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ENDE
Nefes

„Anne, Baba...", schluchzte ich. Die Sehnsucht betäubte  all meine Sinne. Mein Schmerz linderte sich nicht Tag für Tag. Denn ich riss sie jeden Tag wieder auf. Mein Seelenschmerz war so tief, es würde nie enden. Die Sehnsucht würde mich bis zu meinem Lebensende verfolgen. Es wäre falsch in meinen Augen wenn es anders wäre. Manchmal fühlte ich mich so schlecht, wenn ich vergaß an sie zu denken.
„Ich vermisse euch so sehr", weinte ich. Kurz blickte ich zu Koray. „Wäre er nicht da, würde ich mich nie trauen euch zu besuchen. Ich konnte es nie wahrhaben", meine Stimme zitterte. Ich spürte seine wunderschöne Hand an meiner.
„Das ist Koray. Ich liebe ihn. Ilk defa birine asik oldum baba" (Ich habe mich das erste Mal in jemanden verliebt) „Ich wünschte ihr hättet ihn kennengelernt, ich wünschte ihr wärt bei mir. Ich wünschte ihr könntet eure Enkeltochter Ada sehen."

Gefühlte Stunden verbrachten wir bei meinen Eltern. Koray wich keine Sekunde aus meiner Seite. Mir ging es von Sekunde auf Sekunde besser. Als es sehr dunkel wurde, beschlossen wir zu gehen.

„Wir kommen morgen noch mal", sagte Koray. Liebevoll umarmte ich ihn. „Danke!"
Er verschränkte unsere Hände miteinander.

Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass ich bereit für eine Ehe mit Koray war!

Ein halbes Jahr später

„Wollen Sie Frau Sahin, Herr Koray Yilmazer heiraten?" Ich war so aufgeregt. Meine Hände schwitzten. Schmunzelnd blickte ich zu meiner Familie. Duygu saß neben Burak. Meine Ada saß auf seinem Schoß und blickte gelangweilt durch den Saal. Sie wurde unruhig.
Yasemin Abla war ebenfalls anwesend. Lächelnd blickte ich zur Frau die mir die wichtige Frage gestellt hatte.

„Ja!" Koray war ebenso aufgeregt. Ich lächelte. Es war echt einer der schönsten Momente in meinem Leben. Okay mein zweitschönstes. Das erstschönste war wo wir mit Koray bei meinen Eltern waren.
Sinem war meine Trauzeugin und Savas von Koray. Ein anderer wäre auch komisch.

Koray sagte ebenfalls. „Ja"

„Hiermit sind sie Mann und Frau", als ich das hörte füllten sich meine Augen mit Tränen. Koray und ich standen auf. Er küsste mich auf die Stirn und verweilte einen Moment dort.

Sinem umarmte mich. Während Savas zu Koray umarmte.

Wir blieben eine Weile im engen Kreis. Als wir uns danach beschlossen zur Hochzeit zu fahren.
Wir hatten ein Hotel gemietet. Korays Seite waren viel mehr Leute anwesend. Da ich viele Verwandten aus meiner Stadt einfach nicht sehen wollte. Sie waren an meinen traurigsten Tagen nicht bei mir, dann sollten sich auch an meinem schönsten Tag fern bleiben.
Sinem hatte inzwischen einen kugelrunden Bauch. Doch es stand ihr hervorragend!
Ich hatte ein sehr schlichtes Hochzeitskleid an. Ich war nie die Person von auffälligen geschmückten Kleider.
Koray und ich saßen uns hinten ins Auto. „Und wie geht es Frau Yilmazer?" Es klang so komisch! „Savas hör auf mich zu ärgern!", sah ich ihn bedrohlich durch den Spiegel. Er zuckte nur lachend mit seiner Schulter. Idiot!
Koray griff nach meiner Hand und hauchte einen Kuss auf meinen Handrücken.

„Ich bin so glücklich", flüsterte er. Als hätte er Angst das lauf auszusprechen. Als würde unser Glück zerplatzen wie eine Seifenblase.

„Ich auch", ich lehnte meinen Kopf auf seine Schulter. Die Fahrt verging sehr angenehm.
Als wir vorm Hotel standen blieb mein Mund offen! Sinem und Duygu waren hier und hatten bei der Dekorationen mitgeholfen.

„Es sieht toll aus!" Lächelnd beobachtete ich die Luftballons die einen N und einen K hatten. Danach zum Baum welches selbstgebastelten war, wo all unsere Freunde Glückwünsche und Geschenke dran festhalten waren.

Yasemin Abla lief noch mal auf mich zu. „Du bist so schön geworden!", sie küsste mich auf die Wange und blickte mir in die Augen. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Ich wusste an was sie dachte. Dass sie Yeliz nie in diesem weißen Kleid sehen konnte.

Koray und ich begrüßten unsere Gäste. Es war eine familiäre Atmosphäre und das wünschte ich mir immer auf einer Hochzeit. In dem nicht so viele kamen, konnte man sich auch die Zeit nehmen.
Unser erster Tanz spielte sich mit unserem Lied welches wir gemeinsam ausgesucht hatten.

Haluk Levent- Sen olasin.

Bu deliye akıl veren
Sen olasın, sen olasın
Her yarama merhem süren
Sen olasın, sen olasın
İyi günde, kötü günde
Düşersem, düştüğümde
Yerli yersiz güldüğümde
Sen olasın, sen olasın
Gülüşümde gözyaşımda
Ekmeğimde, su, aşımda
Bela diye bu başımda
Sen olasın, sen olasın
Hasta olsam başucumda
Dua etsem avucumda
Günahımda, her suçumda
Sen olasın, sen olasın
Yokluğunda her gün deli
Varlığında usta veli
Bu sevdanın alın teri
Sen olasın, sen olasın
İyi günde, kötü günde
Düşersem, düştüğümde
Yerli yersiz güldüğümde
Sen olasın, sen olasın
Gülüşümde gözyaşımda
Ekmeğimde, su, aşımda
Bela diye bu başımda
Sen olasın, sen olasın
Hasta olsam başucumda
Dua etsem avucumda
Günahımda, her suçumda
Sen olasın, sen olasın
Sen olasın, sen olasın
Cennetimde sen olasın
Dara çekip assalar da, iki sözüm sen olasın
Sen olasın, sen olasın
Cennetimde sen olasın
Dara çekip assalar da, iki sözüm sen olasın


„Unsere verlorenen Seelen füreinander", wisperte ich in sein Ohr und spürte seine Gänsehaut.
...
Nach dem gefühlvollen Tanz setzten wir uns zu Savas, Yasemin Abla, Esma Sultan, Burak, Duygu, Reyhan Anne, Nihat Amca...
Ada wollte zu mir Weswegen sie ihre Arme rausstreckte. „Sie will dich nicht hergeben", sagte Duygu lachend. „Zu spät", sagte Koray lachend. Ich blickte zu Burak der mich schmerzvoll ansah.

„Biliyorum abim cok üzgünsün. Bi biz kalmıştım. Şimdi bende evleniyorum. Abim benim. Kalbimin yerinde sana hap kocaman bir yerin var sakın unutma. Duygu seni çok seviyor. Sizin aşkınız hazineniz. Onu üzme, kırma, incitme. Seni çok seviyorum" (Ich weiß, Bruderherz. Du bist sehr traurig. Wir hatten nur uns. Jetzt heirate ich. Mein Bruder. In meinem Herzen hast du immer ein großes Platz, vergiss das nicht. Duygu liebt dich. Eure Liebe ist euer Schatz. Mach sie nicht traurig, verletzte sie nicht. Ich liebe dich) Das hatte ich im Abschiedsbrief geschrieben, total mit den Nerven am Ende.

Mein Bruder umarmte mich. „Ich weiß, dass du sie glücklich machst. Sonst hätte ich sie nicht hergegeben!"

Liebevoll blickte Koray zu mir. Wir hatten so viel zusammengestanden. So viel erlebt. Nicht ein Mal wollte er mich verlassen. Er hat aus mich eine kämpfende Liebende gemacht. Wir sind füreinander stark geworden.
Als Koray kurz zu seinen Freunden aus der Uni ging, blieb ich bei Savas. „Wie geht es dir Savas?"
Er zuckte mit seiner Schulter. „Ich bin okay. Ehrlich. Ich habe mich daran gewöhnt. Mach dir um mich keine Sorgen, ja? Sei du glücklich" „Kann ich nicht, wenn du's nicht bist" Meine Augen füllten sich mit Tränen. „Nefes, Bitte hör auf", Er hasste es Tränen von anderen zu sehen. Es machte ihn emotional. Er hasste es Schwäche zu zeigen.
„Du musst auch glücklich werden", sagte ich. „Werde ich", er umarmte mich. „Hör auf zu weinen, du dumme Blondine!" Ich lache lauthals und Koray blickte uns kopfschüttelnd an.
„Nefes du Rotznase" Ich schüttelte lachend meinen Kopf.

Nach dem Abendessen liefen wir hoch zur Terrasse wo jedes Paar ein Helium Luftballon hatte.

„Was wünschen wir uns?", fragte Koray.

„Ich habe alles was ich brauche... was wünscht du dir?", fragte ich.

„Du bist alles was ich brauche.", antwortete er und mein Herz schlug mir bis zu meinem Hals.
Ich liebte ihn. Ich Nefes Yilmazer.

...
Epiloge folgen noch....

Sil BaştanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt