Kapitel 124

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Jungkook

Der Rest des Tages ging wie in Zeitraffer vorbei. Yoongi und ich redeten kein Wort. Beim Abendessen saßen wir alle stumm da. Mein Vater redete nur von diesem bescheuerten Praktikum, was ich ja nächste Woche anfangen sollte. Doch ich dachte nur an Morgen. Jeder wird es wissen. Mein Bein fing an zu wackeln. Yoongi starrte nur auf seinen Teller. Er hatte nichts angerührt. Dann stand er einfach auf. Meine Mutter sah ihm nach. "Was hat er nur?" Ich zuckte die Schultern. "Also Jungkook, du wirst dir noch Anzüge kaufen. Jeden Tag ein anderen. Du sollst ja nicht deine Tattoos zeigen und die Piercings nimmst du auch für die Woche raus!" "Nein." Mein Vater haute auf den Tisch. "Und wenn ich sie dir rausreißen muss!!!" "Chanyeol bitte." Er atmete durch.

"Was würdet ihr machen wenn ich... Schwul wäre?", presste ich hervor. Meine Sucht verschleierte sich. Stille. Bis mein Vater anfing zu lachen :" Das ist doch wohl ein Scherz. Du hast Jenny." Ich spürte die Blicke meiner Mutter. "Jungkook?" "Ich ich weiß es nicht." Dann fing ich an zu weinen. Mein Vater stand auf und zog mich hoch. "DU BIST NICHT SCHWUL! WEHE DU SAGST NOCH MAL SO ETWAS! DANN WARST DU DIE LÄNGSTE ZEIT MEIN SOHN GEWESEN!" Er ließ mich los. "Geh nach oben. Für heute habe ich Dich genug ertragen." Ich gab keine Wiederworte von mir. Es war zwecklos. Alles.

Vor Yoongis Tür blieb ich stehen und klopfte. Es kam keine Antwort aber ich machte dennoch die Tür auf. Er hatte sich eingerollt und starrte auf sein Handy. "Was ist passiert?" Er weinte nur. Ich ging zu ihm und nahm es ihm aus der Hand. Jimin hatte irgendetwas gepostet. "Jeder weiß es", schluchzte Yoongi. Fuck. Ich kuschelte mich an ihn doch es war nicht wie vorher. "Wir schaffen das okay?" "Was wenn nicht ?" Darauf hatte ich keine Antwort. Irgendwann merkte ich dass er eingeschlafen war. Morgen wird die Hölle werden.

Ich hatte Recht gehabt. Jeder starrte uns an. Yoongi schaute nur zu Boden bis wir auf Namjoon und Hoseok starrten. "Verräter", sagte Namjoon und schlug Yoongi ins Gesicht. Ich wollte auf ihn los gehen aber Yoongi hielt mich zurück und schüttelte nur den Kopf. Dann sah ich Jenny die bei Taehyung stand. Sie starrten mich an. Ich ging auf sie zu. "Was seid ihr nur für miese Arschlöcher. Und mir sagst du nichts!? NICHT MAL DEINEM BESTEN FREUND!?" "Es-" Sie drehten sich einfach um und ließen mich stehen. Der Tag war die reinste Folter gewesen.

Zuhause angekommen verschwand Yoongi sofort auf sein Zimmer. War es jetzt bei uns auch vorbei? Hatte ich nun alles verloren?

Ehe ich Yoongi nach laufen konnte, hielt mich mein Vater auf. "Du Bastard, sag dass das nicht wahr ist!" Er schlug mich so dolle, dass ich gegen die Wand knallte. "DIE SCHULE HAT EBEN ANGERUFEN UND GEMEINT DASS EURE PRIVATEN PROBLEME DORT NICHTS ZU SUCHEN HABEN! SIE HABEN MIT EINEM VERWEIS GEDROHT! HAST DU MIT YOONGI GEFICKT!?" "Ja, ich hab ihn GEFICKT", kam es aus mir raus. Yoongi rannte die Treppe hinunter und wollte was sagen. "ICH WAR ES! ES WAR MEINE SCHULD!" Ich schloss kurz die Augen. Mein Vater raste auf ihn zu. "Du warst ein Fehler. Vereuchst Jungkook. Du wirst nie wieder das Haus betreten!" Er zerrte ihn zur Tür. "APPA!" brüllte Ich entsetzt. Doch er hörte mich gar nicht mehr. "Wenn du jetzt mit ihm gehst, verstoße ich dich Jungkook. Dann hast du gar nichts mehr." Ich starrte die beiden an. Yoongi schaute mich verzweifelt an. "Jungkook", hauchte er. Es war ein Gefühl wie zwischen Leben und Tot.

Adopted Love|YoonkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt