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„Nefes, hadi! (Los)" sprach er laut und deutlich. Er war genervt, da er so lange warten musste.

„Auch wenn ich dich nicht sehe, weiß ich, dass du deine Augen verdrehst!", nach  dem ich mein Lippenstift bei Seite gelegt hatte, stand ich seufzend auf.
Ich ging ins Wohnzimmer, wo er bereits ungeduldig auf mich wartete.

„Ich würde es dir auch ohnehin sagen, oder soll ich es vor dir vormachen?", grinste ich frech, weswegen mein Fels nur mit seinen Kopf schüttelte. Ich liebte ihn so sehr, schätzte jede Sekunde mit ihm.
Konzentriert blickte er mich an und schüttelte erneut sein Kopf. „So, du kannst dich direkt abschminken gehen!", rief er.
Ich nahm ihn als erstes gar nicht ernst, da ich dachte, dass Koray sich einen Spaß erlaubte. Doch mein Grinsen änderte nichts, er blieb weiterhin ernst und blickte mir auf die Lippen. Danach sah er gebannt in meine Augen.

„Du meinst das ernst?", fragte ich und fing an zu lachen. Ich fand wahrscheinlich immer ein Grund um zu lachen.
„Wir fahren nur ins Krankenhaus zu meiner Schwester, was soll das?"
ich zuckte mit meiner Schulter. Koray sah mich genervt an, da er wusste, dass ich mich nicht geschlagen geben würde.

Lächelnd schloss ich die Tür hinter mir ab. „Korayım, bist du mir sauer?", hielt ich ihn an seinen Arm fest, bevor er ins Auto stieg. Sanft blickte er in meine Augen. So liebevoll wie er mich jedes Mal anblickte und ließ mir meinen Atem rauben. Jedes Mal erneut.
Ich bückte mich zu ihm und gab ihm einen Kuss wie die Wange. „Ich hoffe, dass du zufrieden bist", sprich ich die Wörter aus und beobachtete ihm wie er ins Spiegel sah. „Ne yaptin? Deli", (was hast du gemacht, du verrückte) Ich lachte drauf los. „Dir kann man auch nichts gerecht machen Koray.", danach sprach ich weiter, „schau die Farbe auf meinen Lippen ist weniger geworden". „Ich weiß, wie wir die Farbe komplett wegbekommen", flüsterte er. Lächelnd blickte ich ihm in die Augen. „Ach?"
Mein Fels näherte seinen Gesicht zu mir, so dass unser Abstand sich auf null minimierte. Als ich das erste Mal seine Lippen auf meinen spürte, explodierte etwas in mir. Als würde ich mich ihm offenbaren. Mein Verlobter, mein erster Kuss. Er hatte mir meine Zeit gegeben. Aufgeregt löste ich mich von ihm und blickte ihn nervös an.

„Wie kann ich nicht zufrieden sein, wenn du mir so in die Augen blickst?", sanft löste er sich von mir. „Und ja vom roten Lippenstift ist auch keine Spur mehr", lächelte er als er mich begutachtete.
„Können wir bitte los fahren?" Er nickte und fuhr los.
Gemeinsam fuhren wir ins Krankenhaus um Yagmur und ihr Baby Yasar zu besuchen.
Als wir das Krankenzimmer betreten wollten, wurde die Tür  geöffnet. Lächelnd blickte ich zu Duygu, die mich lustlos ansah. Ich konnte mir vorstellen, dass sie sich mit ihrer Schwester gestritten hatte. Ich merkte so etwas. Ich kannte Duygu, dank diesen Monaten zu gut!

„Wo hin", blickte Koray in Duygus Augen. „Burak holt mich jetzt ab, wir fahren zu seiner Tochter." Perplex blickte Koray zu Duygu. „Was willst du da?", fragte er fast schon entsetzt. Er war besorgt.
Duygu schüttelte nur ihren Kopf. „Grüß Burak von mir", lächelte ich. Sie nickte und ging den Korridor entlang.

„Komm lass uns zu deiner Schwester", sagte ich und zog ihn mit.

„Hey", sagte ich und begrüßte Yaman Abi und Yagmur. Yasar war friedlich am schlafen, weswegen ich lächelte.

„Abla wie geht es dir?", fragte Koray und ich sah die Liebe in seinen Augen. Yaman Abi lächelte. „Mir geht es gut, ablam. Wie geht es dir?" Koray sah zu mir. „Sehr gut. Ich kann mich nicht beschweren. Gott sei Dank"

„Lasst euch niemals los", sagte Yagmur. Ich wurde leicht rot, das spürte ich. „Werden wir Insallah niemals", sagte mein Fels, weswegen mein Herz aufblühte.

„Wie war die Hochzeit deiner Cousine?", fragte sie. So vertieften wir uns ins Gespräch. Die Hochzeit war schön, doch lief sie auch sehr schnell zum Ende.
Yeliz und Yasemin waren nicht auf der Hochzeit, obwohl sie kommen wollten. Den Grund kannte ich nicht.

„Wann kann ich endlich nach Hause?", fragte Yagmur. „Wenn es die Ärzte sagen", sagte Yaman Abi und seine Stimme duldete keine Widerworte.

Genau in dem Moment kam der Arzt, blickte zu uns, begrüßte uns mit einem Lächeln. „Frau Kaya, ich habe gehört sie wollen nach Hause...", sagte er feststellend. „Ja", „Dann können Sie das, es gibt nichts was uns davon abhält, sie hier zu lassen", lächelte er.
Als der Arzt das Zimmer verließ, sprang Yagmur wortwörtlich aus dem Bett. „Abla chill mal" Sie schüttelte nur ihren Kopf. „Ich will hier raus, sofort", sagte sie. Yaman nickte. Und lief zu seiner Frau um sie zu stützen.
„Ich kann gehen Yaman. Nimm du unser Sohn", sagte sie liebevoll und blickte in seine Augen. „Tamam, basimin belasi." (okay mein Fluch)
„Tatli belasi", ergänzte sie. (Süßer Fluch)
Lächelnd blickte ich zu den beiden. Würden Koray und ich auch mal so werden?
Als ob er meine Gedanken hören konnte, sah er mich an.
„Wir werden noch schöner glaub mir", umso mehr musste ich grinsen.

„Hast du alles gepackt?", fragte Koray mich. „Ja habe ich", er nickte und wir verließen das Krankenzimmer.

„Ist das nicht Yasemin Abla?", ich blickte zur Kantine und dort saß sie alleine. Ich blickte zu Koray. „Soll ich mit?" Er wusste ohnehin, dass ich zu ihr gehen wollte.
Ich schüttelte mein Kopf. „Sevgilim, burada bekliyorum seni." (Meine Geliebte, ich warte hier auf dich)

Mit schnellen Schritten lief ich auf Yasemin Abla zu. Sie sah so schlimm aus! Ich traute mich nicht sie anzusprechen.

„Yasemin Abla", sie zuckte zusammen als sie meine Stimme hörte. Als sie mich sah, füllten sich  ihre roten Augen mit Tränen.
Ich konnte nichts anderes außer ebenfalls Tränen zu vergießen.
Mein Atem wurde schwerer. Ich sah sie sehr selten so niedergeschlagen.
„Was ist passiert?", fragte ich und spürte wie meine Stimme zitterte. Yasemin Abla sammelte sich um zu sprechen und ich merkte wie ungeduldiger ich wurde.
—-

Hallo, ich hoffe es geht euch gut. Ich glaube es wird mal an der Zeit etwas zu sagen. Ich versuche es so kurz und knapp wie möglich zu halten- obwohl ich selber weiß, dass ich es nicht schaffen werde.
Mir ist aufgefallen, dass ich mich immer vom Ende der Gesichte drücke. Es sind zwei Monate her, in diesen zwei Monaten war viel los. Aber viel mehr kamen keine Worte raus. Egal was ich schrieb, es kam so semi. Es kam nicht vom Inneren. Aber wie ich jetzt merke, war es nur eine Phase.
In den letzten Tagen war ich krank. Und derzeit haben wir die Sache mit dem Corona Virus. Ich könnte echt viel darüber sagen, aber das wichtigste ist: schützt euch, aber macht euch bitte nicht verrückt! Die ganzen Hamsterkäufe bringen euren Mitmenschen nicht viel, wenn sie vor leerem Regalen stehen.
Verbringt diese Zeit wertvoll. Ihr habt genau diese Zeit um viel nachzudenken und um die Zeit gut zu nutzen.
Ich werde mit dem Buch von Paulo Coelho anfangen, habt ihr noch andere Buchvorschläge?

Ansonsten wünsche ich euch einen schönen tollen Abend. Passt gut auf euch auf! ♥️

Sil BaştanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt