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„Wenn die Ärzte der Meinung sind, dass es dir gut geht, dann hole ich dich dir raus, versprochen."
Sie sah zu Koray und ihr Lächeln verschwand wieder.
„Wie geht es dir?", fragte ich. Sie seufzte. „Wie soll es mir gehen, ich werde hier eingesperrt.", sagte sie. „Das stimmt nicht, du kannst raus wann du willst, die Erlaubnis hast du", erwiderte Koray.
Sie zuckte mit den Schultern.
„Ihr könnt gehen, ihr müsst euch nicht mit mir aufhalten"
Koray atmete tief ein und aus und blickte in ihr Gesicht.
Ihre Augen sahen leblos in seine. Ich spürte, dass in mir etwas zusammenzog.

„Geht jetzt bitte", sagte sie. Koray stand auf.
Er ging auf Meryem zu. „Du bist meine Kindheitsfreundin, du bist mir sehr wichtig, bist du dir dessen bewusst? Wir alle wollen, dass du hier raus kommst"
Als sie das hörte, füllten sich ihre Augen mit Hoffnung. „Alle?", fragte sie. Sie dachte an Savas.
„Schau Meryem, du musst ihn vergessen, es versuchen. Sonst geht es nicht", sagte Koray verzweifelt.
„Ich versuche es", lächelte sie gebrochen.

„Doch immer fällt er mir in meinen Gedanken, ich wollte mir mein Leben wegen ihm nehmen, sitze hier in einer Psychiatrie während er nicht mal eine Sekunde seiner Zeit an mich verschwendet, ich weiß. Doch wie vergesse ich ihn, sagt mir was ich tun soll!", rief sie verzweifelt und ihre Tränen liefen ihrer Wange entlang.
Ich umarmte sie. Sie war zwar überrascht, aber anders konnte ich nichts ausdrücken. Eine Umarmung könnte ihr signalisieren, dass ich bei ihr war, sie unterstützen wollte.
Koray sah sie streng an. „Du musst es von hier aus wollen", er zeigte auf seinen Kopf.

„Und dein Herz" er stoppte. „Wird es akzeptieren, aber das wichtigste, ist es im Kopf zu beenden, zu akzeptieren."

Ich holte ein Buch aus meiner Tasche raus und übergab es ihr. Es war das Buch von Arda Erel „Kendine Iyi Bak" (Pass auf dich auf)

„Vielleicht hilft dir dieses Buch" sie nahm nickend das Buch.
Als es an der Tür klopfte, war es die Angestellte die ihr die Tabletten geben wollte.

„Wir gehen dann mal, aber wir kommen wieder.", sagte Koray und umarmte sie.

So verließen wir die Klinik und stiegen in sein Wagen.
„Wir müssen ihr helfen", sagte ich. Koray sah mich belustigt an. „Die einzige die ihr helfen kann ist sie selbst!", rief er aufgebracht.
Ich drehte mich zu ihm und umfasste mit meinen Händen sein wunderschönes Gesicht.
„Wir werden das schaffen", sagte ich. Ich blickte ihm liebevoll in die Augen und näherte ich mich ihm. Ich hauchte ihn ein Kuss auf die Wange.
Koray schloss seine Augen.
Als er sie öffnete umarmte er mich.
Wir fuhren zu mir nach Hause, wo wir uns einen Film ansahen. Doch Koray war nicht bei der Sache.

„Sevgilim", sagte ich. Er sah mich verblüfft an. „Efendim Nefesim", seine Blicke waren so liebevoll und so sanft.
„Du bist mit deinen Gedanken bei Meryem oder?" Er nickte.
„Vielleicht sollten wir mit Savas reden, damit sie das letzte Mal reden können. Damit sie abschließen kann", sagte ich doch er schüttelte sein Kopf.
„Koray wieso?" „nein Nefes!" Ich nickte.
„Bitte", sah ich ihn ernst an weswegen er nickte.
„Ich rufe die beiden, dann können wir uns hier aufhalten", sagte ich weswegen Koray nichts mehr dazu sagte. Er hielt nichts von meiner Idee. Doch gab sich während seiner Liebe gegenüber mir geschlagen.
Ich rief Yeliz und sagte ihr, dass sie gemeinsam mit Savas in meine Wohnung kommen sollte.
Ich räumte die leeren Teller weg und kochte uns türkischen Tee.
Nach zehn Minuten klingelte es schon.
„Gut, dass ihr gekommen seid", sagte ich lächelnd. Savas sah mich perplex an. „Wen haben wir das zu verdanken? Du lädst uns nicht oft ein.", sagte er scherzend. Ich verdrehte meine Augen.
„Wollt ihr Tee trinken? Oder etwas anderes?", fragte ich. Yeliz und Savas nickten, weswegen wir beide in die Küche gingen.
„Wie war dein Tag?", fragte ich sie. Sie nickte zufrieden. „Wir waren Essen und danach im Kino",
Ich nickte lächelnd. „Was habt ihr gemacht?", fragte sie. „Wir waren Meryem besuchen", bei ihrem Namen verzog sie schmerzhaft ihr Gesicht zusammen.
Ich sah wie Savas sich anspannte.
Ich übergab Savas und Koray ihre Getränke und setzte mich hin.
Ich blickte zu Savas und er nickte seufzend. „Okay", ich sah ihn fragend an. „Was okay?" Ich sah zu Koray der lächelte.
„Ich rede mit Meryem", sagte er. „Woher wusstest du das?", fragte ich perplex. Er zuckte mit seinen Schultern.
„Anscheinend kenne ich dich zu gut", sagte ich. „Oder ihr ähnelt euch zu sehr", ergänzte Yeliz.
„Sie muss komplett mit dir abschließen, und dafür müsst ihr ein letztes Gespräch führen, du kannst dich dann auch aufrichtig entschuldigen, sagen was du sagen willst, vielleicht hilft es dir ebenso deine Schuldgefühle zu überwinden.
Er nickte, danach sah er zu Koray. „Ey Koray wenn du Nefes verletzt dann boxe ich dich", sagte er ernst.
Koray sah ich belustigt an.
„Ich dachte du bist auf meiner  Seite?", fragte er und zeigte seine Augenbrauen zusammen. „Nein schon lange nicht mehr", weswegen Koray ihn aus Spaß auf seinen Oberarm boxte.
....
SAVAS

Sil BaştanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt