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Ich konnte dieses Gefühl in mir nicht beschreiben. Duygu hielt sich schwer auf den Beinen und war am Zittern. Besorgt ging näherte ich mich zu Duygu und hielt sie am Arm. Sie brach in Tränen raus und Savas seufzte schmerzvoll. „Wir müssen ins Krankenhaus, los", sagte Savas.
Meine Gedanken und Gefühle waren so durchgewühlt, ich wusste gar nicht wie ich reagieren sollte. Als wir die Uni verließen stiegen wir in Savas Wagen. Duygu weinte weiter. „Duygu hör bitte auf", sagte Savas verzweifelt, anscheinend konnte er es nicht aushalten wenn jemand neben ihm weinte. "Ich kann nicht anders, geht es ihm gut Savas?", flüsterte sie, so dass ich obwohl sie neben mir saß mich anstrengen musste um ihr Gesagtes zu verstehen. „Ich hoffe es" Hoffnung. Wir wussten gar nichts.
Im Krankenhaus angekommen fragte Savas an der Info nach. Duygu hielt sich kaum an den Beinen. Sie war so empfindlich. Sie war kurz davor zusammenzubrechen. Ich versuchte ihr Stärke durch mein Halt zu geben.
„Koray Yilmazer liegt im Raum 189", sagte die Krankenschwester, weswegen wir nickten und mit schnellen Schritten zum Fahrstuhl liefen.
„Geht es dir gut Savas?", fragte ich ihn. Es war eine dumme Frage. Aber er war genau so wie Koray, er verbog alles in sich. „Wenn es meinem Bruder gut geht, erst dann geht es mir gut" Er ging sich durch seine Haare. Vor seinem Raum standen wir. „Ich will zu ihm", wollte Duygu den Raum betreten. „Lass uns erst mal mit dem Arzt reden" In diesem Moment kam ein Arzt. „Sie sind die Angehörigen von Herrn Yilmazer?", fragte der Arzt uns. Es war ein Anfang vierzig jähriger der uns monoton ins Gesicht blickte. „Ja", sagte ich. „Wie geht es ihm" Ich wollte endlich wissen was er hatte. Wie es ihm ging, wieso er hier lag. „Er hatte einen Autounfall, er ist gegen ein Baum gefahren. Wir gehen von einem Wutausbruch aus. Ich denke nicht, dass er die Kontrolle verloren hatte. Wir haben ihn vor einer halben Stunde aus der Intensivstation rausgeholt. Er wird die nächsten Stunden nur schlafen. Jetzt geht es ihm gut, doch es hätte anders verlaufen können. Sie können ihn besuchen wenn er aufwacht.
Wenn er aufwacht, sollten sie einen Gespräch mit einem Psychologen für ihn vereinbaren. Schönen Tag noch." Ich spürte wie Duygus Hand mich losließe. Mit einem mal ließ sie sich fallen. "Bayildi Savaş" (Sie ist in Ummacht gefallen) Savas eilte sich zu ihr. „Duygu" Doch sie öffnete ihre Augen nicht. Als die Krankenschwester kam und Duygu in ein Zimmer verlegte sah ich aus dem Fenster. „Wollte er sich um bringen?", fragte Savas voller Sorge. Ich sah ihn die Träne hinunter rollen. Ich schloss meine Augen. „Unser Koray, der lebenslustige Koray!" Er schüttelte sein Kopf. Ich sah zu Duygu die im Bett lag. Sie bekam eine Infusion, damit sie wieder zu sich kam.
„Egal was ich sage, es wird kein Sinn haben, Savas. Anscheinend verbirgt er seine Lasten. Anscheinend hat er Probleme, möchte es nur nicht euch anmerken" Savas nickte. „Nie einmal hat dieser Junge sich beschwert, nicht einmal. Er frisst alles in sich hinein!" „Genau so wie du", sagte eine Stimme in mir. „Vielleicht wollte er Dir deswegen helfen", sprach sie weiter. Mein Handy klingelte es war mein Bruder. Er fragte mich wo ich war, da er vor meiner Tür stand. „Ich bin gerade im Krankenhaus, geh du zu Yasemin Abla. Sie hat ein Ersatzschlüssel für meine Wohnung", sagte ich. Ich bestand damals darauf, dass sie immer kommen konnte, wann sie nur wollte. Falls ich meine Schlüssel mal vergaß.
„Wie du bist im Krankenhaus? Nefesim geht es dir gut?", fragte er besorgt. Ich lächelte, da ich seine geschwisterliche Liebe bis hier hin spürte. „Ja abim" Ich sah zu Savas der raus aus dem Fenster sah. „Wer liegt denn dort?", fragte er. „Koray und Duygu" Ich hörte wie er schneller atmete. „Abi ist alles okay?", fragte er. „Wie geht es den beiden?", brach er dann endlich raus. „Ist okay", sagte ich. „Ich lege jetzt auf" Mein Bruder seufzte. „Pass auf dich auf", sagte er und legte auf. Mein Handy steckte ich wieder in meine Hosentasche.
„Ich habe Korays Eltern Bescheid gegeben", sagte Savas. Ich sah ihn an. „Du hast das Richtige getan."
Nicht mal fünf Minuten vergangen die Eltern standen vor uns. Savas sah zu Korays Vater. Er sah ihn vielsagend an. „Alles ist deine Schuld Nihat!", schrie Korays Mutter voller Schmerz. Ich bekam eine Gänsehaut. Eine Mutter so am Boden zu sehen, jagte mir Gänsehaut. „Wieso habe ich dich nur geheiratet", flüsterte sie und sah verzweifelt zu ihrem Mann. Savas versuchte Korays Mutter zu beruhigen. Nihat sah sie verletzt an. Ihre Worte hatten ihn anscheinend getroffen. „Wenn unser Sohn hier liegt, ist es deine Schuld! Deine!"
Die Krankenschwester sah uns verwirrt an. „Herrn Yilmazer ist aufgestanden, wir haben ihn jetzt Schmerztabletten gegeben. Er schläft gleich bestimmt wieder ein." „Kann ich ihn sehen?", fragte Korays Mutter, dessen Name ich noch nicht kannte. „Klar", sagte die Krankenschwester lächelnd. „Duygu liegt im Nebenraum" Nihat Amca atmete tief ein und aus. „Hattet ihr euch heute gestritten?", fragte Savas. Nihat nickte. „Er hat gegenüber mir kein Wort verloren. Er hat geschwiegen wie immer. Aber seine Wut am Lenkrad rausgelassen." Seine Stimme zitterte.
Als die Mutter aus dem Zimmer kam schluchzte sie. „Er, er hat über all Kratzer. Sein Gesicht ist voller Wunden", flüsterte sie. Ich ging auf sie zu und umarmte sie. „Diese Wunden werden auch verheilen", flüsterte ich. Ich ging mit ihr in die Kantine. Ich wusste selber nicht was ich tun sollte. Ich bestellte ihr ein Tee. Sie sollte sich beruhigen. „Danke dass du hier bist" „Das ist selbstverständlich" Die Mutter spielte mit ihren Fingern. „Nefes... Wenn Koray aufsteht.. Sei für ihn da, ich glaube du bist die einzige die ihn stärken kann." Ich sah sie verwirrt an. „Wieso bin ich die einzige? Koray ist stark genug", sagte ich sanft. Er ließ seine Unruhe an niemanden raus. Er stritt sich mit seinem Vater, aber statt dass er sich respektlos gegenüber seinem Vater verhielt ließ er seine Wut an sich selber raus. „Das ist nicht stark das ist selbstlos Nefes!", schrie eine Stimme in mir.
„Er hat dasselbe wie du erlebt. Vielleicht suchte er deswegen die Nähe zu dir. Du erinnerst ihn an sein Ich.", sagte sie verzweifelt.

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Es tut mir echt leid, dass es solange gedauert hat 😐
Ich habe das geschriebene oft gelöscht bis ich zufrieden war. Dieses Mal war ich einigermaßen zufrieden. Ich hoffe ihr hattet Spaß. Falls ihr meine andere Geschichte „kalbim seni sevdi" nicht kennt könnt ihr in der Geschichte gerne reinlesen. Passt auf euch auf. 🎈 M

Sil BaştanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt