Sobald sie die Tür öffnete, schlug ihr unglaublich laute Musik entgegen. Überall im Flur standen und saßen Leute mit Plastikbechern in den Händen. Alle tranken und lachten und scherzten. Niemand schenkte ihr im Moment wirklich Beachtung
Ihr war ziemlich unklar, was sie gerade eigentlich tat. Sie hatte keine Ahnung, was ab jetzt ihr Plan war, darum entschied sich Leya erst einmal nach unten zu gehen und Angel zu fragen, wieso sie sich die Mühe gemacht hatte, obwohl sie gerade Streit hatten.
Sie stieg die Treppe hinunter – wobei sie über einige Pärchen hinwegsteigen musste, weil die wohl schon betrunken genug waren um sich nicht mehr darum zu kümmern, dass sie sich in der Öffentlichkeit befanden und bereits recht ... zärtlich miteinander umgingen -, schob sich so schnell wie möglich durch die Menge und suchte mit den Augen nach Angel. Irgendwo musste ihre beste Freundin ja sein.
Auf ihrem Weg bemerkte Leya, dass alles zerbrechliche nicht mehr da war von den Vasen bis zum Fernseher war alles verschwunden. Im Wohnzimmer tanzten einige Leute zu den lauten Bässen, die aus den Lautsprechern dröhnten und tranken währenddessen irgendetwas alkoholisches aus Plastikbechern. Überall wurde gekichert und gelacht. Alle waren fröhlich bis auf Leya, die sich gerade ungefähr so fehl am Platz vorkam wie ein Single bei einem Doppeldate.
Mit einem Lächeln im Gesicht, das eher einer Fratze ähnelte, entschuldigte sie sich bei allen Leuten, die sie mehr oder weniger aus Versehen anrempelte bis sie schließlich ihr Ziel gefunden hatte.
Angel lehnte am Herd in der Küche. David stand vor ihr. Die beiden scherzten und küssten sich – wobei der zweite Teil deutlich mehr Zeit beanspruchte, als der erste – und schienen die Welt um sich herum vergessen zu haben.
Wahrscheinlich würde Angel es jetzt nicht so toll finden, wenn Leya sie bei ihrem Date oder was auch immer störte, aber was eine Frau tun muss, das muss sie eben tun.
„Tschuldigung. Tschuldigung. Sorry. Tut mir leid. Ich muss da durch!" Sie drückte sich an fremden oder nur halbbekannten Leuten vorbei, die alle am in der Küche aufgebauten Buffet herumlungerten und sich mit Essen vollstopften. Es kam ein wenig Gebrummel aus der Menge, aber die meisten widmeten sich sofort wieder ihren Chips, Drinks oder Cupcakes, die sie allesamt in ihre Münder stopften. So ungefähr hatte wohl eine Orgie im alten Rom ausgesehen, wenn auch ohne Cupcakes.
„Angel! Hey, Angel!" rief Leya, als die selbige nur noch einige Meter von ihr entfernt war.
„Ich hab jetzt keine Zeit." sagte Angel, ohne Leya auch nur eines Blickes zu würdigen.
„Aber ich muss dich was fragen. Es ist wichtig."meinte Leya und fasste nach Angels Arm, als sie vor ihr stand.
„Jetzt nicht!" erwiderte Angel, doch als sie bemerkte mit wem sie sprach, wandelte sich ihr Gesichtsausdruck von abweisend zu liebevoll. Sie umarmte Leya fest. „Ach Gottchen! Ich dachte, du wärst jemand anderes! Für dich, meine beste Freundin, hab ich immer Zeit! Was ist denn los? Ist etwas passiert? Hast du Spaß?"
„Ich... ähm..." Diese plötzliche Stimmungsschwankung irritierte Leya ziemlich. Vor allem, weil Angel, nachdem sie aufgehört hatte sie zu umarmen, beim sprechen immer wieder über Leyas Schulter blickte und dabei ihr charmantestes Lächeln aufblitzen ließ. „Was ich sagen will, ich muss mich bei dir bedanken für das alles hier, aber -"
„Nichts zu danken! Für meine beste Freundin tu ich doch alles. Ich will doch, dass du glücklich bist!" Lachend umarmte Angel sie noch einmal.
„Ähm okay. Danke, aber ich muss dich jetzt wirklich etwas fragen!" Leya starrte Angel an. Das war doch nie und nimmer ihre beste Freundin Angel. Sie benahm sich so seltsam. So vollkommen übertrieben freundlich.
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Götterstimme
ParanormaleEr packte sie an den Armgelenken, bevor sie ihn ein weiteres Mal schubsen konnte. „Wieso lässt du mich nicht dein Held sein?!" schrie Cal Leya wutentbrannt in ihr regennasses Gesicht. „Weil es in meiner Geschichte keine Helden gibt. Ich werde unwei...