Leben mit Gips

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Ich öffne die Augen und meinen Traum habe ich sofort vergessen. Aber ich lächel, denn ich sehe Alex, der noch schlafend neben mir liegt. So unfassbar süß. Ein viel zu seltener Moment. Ich lege mich auf die Seite und beobachte ihn eine Weile. Ehe ich ihn dann doch wecken möchte. Vorallem weil mein Arm so auf der Seite Liegend weh tut. Ich streichel ihm über die Wange und küsse ihn. Alex öffnete langsam die Augen und lächelt: ,,Morgen Herzchen." Ich lege mich auf den Rücken und Alex küsst mich nochmal. Ich verziehe dann aber kurz darauf mein Gesicht, ich habe ein ganz unangenehmes Gefühl im Arm. Alex schaut mich unsicher an und ich tippe auf den Arm. ,,Hast du schmerzen?", fragt er und ich zucke mit den Schultern: ,,Keine Ahnung, ich glaube meine Finger sind eingeschlafen." Er lächelt: ,,Gut möglich." Wit setzen uns hin und Alex fasst sich an die Seite. ,,Was ist Schatz?", ich bin etwas besorgt. ,,Ich bin heute Nacht wach geworden, weil ich glaube du hast mir den Arm da hin geboxt", meint er und zieht sein Shirt hoch. Ich zucke zusammen, als ich den blauen Fleck sehe und habe ein schlechtes Gewissen. Ich stehe auf: ,,Das tut mir so leid, das wollte ich nicht Alex. Ich bin den Tränen nah und Schnipsel meines Traumes tauchen auf. Ich hatte gekämpft gegen... ich weiß es nicht mehr. Alex steht auf und umarmt mich: ,,Hey Herzchen alles ist okay, daher sicher das kribbeln, ich bin hart im Leben." Ich umarme ihn und er wischt mir die Tränen weg.

Wir entscheiden uns dann ins Bad zu gehen, ich suche mir also Klamotten raus, Alex meint das er im Bad noch ne Hose liegen hat. Wegen des blöden Arm, wasche ich mich nur ab, während er Duschen geht. Ich ziehe mich schon an, als er sich noch abtrocknet. Während ich schon Unterwäsche trage ist er so noch in Boxershort. Er umarmt mich von hinten: ,,Buh." Ich zucke zusammen und lächel dann. Wir küssen uns und ich ziehe mir ein Shirt über und eine Hose an. Als ich mich umdrehe ist Alex nochimmer oben ohne. ,,Ähm Schatz es ist Februar." Alex lacht: ,Ja hab hier gerade kein Shirt. Wir gehen also raus uns treffen promt Celina und Iggi. Die schaut uns fragend an: ,,Na vergisst er dauernd auch sein Shirt." Ich kicher denn ich schätze das liegt in der Familie. ,,Ich glaube das hat nichts mit ausversehen zu tun." Celina gibt mir recht die Jungs werden rot, dann ruft Patricia uns. Die 2 verdrücken sich und ich hole noch schnell ein Shirt von Alex, ehe wir den beiden Folgen. ,,Was ist das?", fragt Patricia. Ich beiße mir auf die Zähne sie meint den blauen Fleck. Auch Dennis meint: ,,Alex was ist dir denn passiert." Er zieht sich gelassen sein Shirt an: ,,Nichts, alles gut." Ich habe ein schlechtes Gewissen. Alex nimmt meine Hand: ,,Hey alles gut, wirklich." Ich nicke: ,,Ja aber ich hab dich geschlagen." Patricia starrt mich an: ,,Du hast was?" Sie scheint nicht zu glauben was sie da hört und denkt wohl an absichtlich. Genauso Dennis: ,,Streit?" Ich schüttel den Kopf: ,,Nein Quatsch, das mache ich doch nicht mit Absicht." Patricia schaut mich kritisch an. Ich weiß das sie denkt ich hab ihn bewusst geschlagen. Alex lacht: ,,Mensch Mama, häusliche Gewalt? Schau weniger Filme oder Dokus what ever. Isa hat mich mit ihrem Gips erwischt." Man merkt wie die Anspannung von meiner Schwiegermutter abfällt: ,,Oh autsch." Ich seufte: ,Ja tut mir auch leid, war wohl im Traum irgendwas los." Dennis lacht: ,,Oh ich schätze Alex ist hart im Leben." Mein Freund nickt und Celina meint: ,,Gefahren in der Beziehung." Ich stoße sie leicht in sie Seite.

Wir wollen erstmal frühstücken und dannach ziehe ich mich nochmal mit Alex zurrück sehe ihn dann ja wieder ewig nicht, immerhin dürfen wir uns zumindest die nächsten Wochen Freitag bis Sonntag sehen. Hat Patricia mit Mama geklärt. Klar kann ja jetzt unter der Woche mehr für die Schule machen, Handball Training fällt ja mit dem Arm flach.

Nach dem Frühstück verziehen wir uns, Pärchentag ist angesagt, uns bleiben nur noch 6 rare Stunden. Aber mich lässt der Gedanke nicht los, wollen meine Eltern, das ich mich entscheide, Alex oder Handball. Schnell verwefe ich den Gedanken, das ist albern. Wie ich Mama kenne, ist es eine Art Entschädigung. Wenn ich schon nicht zum Handball kann, soll ich wenigstens Alex sehen können, auch weil sie weiß, das ich ihr damit pausenlos in den Ohren läge. Um das vorzubeugen, Sätze wie: Ach bitte ich kann doch unter der Woche lernen, ohne Handball, ist ja theoretisch so, auch wenn ich denke das ich das praktisch nicht tun werde, will Mama sich wohl solche Überredungsversuche, auf die sie kein Gegenargument hätte, maximal Nein erlaube ich nicht, ersparen. Wir genießen die Zweisamkeit mit Kuscheln und quatschen viel, über Gott und die Welt. Wobei mehr über die Welt als Gott. Denn das einzig Negative an Alex ist, obwohl seine Mutter sehr gläubig ist, ist bei ihm davon nicht wirklich was hängen geblieben. Aber das stört mich nicht, ich bin ja evangelisch uns so hab ich dann später kein Problem damit, das mein Kind, wie Alex immer sagt, unsere Tochter Maria Xy Schulte, evangelisch getauft wird. Da reden wir aber jetzt noch nicht drüber, denn Alex redet dann oft zu ausführlich über Maria 3 und das ist mir unangenehm und Denis und Patricia machen sich Gedanken. Lieber reden wir über andere Dinge. Denn wir haben auch viele gemeinsame Interessen.

Schweren Herzens trennen ich mich am Abend von Alex, als räumlich, ich muss nachhause. Er will mich dann aber noch zum Bahnhof begleiten. Auch Iggi bringt Celina, allerdings zur Bushaltestellen sie hat es nicht so weit, na ja sie wohnt nicht nebenan, aber immerhin in derselben Stadt. Mit dem Bus fahren wir zum Bahnhof und ich halte meine Finger fest mit Alexs umschlossen. ,,Pass auf dich auf", meint er am Bahnsteig und tippt auf meinen Arm. Ich lächel: ,,Mach ich, hab doch den Pimboli von dir, mit dem passiert mir nichts. Mein Zug wird dann angesagt. Einmal küsse ich Alex noch. Im Zug winkt er mir noch. Dann bin ich entgültig auf dem Weg nach Bochum. Ich gehe ans Handy auch weil dieser blöde Gips stört. Natürlich hat sich Bea als auch Sophie darauf verewigt, mit einer Zeichnung. Kein TicTacToe oder so, ich muss ja noch bis übernächste Woche Donnerstag damit rumlaufen und ich fürchte die Schiene wird nicht bequemer.

Als wir im Bochum HBF abfahren stecke ich das Handy weg. Kontrolliert wurde ich tatsächlich auch auf der Strecke, hab ja aber mein Schokoticket immer dabei und Griffbereit. Auf dem Weg nachhause denke ich noch an Alex und schreibe ihm, das ich da bin, er ist auch wieder zuhause und bei ihm gibt es essen. Auch meine Familie erwartet mich, mit Abendessen. Nachdem unsere Eltern dieses Wochenende Sturmfrei hatten, geht Sophie nächste Woche wieder zu Luke und Alex kommt hier her. Unsere Laune könnte besser sein, aber es ist Sonntag, morgen ist Schule und für mich direkt Mathe. Alex sehe ich erst Freitag und Sophie Luke sogar erst Samstag. Hoffentlich ist sie Freitag dann nicht eifersüchtig, weil ich Alex sehe, sie aber Luke nicht. Wir verziehen uns schon nach dem Essen und schauen zusammen einen Film. Im Anschluss schreibe ich, wie sollte es anders sein, mit Alex. So lange bis Mama rein kommt. Aber unter der Woche schreibe ich ihm selten. Klar morgens und Abends manchmal am Abend länger, aber wenn wir beide in der Schule sind halt nicht und auch Nachmittags selten, Lernen Handball Training, ...

Mit jedem Tag geht mir mein Arm mehr auf die Nerven.

Eine Begegnung die alles ändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt