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Als Erdinc zu Koray blickte lächelte er provokant. Ich spürte die negative Stimmung zwischen den beiden.
„Na Yilmazer, da sieht man sich wieder.", sagte Erdinc lächelnd.
Ich konnte sehen wie Koray seine Hand zur Faust ballte.
Mit einem Mal traf mich sein Blick. Das hieß etwa wie „Geh in deine Wohnung sofort."
Ich holte mein Schlüssel aus der Tasche und schloss die Tür auf.
Als ich die Wohnung betrat kam er mit rein.
Als er die Tür knallhart schloss zuckte ich zusammen.
„Was wolltest du mit ihm?", fragte er und zog seine Augenbrauen zusammen.
„Was ist das für eine Frage?", ich zog ebenfalls meine Augenbrauen zusammen. „Was hast du neben ihm zu suchen Nefes!"
Das war eine Seite die ich an Koray nicht kannte.
„Ich wollte zu Yasemin Abla, dann haben wir nur kurz geredet. Ich weiß nicht was daran schlimm sein soll?", fragte ich.
Ich sah in seine hellbraunen Augen. Wie konnte er so wütend werden? Nicht dass mich das beängstigte, viel mehr machte ich mir Sorgen um ihm.
„Hinterfragst du meine Loyalität?", fragte ich ihn.
Ich ging ein Schritt zurück. Er sah mich verwirrt an und schüttelte sein Kopf. Er kam einen Schritt auf mich zu und somit sahen wir uns direkt in die Augen ohne viel Abstand.
Als er mein Gesicht mit seinen wunderschönen Händen umfasste schloss ich meine Augen.
„Niemals sevgilim, niemals würde ich an deiner Loyalität zweifeln." Liebevoll sah er mich an, weswegen ich lächelte. Die Tatsache, dass er mich sevgilim genannt hatte machte mich glücklich. Lächelnd umarmte ich ihn. Als ich mich von ihm löste sahen wir uns in die Augen.
„Möchtest du Kaffee?", fragte ich um das Thema zu wechseln. Koray lachte.
„Nein, wir gehen zusammen frühstücken. Ich hoffe du hast noch nichts gegessen", sagte er.
„Nein hab ich nicht", lächelte ich.
Er reichte er mir seine Hand, die er mit meiner verschränkte.
In dem Moment betrat Yasemin Abla das Apartment.
„Nefes", sah sie zu mir. Sie versuchte noch zu lächeln. Man merkte ihr an wie müde und schlaflos sie war.
„Ich habe mit Yeliz geredet, sie kommt morgen.", lächelte sie. Doch ihr Lächeln war gebrochen, ach Yeliz.
„Sie wird dich verstehen, glaub mir", sagte Koray.
„Insallah Koray oglum", lächelte sie. Sie begutachtete unsere Hände und lächelte, weswegen ich rot anlief. Ich wollte mich von seiner Hand lösen doch er ließ es nicht zu.
„Passt gut auf euch auf, kommt am Abend zum Essen.", sagte sie lächelnd und verschwand.
Gemeinsam stiegen wir in sein Auto, welches genau vor meinen stand.
Während der Fahrt sagte niemand was, es lief ein neues Lied was ich überhaupt nicht kannte. Lächelnd lauschte ich den Worten.
„Das Lied ist schön", sagte ich. Er nickte. „Senin kadar güzel olmasa da." (Auch wenn es nicht so schön ist, wie du) Mein Herz schlug mir so schnell gegen die Brust. Lächelnd schaute ich aus dem Fenster.
Wir kamen in einem Café an, nach dem er geparkt hatte, stiegen wir aus.
„Ich möchte, dass du dich von ihm fern hältst.", sagte er ohne jegliche Gefühle in seiner Stimme. Ich blickte hoch zu ihm. „Koray was ist los?", fragte ich total verwirrt. „Es ist ja nicht so, dass wir Kontakt haben oder ich freiwillig mit ihm geredet habe, es ist nur" Koray unterbrach ihn. „Ich verspüre Hass gegenüber diesen Typen wie noch nie gegenüber einen Menschen, kannst du verstehen was das bedeutet?", fragte er und schüttelte sein Kopf.
Ja ich verstand es, Koray. Sogar er hatte jemanden den er nicht mochte, gegenüber den er Hass verspürte.
„Ich möchte einfach nicht, dass du mit ihm redest.", seufzte er. „Ist es wegen Duygu?" Er nickte. „Er ist ein unloyaler", als er merkte, dass aus seinem Mund unschöne Worte rauskommen werden verstummte er.
„Wir waren gute Freunde, er hat mir nicht ein mal was über Duygu erzählt. Ich habe ihm vertraut, ihn zu meinem Haus eingeladen. Doch er sah meine Schwester mit diesen Augen an." Ich sah ihn an. „Für die Gefühle kann man doch nichts, und entschieden ihn wen du dich verliebst?"
„Na klar kann ich das Nefes! Wenn ich weiß, dass es die Schwester eines Kumpels ist, ist diese Frau für mich von Anfang an tabu!", rief er. Ich nickte.
Als der Kellner gab übergaben wir ihm unsere Bestellungen.
„Also würdest du dich nicht in mich verlieben, wenn ich die Schwester von Savas wäre?", fragte ich. Er runzelte seine Stirn.
„Was ist das für eine Frage?" Ich zuckte mit meinen Schultern. Er seufzte und überlegte. „Ich würde mit der Schwester von Savas nicht so eine emotionale Bindung aufbauen. Schau mal was wir alles zusammen durchgestanden haben. Ich wollte bewusst für dich da sein. Ich will nicht lügen, aber wenn du die Schwester von Savas wärst, wäre alles anders. Verstehst du?" Ich nickte.
„Soll ich dir mal was sagen? Wenn du wirklich mein Schicksal wärst, dann auch wenn ich die Schwester von deinem besten Freund wäre. Auf manche Sachen haben wir keinen Einfluss. Du sagst das so leicht, aber wenn das Herz liebt, dann liebt es einfach.", zuckte ich mit meinen Schultern.
Unser Essen kam. Da ich nicht so viel Hunger hatte aß ich nicht besonders viel.
Mein Blick blieb bei einem Mädchen hängen, sie schaute zu Koray.
Als sie mein Blick fing, schaute sie weg.
„Möchtest du nicht mehr essen?", fragte er liebevoll. Ich schüttelte mein Kopf. Koray bezahlte und wir standen auf. Bis das Mädchen lächelnd zu uns kam.
„Koray!", rief sie. Sie hatte dunkelbraune Haare und blaue Augen. „Meyra.", sagte Koray bedrückt. „Wie geht es dir", fragte sie ohne mich weiter zu beachten.
„Gut und Dir?", fragte er höflich. Koray griff nach meiner Hand, sie sah überrascht auf unsere Hände. Dann in mein Gesicht.
„Das ist Nefes, meine Freundin.", sagte er. Sie nickte. „Ich habe lange nichts mehr von dir gehört, sie ist anscheinend der Grund wieso du dich nicht mehr bei mir blicken hast.", sagte sie. „Grüß Reyhan Teyze von mir, bis dann.", sagte sie und ging.
Ich sah verwirrt zu Koray. Gemeinsam verließen wir das Café.
Als wir im Auto saßen, wollte ich mein Handy mit der Musikanlage verbinden.
„Möchtest du mich nicht fragen, wer Sie war? Keine Eifersucht schieben?", lächelte er. Dieser Idiot. Wie er sich lustig über mich machte.
„Wieso sollte ich? Du liebst mich. Ich bin deine Gegenwart und deine Zukunft, was interessiert mich ein Mädchen aus deiner Vergangenheit.", lächelte ich und konnte dafür schwören, dass er genau so lächelte.

Sil BaştanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt