Leander drehte sich zurück und fragte provozierend:„Und was beko-"
Sobald sein Blick auf Leya fiel, brachte er keinen Ton mehr hervor, stattdessen starrte er sie unverhohlen an. Seine zweifarbigen Augen huschten über ihren Körper, musterten jeden einzelnen Teil, der von dem Kleid bedeckt war und endeten schließlich in ihrem Gesicht.
Leanders Pupillen hatten sich unglaublich geweitet und sein Gesicht hatte einen seltsamen Ausdruck angenommen, den Leya nicht definieren konnte.
„So schlimm?" fragte sie erschrocken. So eine Reaktion konnte doch nun wirklich nichts gutes bedeuten.
Einen Moment schwieg Leander und ließ seinen Blick noch einmal über sie schweifen. Eigentlich hätte Leya rot werden sollen oder irgendeine ähnliche Reaktion zeigen sollen, aber sie schämte sich nicht vor ihm. Bei jedem anderen, wahrscheinlich selbst bei Cal, hätte ihr ein derartiger Blick das Blut in den Kopf schießen lassen, aber hier bei Leander, der sowieso schon alle Einzelheiten über sie wusste, dank seiner Gabe...
Er hob den Kopf und erwiderte ihren Blick mit warmen Augen. „Nein. Ganz sicher nicht." Seine Stimme war tief und dunkel, während er das sagte und sein Blick klebte förmlich an ihr. Er folgte jeder ihrer Bewegungen. Leya wusste nicht, wie sie reagieren sollte, was sie antworten sollte, also saß sie nur da und beobachtete Leander ihrerseits.
Doch endlich durchbrach er den Moment von dem Leya nicht sagen konnte, ob er schön oder grässlich gewesen war, indem er aufstand und zu ihr ging. Erst runzelte sie irritiert die Stirn, bis ihr wieder einfiel, dass sie ihn ja gebeten hatte ihren Reißverschluss zu schließen.
Ohne ein Geräusch von sich zu geben, setzte er sich neben sie – genau so, dass er ihren Rock nicht berührte aber dennoch nah genug, damit er sich zu ihr hinüberlehnen konnte - und Leya wandte ihm ihren Rücken zu.
Mit einem Schlag war sie auf eine seltsame Art und Weise nervös und zupfte angespannt an dem Stoff auf ihren Beinen herum.
Leander bewegte sich – sie konnte hören, wie er sich nach vorne beugte – und mit einem Mal spürte sie seinen Atem in ihrem Nacken. Seine langen, im Vergleich zu Cals, weniger rauen Finger legten sich auf die nackte Haut an ihrer rechten Schulter. Die Berührung jagte einen Schlag durch sie hindurch, aber Leya ließ sich nichts anmerken. Sie saß einfach da und schaffte es nicht sich auf etwas anderes zu konzentrieren als Leanders Fingerspitzen, die sanft, ja beinahe zärtlich ihre lockigen Haare über ihre Schultern schoben und dabei keine Sekunde lang den Kontakt zu ihrem Körper verloren. Er wiederholte den Vorgang ebenso sanft auf der bestofften Schulter und als kurze Zeit später keine Haare mehr auf Leyas Rücken hingen, bat er leise mit etwas rauer Stimme: „Pass auf, dass keine Haare zurückfallen. Es tut weh, wenn sie in den Reißverschluss gezogen werden."
„Okay." japste Leya. Ihre Stimme war merkwürdig hoch und erst, als sie das Wort aussprach, bemerkte sie, dass sie die ganze Zeit die Luft angehalten hatte. Hoffentlich hatte Leander das nicht bemerkt...
Sein warmer Atem kitzelte Leya im Nacken und verwirrte sie enorm. Nur ein kleiner Teil ihres Verstands war sich der ganzen Situation bewusst, der Rest war gefangen von Leanders Berührungen. Er legte im Moment seine Hände auf die Seide an ihrem unteren Rücken. Automatisch beugte Leya sich nach vorne, damit er besser an die Stellte herankam. Für einen kleinen Moment setzte das stetige Atmen in ihrem Nacken aus, nur damit es darauf schneller weitermachte.
„Kommst du gut ran?" fragte Leya mit nur schlecht verborgener Nervosität in der Stimme. Sie drückte die Worte hervor ohne dass sie wusste, was sie sprach. Alles in ihr war auf Leanders warme, große Hände fokussiert, die ihren Rücken entlangglitten und das Kleid verschlossen.
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Götterstimme
ParanormalEr packte sie an den Armgelenken, bevor sie ihn ein weiteres Mal schubsen konnte. „Wieso lässt du mich nicht dein Held sein?!" schrie Cal Leya wutentbrannt in ihr regennasses Gesicht. „Weil es in meiner Geschichte keine Helden gibt. Ich werde unwei...