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Nefes

Seit Stunden versuchte ich Azra zu erreichen. Doch immer wieder ging die Mailbox an.
Savas, Koray und ich saßen am Esstisch. „Was wenn ihr etwas passiert ist?", Savas verdrehte die Augen. „Ihr ging es nicht gut, sie schläft bestimmt." ich sah ihn an. „Woher weißt du das?" „ich bin sie nach Hause gefahren" Ich nickte. „Okay dann fahre mich zu ihr" Koray sah mich an. „Bleib sitzen Nefes. Du bist eben vom Krankenhaus entlassen worden." „Ich gehe habe ich gesagt", seufzte ich. Savas stand kopfschüttelnd auf. „Koray Gott soll dir Geduld und Verstand geben bei dieser Frau!" „Ich mache mir Sorgen, okay?" Savas seufzte. „Ich fahre dich, los" er blickte nickend zu Koray. Koray sah genervt zu mir, doch sagte nichts.
Ich zog mir meinen Mantel und meine Boots an.
Auf dem Weg zu Azra bombardierte ich Savas mit Fragen, die er gekonnt ignorierte. „Man Nefes sei ruhig", er seufzte und ich schwieg. Als er parkte stieg ich schnell aus. „Langsam. Du vergisst dass du schwanger bist." Ich verdrehte meine Augen. „Du bist ja so wie Koray" ich klingelte an der Klingel wo azras Nachname stand.
„Sie schläft bestimmt" ich ignorierte seine Aussage und klingelte Sturm.

Bis sich die Tür endlich öffnete. Eine verschlafene Azra öffnete mir die Tür. Ich sah sie erschrocken an. Sie sah so zerbrochen aus.

„Nefes, was macht ihr hier?", ich blickte ihr in die Augen und mein Atem stockte. „Azram was ist los?", fragte ich und sah wie sie ihre Augen zukniff. „Mir geht es nur nicht so gut. Uyursam gecer." (Wenn ich schlafe, geht es weg) ich schüttelte mein Kopf. „Komm pack deine Sachen und wir fahren zu mir", sie schüttelte ihren Kopf. „Nein, ich muss nur schlafen", ich erkannte sie nicht mehr. Ihre Stimme zitterte. Was war los. Ich näherte mich zu ihr und umarmte sie einfach. Ich merkte, wie sie diese Umarmung nicht erwiderte.

„Was ist los?",  fragte sie. „Ich verdiene es nicht geliebt zu werden.", flüsterte sie. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich blickte geschockt zu Savas. Er biss sich seine Zähne zusammen. Als Azra paralysiert nach unten schaute bekam mich die Panik. „Savas wir müssen was machen, erleidet sie einen Trauma?", schrie ich. „Azra", „Azra" keine Reaktion, nichts.
„Lass uns Koray rufen", Savas versuchte ruhig zu bleiben. „Nefes beruhige dich."  Savas schloss die  Tür hinter uns.
Er ging auf Azra zu. „Azra", flüsterte er. „Azra, schau mich an" Tatsächlich blickte sie in die Augen von Savas. „Das was du gerade fühlst, es fängt dich. Lass es los. Versuch es nicht zu fühlen", sie schaute nur in seine Augen, bis sie in Tränen ausbrach. 
„Ağla, dök içini." (Weine, lass es heraus)

In dem sie so verstummte fing sie sich in diese Emotionen.
Nach einer halben Stunde war sie in den Armen von Savas eingeschlafen. „Nefes, wir müssen sie in eine Klinik bringen", ich vergrößerte meine Augen. „Bist  du bescheuert? Nur weil sie kurz ne stockstarre hatte", schrie ich ihn an. Ich war wirklich die einzige die traute Savas anzuschreien.

„Nefes! Sie wohnt alleine, was wenn sie sich umbringt?", sagte er. „Das ist nicht Meryem", sagte ich und schloss meine Augen. „Wir kennen Azra nicht mal! Du kannst ihr nicht helfen!", schrie er. „Man was willst du von mir? Geh doch weg wenn du das nicht willst!", schrie ich. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Langsam wurde mir das zu viel.
„Du bist doch viel zu sensibel  Nefes. Du bist schwanger. Du kannst nicht ihre Lasten tragen."

„Savas sie braucht Hilfe..." ich fing an zu weinen. „Wie ich damals, wie du jetzt."

Er sah mich perplex an. „Sie hat dir eben in die Augen geschaut. Mir nicht aber dir. Man Savas eure verlorenen Seelen sind  vielleicht auch füreinander", er lachte lauf auf. „Du schaust zu viele Filme." „Ach, Koray und meine Liebe? War das nicht echt"

„Koray, ja. Er würde so etwas für die Liebe machen. Aber ich werde mich für niemand mehr bemühen.", ich nickte. Das glaubte ich ihm nicht. Er redete sich das nur ein.

Ich rief Koray an und erzählte ihm die Sache. „Nefes, vielleicht Mischt du dich da gar nicht ein" Savas hörte mit und nickte, da er Koray zu stimmte.

„Dann bleibe ich hier", sagte ich und gab das Telefon Savas. „Sie kommt nach Hause", hörte ich Koray rufen.

In dem Moment klingelte ihr Handy. „Aziz", stand auf dem Display. „Geh ran", sagte Savas.

„Hallo?", ging ich ran. „Hey, wo ist Azra?", fragte er verwirrt. „Wer bist du denn?", fragte ich. „Ich bin der Bruder.", ich nickte. „Schau, Azra geht es nicht so gut. Könntest du vielleicht kommen? Ich weiß leider nicht was ich machen soll." „hatte sie einen Nervenzusammenbruch?",  „ich weiß es nicht. Sie war-" er unterbrach mich. „Ja das zählt auch dazu. Sie schweigt dann und kommt da nicht mehr raus. Ich werde kommen. Könntest du mir die Adresse geben", seine Stimme zitterte.

„Wie du kennst die Adresse deiner Schwester nicht?", fragte ich. Savas sah misstrauisch zum Hörer. „Sag die Adresse nicht", ermahnte er mich. Doch ich hörte auf mein Gefühl und verriet ihm die Adresse. „Ich fahre los, bin gleich da." Dann legte er auf. „Was machst du da?", fragte Savas und schüttelte nur seinen  Kopf.

Nach ungefähr einer halben Stunde klingelte es. Savas öffnete die Tür und die Jungs sahen sich gegenseitig an. „Wer bist du?", fragte er an Savas Gewand. „Das frage ich mich bei dir auch. Bist anscheinend der Bruder, doch kennst die Adresse  nicht?", er schaute ihn provokant an. Aziz biss sich seine Zähne zusammen und sah mich kurz nickend an.

„Azra hat zu uns keinen Kontakt. Sie wollte das nicht", zitterte er. „Ich gehe kurz zu ihr", sagte er. Ich nickte.
„Ich habe das Gefühl, dass wir was falsches machen.", sagte Savas. Ich seufzte.

Genau nach 10 Minuten hörte ich wie Azra schrie. Savas lief los. Ich eilte hinter her. „Was ist los?", rief ich. „Was sucht er hier?", er zeigte auf ihn. Der Junge fing schon an zu weinen. Es tat mir so weh. „Alba, hör bitte auf." „ich bin nicht deine Abla, geh!" rief sie. Danach blickte sie zu mir. „Wer hat gesagt, dass du ihn meine Adresse geben sollst? Wer wollte das?", schrie sie mich an. Mein Herz brach in tausend Stücken. „Ich wollte dir nur helfen", sagte ich. „Ich brauche keine Hilfe. Ich bin nicht krank!", schrie sie. „Geht.", flüsterte sie. Savas bat Aziz zu gehen. Ich jedoch blieb am selben Fleck. „Nefes, komm", er zog mich aus der Wohnung. Mein Herz brannte so. „Sie ist sauer auf mich. Man Savas ich sollte mich entschuldigen.", Savas schüttelte seinen Kopf. In dem Moment fuhr Koray auf den Parkplatz und stieg aus. Er blickte besorgt zu mir. Und dann zu Aziz. „Nefes!", ich zuckte nur mit meiner Schulter und stieg ins Auto. Savas verabschiedete sich von Koray. Koray fuhr sofort los und sah mich an. „Frag mich nichts, bitte", fing ich an zu weinen. „Seit dem du diese Azra kennst, schadest du dir nur selber. Sie will diese Hilfe nicht.", sagte er. „Seit wann bist du so gefühlskalt und unmenschlich Koray?! ich wollte deine Hilfe auch nicht! Hast du mir trotzdem geholfen oder nicht! Hat Duygu Burak alleine gelassen? Man wie kannst du so was sagen?", nach meinen Worten wagte er nicht mehr zu sprechen. Ich würde Azra nicht aufgeben!

Sil BaştanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt