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Nefes

„Wann wollt ihr heiraten?", fragte Sinem. Ich seufzte. „Irgendwann, vielleicht", zuckte ich mit meiner Schulter. Sinem schüttelte nur ihren Kopf und Duygu lachte. „Sei niemals so wie Nefes, Duygu." Duygu verstummte. „Ich glaube so einfach ist das nicht", lächelte sie. „Es ist nicht etwas was in meiner Hand liegt."

Ich schaute sie nur fragend an. „Alles gut." Sinem nickte. „Ich habe euch hergerufen, weil ich euch was sagen wollte.", wir sahen gespannt zu ihr. „Ich bin schwanger!", rief sie überglücklich. Ihre dunklen Augen verkleinerten sich. Ihre Augen glänzten. Schnell stand ich auf und umarmte sie liebevoll.
Duygu lächelte, sie war geschockt. Wir hatten so etwas nicht erwartet. „Wolltet ihr?" Sinem lächelte.

„Ich am Anfang nicht. Ich fand es zu früh. Und Angst habe ich immer noch." „Wo vor Angst?", fragte Duygu.

„Angst vor dem Scheitern. Was wenn wir nicht gute Eltern werden?" „Das werdet ihr! Mach dir darum keine Sorgen.", lächelte ich. „Ich bin froh euch zu haben", lächelte sie gebrochen. Es fehlte nur noch Yeliz, sonst wäre alles perfekt.
Wir vermissten sie alle so. Meine Augen füllten sich wieder mit Tränen.

In dem Moment betrat Berke das Haus. Als wir ihn sahen, standen wir auf. „Mädels, bleibt sitzen", sagte er lächelnd. Er ging zu Sinem und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Geht es euch gut?", fragte er. Sinem nickte schüchtern. „Wir wollten sowieso los fahren. Burak wartet", sagte Duygu.

„Mädels, ihr hättet bleiben müssen. Fährt ihr jetzt nach Berlin?", fragte Sinem.

Wir beide nickten. Es waren schon zwei Monate her, dass ich mit Koray in „unserer" Wohnung war. Danach hatten wir uns nur noch auf unser Studium konzentriert. Da wir uns einig waren, dass wir es erfolgreich meistern müssten für unsere Zukunft.
Koray machte mir da keinen Stress, er ließ mir meine Zeit. Sogar Sinem fing an mich zu nerven damit, dass wir heiraten sollten.
Die Jungs bekamen vor zwei Monaten eine Strafanzeige aufgrund Belästigung. Von denen hörte ich nichts mehr. Zum Glück.

„Wir haben morgen unsere letzte Prüfung, dann bin ich wieder in Bremen.", lächelte ich. „Ok Schreib mir", wir verabschiedeten uns und liefen die Treppen hinunter. Er war die Tage bei Savas. Sie hatten was unternommen. Savas trank nicht mehr so oft, fast hatte er sich das abgewöhnt. Ich war stolz auf ihn.

„Duygum", umarmte Burak seine Freundin. Man merkte die Liebe zwischen ihnen. „Buragim", (Mein Burak) lächelte Duygu. Die beiden saßen sich vorne hin, während ich hinten Platz nahm.
Ich schrieb Koray, dass wir uns auf dem Weg befanden. Doch er schrieb mir nicht zurück.

„Abi, ich schreibe morgen meine letzte Klausur. Danach würde ich wieder nach Bremen fahren. Ich habe Ada vermisst"
Burak sah mich kurz streng an. „Fällt dir aber spät ein. Sie läuft bald", Duygu lachte. „Übertreib nicht! Mit dem Laufen dauert das noch!"

„Aber man weiß nie. Vielleicht bleiben wir auch in Berlin", sagte mein Bruder.
Ich seufzte. „Ich werde nach Bremen fahren, komme was wolle" „Sehen wir dann", lächelte er. Was ich gar nicht verstand. Als wüsste er, dass ich nicht nach Bremen fahren würde.

Gegen 19 Uhr kamen wir Zuhause an. Duygu wollte bei mir übernachten. Da wir noch für unsere Klausur lernen mussten.
„Ich muss wieder zurück", sagte  mein Bruder. Duygu schmollte. Sie wusste, dass er zu Ada musste. Ada tat mir unglaublich leid. Sie war noch so klein und verstand es nicht, wieso Papa nicht bei ihr wohnte.
„Du hast noch nichts gegessen", flüsterte sie. Mein Bruder lächelte. Ein Blinder würde diese wundervolle Liebe zwischen den beiden bemerken.
Es war kompliziert ist es bis immer noch. Doch ich konnte mir Duygu mit niemand anderem als Burak vorstellen.
„Ich habe kein Hunger, güzelim." (Meine Schöne)

Sil BaştanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt