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„Ich fahre gleich los abim", sprach ich zu meinem Bruder.
„Ich komme nicht alleine, meine Nachbarin Yeliz, Duygu kommt später mit ihrem Bruder und Savaş vorbei.", sagte ich.
Mein Bruder seufzte.
„Hättest du doch deine ganzen Freunde mitgenommen Nefes? Was suchen diese beide Typen dort?" Ich verdrehte meine Augen. „Çevirme gözlerini!" (Verdreh deine Augen nicht!) Wie gut er mich doch kannte. Obwohl er mich nicht sah, wusste er wie ich auf sein Gesagtes reagierte.
„Sie kann nicht lange auf der Autobahn fahren, deswegen kommt ihr Bruder. Außerdem ist es nicht deine Verlobung also hast du nichts beizutragen."
Sinem würde kein Problem damit haben.
„Fahr langsam du Zicke."
Danach legte er auf.
„Nefes bist du fertig?", fragte Yeliz. Ich sah zu ihr und nickte. Sie war ruhig, zu ruhig. Wir verabschiedeten uns von Yasemin Abla. „Fährt langsam, lässt euch von anderen auf der Autobahn nicht provozieren. Schreibt mir wenn ihr da seid! Grüß deine Cousine von mir Nefes." Nach ihren Worten war sie außer Atem, weswegen Yeliz und ich in schallendes Gelächter fielen.
„Mama atme mal bitte."
Yasemin verschränkte ihre Arme miteinander und sah uns beleidigt an. „Geht jetzt oder wollt ihr warten bis es dunkel wird?"
Als wir ins Auto stiegen, kam Yasemin Abla mit einer Kanne Wasser. Yeliz sah ihre Mutter nur kopfschüttelnd an.
„Sie ist so Film, diese Frau.", sagte sie. Ich lachte. Als ich den Motor startete kippte sie das Inhalt der Kanne auf mein Auto.
„Bist du mir sauer?", fragte ich Yeliz. Sie machte mir den Eindruck als wäre sie verletzt und sauer.

„Ich habe Savas eingeladen.. Willst du mir dazu nichts sagen?" Sie schüttelte ihren Kopf. „Es ist die Verlobung deiner Cousine, du kannst einladen wen du willst."

„Du kannst mir aber nicht sagen, dass es nichts in dir ausgelöst hat.." Ich änderte mein Gang und nahm die Auffahrt zur Autobahn.

„Es explodiert in mir Nefes.. Würde meine Mama wissen, dass er kommt, sie würde mich niemals schicken."

„Würdest du ihm verzeihen wenn deine Mutter nicht dagegen wäre?"
Sie nickte.

„Ich wäre schon so oft zu ihm, doch es sollte nicht so sein. Und meine Mutter hat Recht. Mütter haben immer Recht." , seufzte sie.

Danach redeten wir nicht viel. Wir hörten Musik und unsere Fahrt lief entspannt.
In „meiner Stadt" angekommen, fuhr ich zu mir Nachhause. Als ich parken wollte, sah ich unseren Wächter. „Willkommen Frau Sahin" Ich nickte lächelnd und Yeliz sah mich verwundert an. Die Tür wurde geöffnet und ich parkte ein.
Mein Bruder stand schon an der Tür. Er war am telefonieren. „Canim" Seine Stimme tat mir so gut. Er küsste mich auf die Stirn. „Burak", reichte er Yeliz die Hand, die zögernd ihre Hand reichte.
„Esma Sultan ist im Haus. Sie kocht für euch. Ich muss zum Anwalt." Seine Stimme klang am Ende genervt. Ich nickte leise und sah wie er in sein Auto stieg.
„Komm lass uns rein.", sagte ich.

„Du bist nicht wie die anderen, die mit ihrem Vermögen prahlen... Ich wusste gar nicht, dass ihr so wohlhabend seid" Ich zuckte mit meinen Schultern. „Ich wurde so nicht erzogen. Ich bin vielleicht hier in diesem Leben wohlhabend. Aber dieses Leben ist nicht echt, deswegen interessiert mich dieses Wohlhaben nicht", sagte ich und sie lächelte.
„Komm ich zeige dir Esma Sultan. Sie kann so gut Sarmas machen" Sie nickte.
„Nefesim", begrüßte Esma Sultan mich. Ich war das erste Mal nach Monaten wieder Zuhause. Als ich in der Stadt war, blieb ich bei Sinem. Doch jetzt war ich in meinem Elternhaus.
„Bu güzel kiz Kim" (Wer ist dieses hübsche Mädchen), fragte sie. „Yeliz" Auf anhieb rötete sie. Gemeinsam mit Yeliz deckten wir den Tisch. Gleich danach kam Sinem. Zu viert aßen wir.
„Vor einem Jahr hätte ich niemals gedacht, dass ich überhaupt mal einen Freund haben werde und jetzt Verlobe ich mich" Ihre wunderschönen Augen glänzten. Mein Inneres blühte auf. Ihre Haare waren geglättet und sie hatte wegen ihrer Verlobung Wimpern Extensions machen lassen. Ihre kleinen Augen wirkten noch kleiner, dass ich lachen musste.
„Studierst du?", fragte Yeliz. Sinem schüttelte ihren Kopf. „Ich bin zum Glück damit seit drei Jahren durch. Ich bin Lehrerin." Die beiden verstanden sich hervorragend. Als mein Handy klingelte entschuldigte ich mich kurz in ging auf die Terrasse. „Efendim Duygu?"
„Nefes meine Eltern erlauben mir nicht.." Ich seufzte. „Koray wird doch mitkommen und Savas ebenfalls?"

Sil BaştanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt