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Ich spielte mit meinen Händen. Sie sah mich interessiert an.

„Ich bin geflohen, nach dem meine Eltern gestorben sind und Zuhause bin ich  meinem Bruder nur eine Last. Die Frau meines Bruders hasst mich, weil der Bruder sich meinetwegen das Leben genommen hat."  konnte ich nicht sagen. Niemals.

Viel lieber Log ich.

„Die Uni gefiel mir in meiner Stadt nicht.", brach ich raus und merke wie kühl ich dabei wirkte. Sie nickte und nahm einen Schluck aus ihrem Kaffee.

„Und du?", fragte ich.

Sie lächelte.

  „Ich lebe mit meiner Familie hier in dieser Stadt. Niemals würden sie erlauben, dass ich in eine andere Stadt ziehe", lächelte sie leicht, doch ihre Augen glänzten.

Ich nickte und ihre Antwort verpasste mir einen aufrichtigen Schmerz.

...


„Anne ich will nicht in dieser Stadt studieren!", schrie ich. Doch sie schüttelte ihren Kopf.

„Nefes, treib mich nicht in den Wahnsinn!" 

Ihre wundervollen Grünen Augen sahen wuterfüllt in meine.

„Wieso willst du nicht hier studieren? Hier gibt es eine Uni! Sogar Jura wird als Studiengang angeboten, wo liegt das Problem?!", schrie sie.

Das Problem lag darin, dass ich weg von meinen Eltern wollte.

Da ich wusste wieviel Schmerz ich Ihnen zufügte. Es klappte einfach nicht. Wir stritten uns und ich wollte in einer anderen Stadt studieren. Manche würden sagen „Du flüchtest von deinen Problemen" aber etwas anderes war es auch nicht. So war ich. So schwach. Ich lief Problemen aus den Weg.

......
„Nefes hörst du mir zu?" Ich nickte.

„Sorry, bin heute etwas aufgeregt", log ich. Ich hatte keine Lust mehr zu studieren, aber nur Zuhause rum sitzen kam für mich auch nicht in Frage. Ich würde den Verstand verlieren.
Ich wollte auf meinen eigenen Beinen stehen. Dies ging nicht wenn ich Zuhause rum saß.

„Ja neue Uni, neue Leute. Ich verstehe dich", lächelte sie.

„Ich war sehr aufgeregt als ich das erste Mal die Uni betrat", ergänzte sie.

Ich sah mir sie genauer an. Sie hatte lange braune Haare und braune Augen. Sie war wirklich eine Augenweide und ihre Ausstrahlung machte sie umso schöner. Ihre Augen glänzten.

Nach fünf Minuten standen wir auf, da wir zu unserer Vorlesung mussten.

„Sollen wir danach in die Bibliothek?" Ich nickte.

„Ja wäre gut", nickte ich und Duygu lächelte.

Wir saßen uns in den Hörsaal und ich fokussierte mich auf die Notizen. Dann sah ich auf mein Handy.

„Nefesim wie geht es dir", schrieb mir meine einzige und beste. Ich lächelte.

„Mir geht es gut canim.", schrieb ich ihr zurück. Mir tat es leid. Ich ließ Menschen hinter mir, die sich jeden Tag Sorgen über mich machen würden. Wie oft habe ich schon die Tränen meiner Cousine gesehen? Die meinetwegen flossen?

Als der Professor kam konzentrierte ich mich nur auf die Vorlesung. Ich musste die letzten zwei Monate nachholen. Dass ich in einem anderen Bundesland studiert hatte, vereinfachte mir die Sache nicht.

Nach der Vorlesung ging ich mit Duygu aus dem Raum. Da sie einen Anruf bekam.

„Efendim ?", ging sie ran. Ihre Stimme zitterte. Danach legte sie auf.

„Nefes, ich muss los. Wir sehen uns", flitzte sie weg. Und ich stand in der großen Uni und sah mich um. Wo war jetzt die Bibliothek für Rechtswissenschaften?? Ich schaute mich wie eine verlorene Seele um. Ich ging hin und her, bis ich auf einen Jungen traf.

„Können Sie mir sagen, wo du Bibliothek für" Er unterbrach mich.

„Sehe ich aus wie ein Bauplan?" ging er weg.

„Du könntest auch einfach nett sein und mir die Frage beantworten", zickte ich. Er jedoch sah mich kurz an und ging weiter.

Nach langem Suchen wurde ich endlich fündig. Ich verdrehte meine Augen als ich diesen unfreundlichen Jungen Mann sah. Könnte er mir nicht sagen, wenn er selber in die gleiche Bibliothek musste?
Als ich an ihm vorbei ging, spürte ich seine Blicke.

„Doch fündig geworden. Geht auch Ohne Hilfe wie ich Sehe" 

Ich sah ihn lächelnd in die Augen und nickte. „Genau ohne Hilfe", beantwortete ich und ging zu den Büchern. Ich brauchte ungefähr 6-9 Bücher und musste noch Gesetzbücher nachkaufen.
Mit meiner Hand voller Bücher ging ich zu der Ausleihe, bis jemand gegen mich knallte. Ich wurde langsam genervt. Was würde heute noch passieren? Als ich zu der Person sah, sah ich wie er versuchte die Bücher aufzuheben. 

„Tut mir leid, hatte es eilig", überreichte er mir die Bücher. 

Danach sah er zu mir. Er hatte eine Narbe an seiner Augenbraue, die seine hellen Augen zur Geltung brachte.
„Kein Ding, kann passieren", antwortete ich.

„Anscheinend viel zu tun. Viel Spaß", lachte er und zeigte auf die Bücher. Machte er sich lustig über mich? Ich schüttelte mein Kopf und schlang meine Arme um die Bücher und lieh die aus. Ich bekam  eine Tüte von der Fachkraft und verließ die Bibliothek.
Ich würde eigentlich in der Bibliothek lernen, doch ich hatte Hunger und wollte am liebsten nur nach Hause. Ich würde dort Lernen.

Als ich zum Parkhaus lief, traf mich der nächste Schock. İch klatschte meine Hände an  die Stirn. Ein Idiot hatte sein Auto  genau vor mein Auto geparkt!  Wie sollte ich da jetzt raus?!

„Bleib ruhig Nefes...", atmete ich tief ein und aus. Diese Übungen hatte ich bei der Therapie gelernt, als ich Panikattacken bekam. Wieder wollte ich an meine Vergangenheit denken, doch ich schüttelte mein Kopf.
Ich saß mich einfach auf das Auto. Es war ein Mercedes Benz. Ich nahm mein Buch in die Hand und wartete wie ein kleines Kind darauf, bis der blöde Besitzer endlich kam!
Nach ungefähr einer Stunde hörte ich Stimmen näher kommen und ich legte mein Buch weg.
Das war doch ein Witz oder? Er sah mich an, wie ich auf sein teures Auto saß. Tja Pech!

„Was fällt dir eigentlich ein?", fragte er völlig perplex.

„Hmmm, gute Frage.", sah ich ihn in die Augen und hatte so den Drang ihn zu provozieren.

„Wieso parkst du mein Auto zu?", ich sah ihn sauer an. Ich könnte jetzt Zuhause sein und schon längst gegessen haben!

„Wieso musst du mir über all über den Weg laufen?", fragte er.

„Ich? Dann lerne mal zu Parken und wir haben das Problem nicht!", drehte ich mich um und saß mich in mein Wagen.

Er fuhr raus, und anscheinend verließ er auch die Uni. Ich wollte an ihm vor bei und ihm überholen, bis er seine Geschwindigkeit erhöhte. Ich lachte und drückte auf das Gaspedal. Was ein Idiot.

Sil BaştanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt