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„Nein. Koray ehrlich wir sind jetzt in Erlangen.", lachte ich. Ich hörte wie er laut schnaubte.

„Duygu ist mit dir oder?", fragte er energisch.

„Ja, Koray lütfen sakin olur musun." (Kannst du bitte ruhig bleiben)

„Wie soll ich ruhig bleiben Nefes? Ich sage dir bleib Zuhause, das habe ich auch zu Duygu gesagt. Was macht ihr, ihr seid in Erlangen!" Ich hörte im Hintergrund Savas fragen. „Wie in Erlangen?"
Duygu und Yeliz sahen zu mir. „Ich lege jetzt auf, bis später." Ich legte auf und gemeinsam verließen wir den Bahnhof.
„Kardesimi delirttin Nefes, aferim sana.", lachte sie. (Du bringst meinem Bruder in den Wahnsinn.)
Auf einmal würde Yeliz ernst. „Was ist los?" Sie zuckte mit ihren Schultern. „Ich habe gar nicht nach gedacht, wie ich zu meiner Tante soll. Nach all den Monaten." Duygu sah sie liebevoll an. „Sie ist die Schwester deines Vaters. Trotz allem liebt sie dich.", sagte unser Sonnenschein.
Ich überlegte. Es war schon dunkel und kalt. „Es ist sehr spät, vielleicht schläft sie auch schon", sagte ich. „Lass uns in ein Hotel, und morgen früh gehen wir zu deiner Tante.", sagte Duygu. Yeliz nickte zufrieden.
„Ich kenne einen, wir können dort hin. Ist auch direkt hier um die Ecke."
Erlangen schien ziemlich ruhig um diese Uhrzeit zu sein. In Berlin am Bahnhof war es bestimmt wieder voll mit Menschenmengen.
Wir kamen vor einem Hotel an und betraten das Gebäude.
Zum Glück hatte ich mein Geldbeutel und mein Handy bei mir. Duygu hatte ebenfalls ihre wichtigen Sachen mitgenommen.
An der Rezeption angekommen sah uns die Frau höflich und freundlich an.
„Guten Abend", begrüßte sie uns. „Guten Abend, wir würden gerne eine Nacht hier verbringen.", sagte Duygu. Die Frau nickte. „Soll es ein Raum mit drei Betten sein?", fragte sie. „Ja, sehr gerne." Die Frau nickte. „Ein mal die Ausweise bitte." Wir drei rückten unsere Ausweise raus. „Schönen Aufenthalt Ihnen, morgens von 8-12 Uhr ist Frühstück." Wir nickten der Frau zu. „Nummer 23, erste Etage rechts.", sie überreichte uns die Karten und wir steckten unsere Ausweise wieder ein.
Mein Handy klingelte die ganze Zeit.
„Es ist bestimmt Koray, geh ran Nefes. Sonst macht er sich Sorgen.", sagte Yeliz. Duygu sah perplex zu Yeliz.
„Das sagst gerade du?", lachte sie.
„Du hast dein Handy ausgeschaltet und Savas weiß von dem gar nichts?"
Sie zuckte mit ihren Schultern und wir betraten das Zimmer.
Es sah sauber aus. Ich kannte es als kleines Kind immer meine Zeit im Hotel zu verbringen, wenn meine Eltern auf Geschäftsreisen waren musste ich automatisch mit. Burak eine Zeit lang auch, doch er konnte meine Eltern viel mehr überzeugen als ich.
„Ich gehe unter die Dusche Mädels.", sagte Yeliz. Wir nickten ihr zu.
Als ich in ihr Gesicht blickte merkte ich wie ihre Maske bröckelte, wie ihr Inneres zerbrach.
Duygu sah das gleiche wie ich, weswegen sie tief ein und aus atmete.
„Sind im Bad Handtücher?", fragte Duygu. Yeliz sah kurz nach. „Ja" Sie kam wieder zurück, nahm sich etwas zum anziehen und verschwand ins Bad.
„Ich habe eine Idee", grinste Duygu. Ich sah gespannt zu ihr. „Wir schieben die drei Bette nebeneinander, dann haben wir ein ganz großes.", lächelte sie total begeistert von ihrer Idee.
Sie war unser Sonnenschein Definitiv. Gemeinsam schoben wir die Bette dicht nebeneinander.
Nach ein paar Minuten kam Yeliz aus dem Bad.
Ich hatte völlig vergessen, dass mein Handy eben geklingelt hatte. Als ich auf die Personen sah musste ich schlucken. Yasemin Abla hatte mehrmals angerufen, wie Reyhan Abla, mein Bruder, Koray und Savas.
Ich rief mein Bruder an. „Nefes möchtest du mich verrückt machen?!", schrie er. Ich zuckte zusammen. „Abi warum übertreibt ihr alle so? Erst Koray dann du?", fragte ich. „Ihr könnt doch nicht so egoistisch sein." „Sind wir nicht! Es geht nicht mal um uns! Sie braucht uns und fertig, ich werde mit dir darüber nicht diskutieren. Jetzt leg bitte auf." Er machte mich fast schon aggressiv. Was hatten wir denn bitte falsch gemacht? „Passt auf euch auf.", danach legte er auf. Seufzend sah ich zu meinen Mädels. Duygu nahm ebenfalls ihr Handy zu an. „Baba? Ja ich bin mit Nefes und Yeliz. Ja uns geht es gut. Ja genau. Nein Koray übertreibt. Tamam Baba. Ich dich auch." Sie legte lächelnd auf. „Der einzige der kein Stress macht, ist wahrscheinlich Nihat Amca.", lächelte ich.
„Mädels es tut mir leid, alles meinetwegen." Duygu sah sie sauer an. „Ach Quatsch nein." Yeliz schwieg, weswegen sich ihre Tränen sammelten.
„Komm her.", sagte ich und umarmte sie. „Es tut so verdammt weh.", sagte sie.
„Was genau?", fragte Duygu.
Sie schloss kurz ihre Augen. „Dass meine Mutter nicht zu mir stand" „So darfst du nicht denken! Sie ist eine Mutter, egal wie verletzt sie ist, was hätte sie zu ihm sagen sollen? Du bist nicht mein Sohn geh? So etwas sagen Mütter nicht.", sagte ich. „Das hätte sie aber sagen müssen!", flüsterte sie. Ihr Schmerz war aus ihrer Stimme herauszuhören. Das war so schrecklich. Wie könnten wir ihr denn helfen?
„Agla, dök icini, dök kurtul." (Wein, lass alles raus, lass alles raus und befrei dich von dem Gift)
Sie wischte ihre Tränen weg und sah zu Duygu. „Hast du Erdinç gesehen?", fragte sie. Duygu schüttelte ihren Kopf. „Gut, lass es nicht zu, dass er dich durcheinander bringt, Duygu." Duygu sah zu mir. Ich verstand nur Bahnhof.
„Noch ein Mal für die, die nicht mit kommen?", fragte ich. Yeliz sah zu Duygu.
„Ich hatte Dir von meiner großen Liebe erzählt." Ich sah sie mit großen Augen an. „Erdinç", sagte sie.
„Was?" Ich konnte es nicht fassen. „Meine Liebe war aber immer nur einseitig, also so denke ich." „Dieser Mann kann nicht lieben", sagte Yeliz.
„Wie du denkst?", fragte ich. „Als er gegangen war, kam ich damit nicht klar. Habe ihn versucht zu finden, aber er hatte mir ein Brief dagelassen, wo er dort seine Gefühle zu mir beschrieben hatte.", sie lächelte. „Das schlimmste was ihr einen Menschen an tun könnt ist ihm Unwissenheit zu geben. Entweder er liebte mich oder nicht, aber ich hatte immer diese Hoffnung dass es klappen würde.", Yeliz hörte ihr aufmerksam zu, obwohl sie bestimmt die Geschichte öfters gehört hatte.
„Wenn du ihm verzeihst, verzeihe ich dir nicht Duygu." Sie schüttelte ihren Kopf. „Ich habe damit abgeschlossen." Ich sah zu Yeliz. „Du kannst sie doch nicht so bedrohen? Wer kann schon etwas für ihre Gefühle?" Yeliz schüttelte ihren Kopf. „Wer ein mal geht, geht ein zweites Mal. Er wusste wie sehr Duygu ihn liebte, und all das. Aber sein Egoismus hat Duygu gebrochen. Wenn sie ihm noch ein mal verzeiht, verzeihe ich ihr nicht ganz einfach. Es geht um ihr Bestes."
„Aber Savas hat dich doch auch verletzt, du hast ihn trotzdem verziehen.", sagte ich ruhig. Sie schwieg.
„Können wir bitte schlafen?", fragte Duygu. Wir beide nickten und legten uns hin. Yeliz lag in unserer Mitte. Wir beide umarmten sie von beiden Seiten.
„Ich liebe euch so sehr, Dankeschön für alles.", schloss sie ihre Augen.
Kurz bevor ich meine Augen schloss nahm ich mein Handy zur Hand.
„Koray?", schrieb ich. Es kam keine Antwort. Bis er anrief. Ich ging schnell raus  zum Balkon.
„Bist du sauer auf mich?", fragte ich leise. Ich hörte wie er tief ein und aus atmete.
„Wirst du nie auf mich hören?", fragte er. „Könnte schon möglich sein.", sagte ich. „Koray wären wir nicht zum Bahnhof hätten wir sie verpasst. Du weißt doch wie stur Yeliz ist, wir hätten sie nicht erreicht." sagte ich. „Du bist meine Freundin.", sagte er. Ich schluckte. Mein Herz wollte nicht aufhören so schnell zu schlagen. „Ich möchte dass du mit mir dein Leben teilst, klar geht es nicht von heute auf Morgen. Du gehörst zu mir, na klar mache ich mir Sorgen?" Ich lächelte. „Du gehörst auch zu mir. Nur ich muss mich dran gewöhnen? Es tut mir leid okay? Wenn es um meine Freunde geht kann ich mich nicht halten.", sagte ich und hörte ihn lachen.
Ich hörte im Hintergrund Verkehrsgeräusche.
„Koray?", fragte ich. „Ja?" „Fährst du Auto und telefonierst mit mir oder wie?" „Nein Savas fährt."
„Und seid ihr bei der Tante?", fragte er. „Nein wir sind im Hotel in der Nähe vom Bahnhof.", sagte ich. „Okay Nefes, wir telefonieren morgen ja? Pass auf dich auf.", legte er auf. Ich sah auf mein Display.
Ich ging wieder ins Zimmer. Da ich nicht schlafen konnte lag ich nur im Bett.
„Komm zur Lobby", hatte er geschrieben.
„Was macht dieser Junge", dachte ich mir. Mit schnellen Schritten lief ich die Treppen hinunter zur Lobby. Und sah wie Savas eincheckte. Hinter ihm stand Koray, der mich liebevoll betrachtete. Ich konnte meinen Augen nicht glauben.
„Neden geldin?", fragte ich ihn als seine Arme um mein Körper geschlungen waren. „Seni burda yanliz birakamazdim" (Ich konnte dich hier doch nicht alleine lassen)
...
Ich glaube September ist mein Monat! 😂😅🙈
Ich poste regelmäßig ein Kapitel und somit mache ich es wieder gut für die anderen Tage wo wochenlang kein Kapitel kam.
Ich freue mich auf jeden Kommentar! Und bitte euch, eure ausführliche Meinung zur Geschichte, zu den Personen. Bei Kritik stehe ich gerne zur Verfügung, aber Verbesserung ist keine Kritik. Manche Worte sind falsch oder grammatikalisch  nicht richtig, weil ich euch nicht lange warten lassen möchte.
Ich bitte um Verständnis.
Schönen Sonntag
Passt auf euch auf Merve ♥️

Sil BaştanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt