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Ich konnte meine Tränen nicht fest halten. Sie fielen meiner Wange entlang.

„Bu benim bebegim, es wird ein Mädchen.(Das ist mein Kind) Burak vergrub sein Gesicht mit seinen Händen und weinte vor sich hin.
Er schluchzte nicht, er weinte ohne einen Laut von sich zu geben. Das schlimmste was man den Körper an tun konnte. „Abi lass es raus, rahat rahat agla", sagte ich sanft. Ich nahm seine Hände aus dem Gesicht.
„Sie wird immer halb aufwachsen. Nie werde ich ihr gerecht sein. Sie wird es nicht verstehen, wieso Mama und Papa sich getrennt haben. Selin wird sie vergiften" Ich schüttelte mein Kopf. „Abi nein, nach dem sie ihr Baby in ihren Händen tragen wird, wird sich ihre Einstellung ändern, ganz bestimmt."
Er lächelte leicht. „Sie hat mich sogar gefragt wie ich es nennen würde, ich kam darauf nicht klar." Ich lächelte und wischte meine Tränen weg. „Guck schau, du bist der Vater ihres baldige Kindes. Na klar fragt sie sich. Es wendet sich noch zum positiven." Als er sich beruhigte fragte ich mich ob ich über Duygu reden sollte. Burak war verdammt müde.
„Hast du Hunger?" Er schüttelte sein Kopf. Mein Bruder hatte so wieso wieder abgenommen. Ich schüttelte mein Kopf und zog ihn zur Küche.
„Ich habe dein Lieblingsessen gemacht.", lächelte ich und nahm ein Teller aus dem Schrank. Ich füllte es mit Suppe und überreichte es ihm.
Ich merkte wie er sich zwang etwas zu Essen, da er gar nicht in Stimmung war.
Nach dem er seine Suppe gegessen hatte, ging er in mein Zimmer und legte sich auf mein Bett. Ich saß mich dazu und streichelte seinen Kopf.
Nach dem er eingeschlafen war ging ich aus dem Zimmer.
Ich nahm meine Unterlagen aus dem Wohnzimmer und setzte mich auf die Küchentheke wo ich anfing zu Lernen. Ich versuchte mich  vergeblich abzulenken.
„Was machst du?", hatte Koray mir geschrieben. Ich schickte ihm eine Bild von meinen Unterlagen. „Aferim Frau Anwältin", hatte er dazu geschrieben. „Noch nicht, leider.", schrieb ich und legte mein Handy weg. Es war schon kurz nach Mitternacht.
„Verpiss dich von hier!" Geschrei welches aus den anderen Wohnungen kamen weckte mein Interesse.
Ich hörte noch viel Gebrülle, bis ich zur Tür lief und fest stellte, dass das Geschrei von gegenüber kam.
Ich öffnete sofort die Tür und hörte Scherben die auf den Boden fielen.
Ohne an irgendwas nachzudenken, klopfte ich wie wild an der Tür von Yeliz und Yasemin.
Yasemin öffnete mit weinenden Gesicht Dir Tür. „Nefes iyi ki geldin! Bitte mach was!"(Zum Glück bist du gekommen) Ich lief ins Wohnzimmer und sah zwei Menschen sich hasserfüllt ansahen. Yeliz und dieser Mann. Das war doch dieser Mann der heute Mittag das Gebäude analysiert hatte?!
„Verpiss dich von hier! GEH", brüllte Yeliz. Ich bekam eine Gänsehaut. „Ich bin dein Bruder rede richtig mit mir!", brüllte er ebenfalls. Er hielt sich schwer zusammen. Seine Hand war zur Faust geballt.
Ich merkte wie schwer Yeliz sich zusammenhielt nicht zusammenzubrechen. Ihr Bruder? Ab da an merkte ich ihre enorme Ähnlichkeit. Die gleichen Gesichtszüge, die gleichen Augen.
Yeliz lachte vor Wut. „Als du dieses Haus verlassen hast als dein Vater Herzkrank war ist der Bruder den ich hatte gestorben und jetzt verpiss dich! GEH" Ihre Tränen fielen ihr übers Gesicht. Ich lief zu ihr und hielt sie an der Hand.
Ich sah in sein Gesicht, er schloss seine Augen. Es tat ihm weh.
„Wegen Dir ist Baba noch weiter gesunken, weil du gegangen bist! Simdi mi geldik aklina!?" (Sind wir dir jetzt eingefallen?)
„Yeliz yeter! (Es reicht)", wimmerte Yasemin Abla und verlor ihr Gleichgewicht.
Ich lief sofort zu ihr und hielt sie auf. Dieser Mann dessen Namen ich nicht kannte hielt sie ebenfalls fest.
„Bringt Wasser, sofort.", sagte er. Ich lief sofort zur Küche und füllte das Glas mit Wasser.
Danach lief ich schnell zurück. Yeliz sah wie in einer Trance zu ihrer Mutter.
„Hersey senin sucun" (Alles ist deine Schuld) flüsterte sie immer weiter. Danach sah sie zu ihm. Ich merkte, dass sie kurz davor war ein Wutanfall zu bekommen.
„Hersey senin sucun!", schrie sie weinend. Wiederholte ihr Gesagtes.
Yasemin sah verzweifelt aus.
„Du hast uns alle lebendig begraben als du gegangen bist!" Sie haute ihm auf die Brust. „Als ich dich brauchte warst du nicht da verdammt!" Sie schüttelte ihren Kopf. „Jetzt kannst du dich nicht als Bruder bezeichnen, oder als Sohn, denn du bist dem nicht würdig!" Er ließ es zu, dass sie sich von ihrem Gift befreite.
„Nicht mal an seiner Beerdigung warst du da!" Sie lachte vor Verzweiflung. „Obwohl du bei seinem Tod mitgewirkt hast!" „YELIZ SUS" (Sei leise), schrie Yasemin. „Stimmt doch! Mein Vater ist an Herzinfarkt gestorben, als er erfahren dass sein Sohn-„ Sie brach ab. „Geh!" Sie zeigte auf die Tür. „Ich werde nicht gehen." Seine Stimme kam so gleichgültig, als würden all ihre Worte ihm nichts ausmachen.
„Doch du gehst! Niemand möchte dich hier!"
„Anne sag doch was!" Sah sie zu ihrer Mutter. „Onun Evi burasi, hos geldin oglum" (Sein Zuhause ist hier, Willkommen mein Sohn)
Schockiert sah ich zu Yasemin. Genau so geschockt und enttäuscht sah Yeliz zu ihrer Mutter. „Yaziklar olsun!", sagte sie. „Bundan sonra size mutluluklar diliyorum bu evde, ben gidiyorum!" (Ab jetzt wünsche ich euch nur Freude in diesem Haus, ich gehe!)
„Yeliz nein", sagte Yasemin. Schnell lief sie in ihr Zimmer. Ich lief ihr hinter her.
„Was machst du?", fragte ich sie so ruhig wie möglich.
„Ich gehe von hier!" Sie packte ihre Tasche, stopfte alles rein, bis ihr Kleiderschrank leer war.
„Ich werde hier nicht mal ein Haar von mir lassen!", sagte sie eher zu  sich selber.
Sie hatte zwei Koffer und eine Sportasche.
„Bitte beruhig dich doch.." Ich wollte sie umarmen, doch sie ließ es nicht zu. „Nefes Sen de yapma!Wieso steht sie nicht an meiner Seite?!" Sie schüttelte ihren Kopf.
Vor ihrer Tür standen die zwei.
„Ich bin nicht gekommen um dich von dein Zuhause zu verscheuchen. Yeliz hör mir doch ein mal zu" Sie ignorierte ihn und öffnete die Tür.
„Herkes gider bi annem benden gitmez sandim, sen de gittin. Bundan sonra sadece bir oglun var." (Ich dachte immer dass jeder mich verlässt außer meine Mutter, doch du bist auch von mir gegangen. Ab jetzt hast du nur einen Sohn.)
„Yeliz rede nicht so!" Sie schlug die Tür hinter sich, weswegen Yasemin Abla auf ihre Knie fiel und anfing zu schluchzen. „Bitte hör auf zu Weinen, sie beruhigt sich."  Ich versuchte sie zu Trösten, doch es gelang mir nicht.
„Geh du ich kümmere mich um sie." Ich sah ihn zornig an. „Ganz bestimmt nicht." Ich half ihr auf vom Boden aufzustehen und brachte sie in ihr Zimmer.
Sie legte sich sofort hin und schlief ein.
Ich schloss ihre Tür und nahm Yeliz Schlüssel. Zumindest könnte ich immer rüber und nach ihr schauen.
„Ich werde wieder kommen!" Sah ich streng zu ihm. Ich war gegenüber ihm so unhöflich, weil Yeliz weg war. Weil mich alles so stresste. Burak war am Schlafen während ich hier war und erst alles realisieren musste.
„Gerne.", sagte er. Ich sah ihn in die Augen. „Hiç mi bir yerin acımıyor? O sözler hiç mi yakmadı yüreğini?" (Hat dich das gar nicht verletzt, haben die Wörter nicht deine Seele verbrannt?)
Er atmete tief ein und aus. „Wolltest du nicht gehen?" Seufzend drehte ich mich um und schloss die Tür hinter mir.
Als ich in meine Wohnung wollte, stand Burak vor mir.

„Bir kere uyayim dedim deprem mi cikti?", fragte er belustigt. Er war noch verschlafen.
(Ein mal schlafe ich, ist das Haus  untergegangen?)
Als ich ins Wohnzimmer ging sah ich die Koffer von Yeliz. Ich atmete tief ein und aus.

„Ist Yeliz hier?" Ich sah mich über all um. „Nefes sie ist nicht hier. Sie meinte sie lässt die Koffer hier, hat nur die Handtasche mitgenommen.", sagte er Schulterzuckend.

„Wie kannst du sie in diesem Zustand gehen lassen!" Ich sah ihn an. Er lachte auf. „Sie ist alt genug, sie weiß was sie macht."

„Ach und wieso hast du mich auch nicht machen gelassen als ich von zuhause geflüchtet bin?"

„Ist nicht das gleiche." Ich tief Yeliz an, doch Mailbox.

Dann rief ich Duygu an. „Nefes?", sie klang verschlafen. „Weißt du was von Yeliz?" „nein, ist alles ok?" Ich sagte dass alles ok wäre und legte auf.

Ich rief Koray an. „Hey bist du mit Savas?", fragte ich ihn. „Ja Nefes, wieso. Ist etwas passiert?"

„Ist Yeliz bei euch?", fragte ich. „Nein, wir können sie nicht erreichen."

Sil BaştanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt