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Nefes

Liebevoll legte ich mich zu meinen Mann und und umarmte ihn. „Seni cok seviyorum." (Ich liebe dich so sehr)
Ich spürte wie er lächelte. Er erwiderte die Umarmung und küsste mich auf die Stirn. „Bende seni cok seviyorum, Nefesim."

Ich lächelte. „Savas und Azra haben zueinander gefunden! Ich bin so froh",
Koray nickte. Ich liebte ihn so sehr.
„Es wurde Zeit, dass Savas mit Yeliz abschließt.", seufzte er. Ich nickte lächelnd.
Er konnte sie nicht vergessen, aber er musste sich ein neues Leben aufbauen, ein Neuanfang wagen.

„Hast du Schmerzen?", fragte er und küsste mich.
Ich schüttelte mein Kopf. Bis jetzt verlief alles ganz normal, nur dass ich gewisse Dinge nicht mehr essen konnte, da mir sehr übel wurde. Aber sonst ging es mir gut. Ich hatte so Angst, dass Baby zu verlieren während Koray Angst hatte, mich zu verlieren. Insallah passierte keins von beiden. Ich war nicht bereit zu sterben. Ich wollte Koray nicht alleine lassen. Doch ich hätte niemals das Lebewesen in mir abtreiben. töten können! Wir wünschten uns seit dem wir verheiratet sind ein Kind. Und ich war so aufgeregt. Meine einzige Angst war es, das Baby zu verlieren.

„Du weißt ich liebe dich auch wenn wir kein Kind haben würden. Du würdest mir reichen.", wisperte er und küsste mich sanft auf die Wange. Ich seufzte und zog mich leicht zurück. „Koray ich bin ehrlich, mir würde es nicht reichen! Ich möchte doch eine Familie mit dir gründen."
Ich sah wie er sein Kopf schüttelte.
„Warum willst du nicht verstehen, dass du  meine  Familie bist!", schrie er. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Da trafen sich  unsere verschiedenen Persönlichkeiten aufeinander. Er versuchte immer geduldig mit mir zu sein, doch schaffte es nicht.
„Man es reicht Nefes! Ich liebe dich auch ohne dass du ein Kind auf die Welt bringst! Kannst du mal aufhören dich deswegen immer fertig zu machen?!"
Er stand voller Wucht auf und ich sah, dass er Angst hatte. Ich riss mich zusammen um nicht laut loszuheulen.

Als er die Tür zuknallte fing ich an los zu weinen. Sonst blieb er immer Zuhause, aber anscheinend hatte ich ihn dieses Mal so aufgeregt, dass er mich nicht weiter verletzen wollte.
Ich saß ungefähr eine halbe Stunde und versuchte mich zu beruhigen.
Als ich mich dann entschloss ihn suchen zu gehen stand ich auf und  merkte, dass es mir leicht schwindelig wurde. Ich zog mir meine Schuhe an und öffnete die Tür. Reyhan Anne stand direkt vor meiner Haustür. „Anne?", fragte ich. „Gel Kızım wir gehen zu uns", sagte sie liebevoll. „Hat Koray dich angerufen?", fragte ich. Leicht nickte sie. „Birlikte güzel vakit geçiririz. Ada da gelecekti az sonra.", leicht nickte ich. „Ich packe kurz was ein", sagte ich. Ich lief in unser Schlafzimmer und packte mir paar Klamotten in meine Tasche. So lief ich wieder zurück und wir verließen das Haus.
Reyhan Anne fragte nichts was ich an ihr so liebte.
Das Haus von Reyhan Anne war gar nicht so weit, was Koray sich extra so ausgesucht hatte. Ich lächelte wieder. Er wollte nicht, dass ich den Abend alleine verbrachte.

Zuhause bei Reyhan Anne angekommen roch ich schon das fertige Essen. Genau in dem Moment klingelte es an der Tür, die ich öffnete. Ada sah mich und lief  auf mich zu.
„Was ist los?", fragte Burak. Ich seufzte und sah gar nicht hoch zu ihm. „Seit wann bringt ihr mir nicht mehr Ada?", fragte ich verletzt. „Wir wollten und  dich mal in Ruhe lassen", sagte mein Bruder, weswegen  ich  nickte. Ich umarmte Ada noch etwas und löste mich von ihr.
„Askim du hast die Tasche von Ada vergessen", lief Duygu rein. Sie blickte mich an. „Wo hin wolltet ihr?", fragte ich. „Wir fahren nach Bremen.", sagte sie und ich nickte. Sie wollten wahrscheinlich danach Selin besuchen.
Ich nickte. „Wir gucken wie ihre Lage ist, so langsam muss sie ihre Mutter wieder sehen...", lächelte Duygu liebevoll.

Azra

„Belästigt er dich noch?", fragte mich Savas
Er meinte Volkan. Ich seufzte, sollte ich es ihm sagen? Ich blickte ihn in seine Augen. „Bitte verschweige es mir nicht!"

Vor zwei Tagen

Ich lief gerade aus der Arbeit und wollte in mein Auto steigen, bis jemand die Tür zuknallte. Ich erkannte die Person anhand des Geruches. Damals hatte ich seinen Duft abgöttisch geliebt, doch mittlerweile widerte mich alles an ihn an!

„Was willst du!", ich blickte ihn gleichgültig in seine Augen. Ab da merkte ich, dass ich gegenüber ihn auch keinen Hass mehr empfand!
„Azra! Du wirst mir verzeihen!", schrie er. Wie konnte ich nicht diesen Menschen sehen? Wie?
„Ich werde dir nicht verzeihen!", schrie ich ebenfalls. Genau so laut. Er schaute mich verwundert an. „Wieso heiratest du nicht einfach Derya und lässt mich in Frieden?", fragte ich. Ich erinnerte mich daran, wie meine Eltern zu mir kamen und mich dazu aufforderten Volkan zu heiraten.

„Ich liebe sie nicht. Ich habe sie nie geliebt!" „Ach wieso hast du dann mit ihr über Monate eine Affäre gehabt?!", lachte ich.

„Azra ich habe das gebraucht was du mir nicht geben wolltest! Ich bin auch nur ein Mann. Was denkst du, wie ich es so lange ausgehalten habe?"
Wie konnte ein Mensch so tief sinken? Er ließ nicht locker und griff nach meinem Oberarm, welches er fest drückte. „Wieso gehst du nicht zurück zu meiner Schwester?", seine Augen färbten sich Dunkel. „Wieso willst du nicht verstehen, dass ich es ohne den Sex nicht ausgehalten habe?! Du wolltest es mir nicht geben und dafür deine Schwester. Aber lieben habe ich nur dich!", ich lachte. „Lass mich in Ruhe und löste mich von seinem Griff. „Dein Vater ist verschuldet an mich. Bezahl mir die Schulden und ich lasse dich in Ruhe.
„Wie viel?", fragte ich. „200.000€" Ich sah ihn geschockt an. „So viel Geld habe ich nicht!", er zuckte mit meiner Schulter. „Du kannst mir aber verzeihen und mir eine Chance geben... Dann vergesse ich auch die Schulden" grinsend blickte er mich an. Und ich war in dem Moment Derya so dankbar, dass die was miteinander hatten. Was wenn ich sein dreckiges Charakter sehr spät erkannt hatte?
Ich lief zurück zum Auto und fuhr nach Hause, wo Aziz schon auf mich wartete.
Er hatte kein Schlüssel. „Tut mir leid!" Ich kramte aus meiner Tasche und gab ihm den Ersatzschlüssel.
Er wohnte schon seit gestern bei mir, doch kam er von der Uni.
„Hast du Hunger?", fragte ich. Er schüttelte seinen Kopf. Ich ging trotzdem in die Küche und machte Lasagne und Salat. Ich war so in Gedanken versunken. Wie sollte ich diese 200.000€ auffinden? Ja ich war Anwältin doch ich hatte nie was bei Seite gelegt und bezahlte gerade diese Wohnung ab.
„Abla", ertönte es von Aziz. Ich blickte hoch. Er war um einiges größer als ich. „Was hast du?", ich seufzte. „Setze dich mal bitte" Er zog seine Augenbrauen zusammen. „Weißt du über die Schulden von Baba", ich stoppte und blickte ihn hilflos an. Er nickte. „Papas hat wieder gespielt", ich seufzte und mein Inneres fühlte sich so mit einem Hass.
Nach ungefähr einer Stunde war das Essen fertig.
„Abla lass ihn! Du musst für seine Schulden nicht aufkommen!", Ich zuckte mit meiner Schulter.
„Volkan wird mich nicht in Ruhe lassen."

Aziz versuchte mir seine Wut nicht anzumerken. Ich wechselte das Thema. „Wie war die Uni?", fragte ich. Er war das erste mal nach Wochen wieder am studieren. Er lächelte. „Ich bin dir so dankbar, dass du mir nach all dem noch hilfst."

„Ich möchte nicht, dass du so endest wie die." Wie Derya, wie Mama und Papa.
Nach dem Essen räumten wir gemeinsam ab. „Ich gehe dann mal in mein Zimmer und lerne bisschen", ich nickte. Sein Zimmer war noch recht leer. Es war das Zimmer welches ich als Abstellkammer benutzt hatte. Es war recht groß. Wir hatten die ganzen Utensilien in den Keller gepackt. Er hatte ein Bett und ein Schrank. Es fehlte auf jeden Fall ein Schreibtisch.
„Lass uns mal die Tage dir einen Schreibtisch holen und noch andere Dinge"
Ich legte ihm meine Karte hin. „Oder du besorgst dir alles was du brauchst. Ich muss immer so lange arbeiten." Aziz schüttelte sein Kopf. „Ne alles gut ich brauche kein Tisch", „Doch, brauchst du", mit den Worten verließ ich das Zimmer und ging in mein Zimmer. Savas hatte sich noch nicht gemeldet. Er war aber auf der Arbeit.

„Azra ich bin bis heute Nacht in der Firma. Morgen ist eine wichtige Konferenz. Danach hole ich dich ab." „Okay, kein Stress. Viel Glück", schrieb ich ihm und legte mein Handy weg.
....
Nach zwei Tagen „belästigt er dich noch?", fragte er. „Nein, alles gut."
Wir saßen gerade bei ihm Zuhause und schauten einen Film.
„Du lügst mich an.", stellte er fest. Er spannte sich total an. „Savas"
„Wie soll ich dir vertrauen? Wie sollen wir heiraten, wenn du mich anlügst?"

Sil BaştanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt