POV Seth
Ich telefoniere mit Jaro, der arme Kerl macht sich Sorgen. „Wo seid ihr hin?! Ich habe euch seit Stunden nicht mehr gesehen!"
„Beruhige dich, wir waren dem Bordell einen Besuch abstatten."
„Ihr wart was?! SCHEISSE SETH ICH BRING DICH UM, WENN DU IHR-.."
„Jaro mach' mal halblang. Ich habe ihr nur alles gezeigt, das wars." Und sie hat mir auch so einiges gezeigt.... dort an der Stange. Ich drehe meinen Kopf und betrachte Inéz, die ihr Gesicht in den Händen vergraben hat. Sie ist knallrot angelaufen.
„Jaro, wir sind gleich da. Ich leg' auf." Ich lege das Handy auf die Seite und muss daran denken, wie sich meine Finger gerade zwischen ihren Beinen befanden.
„Inéz? Alles okay, du bist ziemlich rot im Gesicht."
Sie dreht sich in Richtung Fenster.„Seth, was war das gerade zwischen uns?" Ihre Stimme klingt brüchig und ich muss mich zusammenreißen.
„Es war nichts zwischen uns." Mache ich ihr klar.
Sie zuckt bei meinen Worten zusammen.„Du wolltest Aufmerksamkeit und die habe ich dir gegeben. Nicht mehr und nicht weniger."
„I-ich glaube dir nicht."
~
Ich drehe meinen Blick zurück auf die Straße und meine Pupillen weiten sich. Das ist eine Einbahnstraße, wieso kommen mir Scheinwerfer entgegen?
Die Straße ist viel zu schmal, um jetzt noch wenden zu können. Die Lichter werden immer stärker und dieses Auto kommt mit einer rasenden Geschwindigkeit direkt auf uns zu.
Ich lege den Rückwärtsgang ein und versuche Abstand zu gewinnen. Wer ist in diesem
verdammten Auto?!„Inéz, du bist angeschnallt oder?"
„Ja."
Ich gebe Vollgas, aber das Auto kommt immer näher und näher. Verdammt.
Als ich Schüsse vernehme, realisiere ich, dass das eine geplante Aktion ist. Jemand aus diesem fremden Wagen, schießt in unsere Richtung.
Ich hole mein Handy und rufe Jaro an.
Durch meine Ablenkung, bemerke ich gar nicht, dass das Auto nicht mein einziges Problem ist.
Hinten liegt ein zweiter Wagen, quer auf der Straße.
„Sie umzingeln uns, Inéz."
„Wer? SETH WER?!"
„Ich weiß es nicht. Aber nimm die hier." Ich stoppe den Wagen und öffne mein Waffenfach.
„Schieß damit auf jede Person, die du entdeckst. Weißt du wie Pistolen funktionieren?"
„Ja. Mein Vater war Soldat, ich habe es von ihm
gelernt." Gott sei Dank.Ich schaue durch meinen Seitenspiegel und einige bewaffnete Männer verlassen den Wagen. Ich wechsele meinen Blick nach vorn und muss feststellen, dass auch aus diesem Auto eine Meute dunkler Gestalten tritt.
„Die Scheiben sind schusssicher. Keine Sorge." Informiere ich sie gelassen.
Natürlich halten selbst die sichersten Scheiben nicht alles ab, doch was ich gerade am wenigsten gebrauchen könnte, wäre eine 18-Jährige in Schockstarre und Panik.Die Gestalten umzingeln meinen Jeep und ich versuche ihre Gesichter zu analysieren. Allerdings geht das schlecht, bei Dunkelheit und der Tatsache, dass sie maskiert sind.
Sie hämmern gegen die Scheiben, platzen die Reifen auf und nehmen ihren Job wohl ziemlich ernst. Inéz kauert in ihrem Sitz, versucht ihren Blick nicht zu heben. „Das ist nicht real, das ist nicht echt, das ist nicht real, das ist nicht echt...", flüstert sie sich selbst zu.
„Seth Soarez, öffne die Türe oder es wird ungemütlich." Brüllt einer der Affenmeute.
„Ich denke gar nicht daran." Ich strecke ihm meinen Mittelfinger entgegen und er schlägt wutentbrannt gegen mein Fenster.
„Seth, Seth ich will nicht sterben." Wimmert Inéz.
„Du wirst nicht sterben, Kleines. Wir müssen nur etwas Geduld walten lassen, bis Papi Jaro kommt."
Ich würde die Situation gerne selbst retten, aber dafür bin ich ein Stück zu betrunken und einen Hauch zu faul momentan. Mal ganz abgesehen davon, dass sie weit in der Überzahl sind.
„Wer schickt euch?"
„Miguel Padre." Hab' ichs mir doch gedacht. Ich hoffe ihm war dabei klar, welches grausame Schicksal seinen Männern dabei zu Teil wird.
Mit dem grausamen Schicksal meine ich Jaro, der gerade hergefahren kommt, mit einem ungeheuren Haufen an Bodyguards, die keinerlei Spaß verstehen. Die alles in Kauf nehmen würden, um meine Sicherheit zu gewährleisten.
„Wieso versucht ihr nicht eine Bombe zu setzen? Ihr seid solche Amateure. Ihr hättet schon längst meinen Kopf -Miguel Padre- auf einem Silbertablett servieren können."
„KEINE BOMBE, NEIN." Schreit der Schrank von Mann zu den anderen maskierten Männern.
„Ach, ihr habt keine mitgenommen auf eure Exkursion?" Ich beginne lautstark zu lachen, ich muss meinen Bauch festhalten vor Krämpfen.
Die Typen beginnen mit verschiedenen Äxten, mein Fenster zu demolieren....„Deinem Auto und dir wird nichts passieren, wenn du uns das Mädchen rausgibst."
Warte, Inéz meinen die?
Deswegen wollen sie das Auto nicht anzünden oder bombardieren, sie wollen Inéz undzwar lebendig.
Was hat das zu bedeuten?„Das Mädchen bekommt ihr nicht."
„Dann wirst du sterben. Miguel Padre war nachsichtig genug. Her mit dem verdammten Mädchen!"
„HAHAHA, ich denke gar nicht daran. Ich hatte gerade zu viel Spaß mit ihr, um sie jetzt abzugeben." Inéz hält den Atem an.
„Der Boss hat Silver! Wenn du ihn lebendig zurückwillst, gib' die Göre raus!" Silver? Aber der sollte doch Steffan finden....?
~
Passend zur unterhaltsamen Show, kommt eine ganze Reihe an Jeeps. Ich lege mich entspannt zurück und beobachte die Szenerie. Wie jeder dieser Schwachköpfe, einer nach dem anderen erschlagen und erschossen wird. Jaro ist wieder in seinem Element.
Ein weißer König, der all' diese kleinen Bauern wegfegt. Seine Schüsse und Schläge sind zielsicher, sein Blick gefüllt mit Mordlust.
Ich kann mich nicht länger zurückhalten und springe aus der Türe. Mit einer Waffe in der Linken, einer in der Rechten, lege ich sie alle um. Ich schieße schnell und gezielt ab. Jaro und ich, Rücken an Rücken, nehmen es mit 9 oder 10 dieser Spasten auf.
„Du alter Sack, ich hab schon sieben! Du liegst zurück!" Jaro lacht triumphierend.
Ich nehme das so nicht hin. Ich jage zwei Typen gleichzeitig, eine Kugel in den Kopf. „Gleichstand."
~
Während die Bodyguards und Jaro die Restlichen Störenfriede beseitigen, entscheide ich mich kurzerhand dafür, nach Inéz zu sehen.
Das Alles ist sicher viel für sie. Die Angst, zu sterben, vor dem Ungewissen, der Angst selber.
Ich kann es nicht verstehen, denn für mich ist das Alltag und mittlerweile eine Freizeitaktivität. Ständig will mich jemand angreifen oder töten, es ist langweilig. Es ist schrecklich monoton.Ich schaue durch die Fensterscheibe und sie sitzt nicht mehr in meinem Jeep. FUCK!
(Danke für's Lesen <3 Gerne Votes dalassen ;)
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Bring mich nicht in Versuchung
ChickLit✔️|BEENDET| „Jetzt gehört dir all' meine Aufmerksamkeit. Macht dich das feucht, Kleines?" Fragt er mit solch einer Ernsthaftigkeit, dass mein Mund staubtrocken wird. Seine langen Finger brennen auf meiner Haut. Sie sind eiskalt, aber hinterlassen ei...