es mir nicht sagen wird, wenn ich ihndanach frage. Die Schwester wollte es mir das letzte Mal auch nichtsagen. Cal hat zu große Angst davor, dass ich ... zusammenbreche,denke ich. Er will mich beschützen. Aber du. Du bist fair genug mirdie Entscheidung selbst zu überlassen. Bitte, Leander, sag mir, waslos ist!" Leya griff nach seiner Hand und fügte hinzu: „Du bistfür mich da, wenn Cal es nicht sein kann. Das haben wir doch amFreitag festgestellt. Bitte, sag es mir." Sie drückte seine Hand.
IhrInneres war ganz taub. Sie wusste, was kommen würde, hoffte aber,dass sie sich irrte. Ganz gewaltig irrte. Sie musste falsch liegen,aber sie war sich ziemlich sicher, dass sie recht hatte.
DU LIEST GERADE
Götterstimme
ParanormalEr packte sie an den Armgelenken, bevor sie ihn ein weiteres Mal schubsen konnte. „Wieso lässt du mich nicht dein Held sein?!" schrie Cal Leya wutentbrannt in ihr regennasses Gesicht. „Weil es in meiner Geschichte keine Helden gibt. Ich werde unwei...