Bei Inéz wäre es ein süßer Schmerz

1.1K 60 102
                                    

POV Seth

Seit geraumer Zeit bringt mich Pablo nicht um.
Ich weiß nicht wieso? Es wäre so einfach.
Immerhin sitze ich hier wie ein verlorener Köter im Keller.

Pablo ist gar nicht so oft hier, er meint, er ekele sich vor meinem Anblick. Aus diesem Grund schickt er ein paar seiner Männer vor, die mich foltern sollen.
Sie machen es überhaupt nicht schlecht,
das Blut spritzt, die Wunden brennen, meine Sinne werden langsam aber sicher taub.

Sie arbeiten wirklich langsam, wollen immer sichergehen, dass ich noch bei Bewusstsein bin.
Denn wäre ich das nicht, hätten sie ja keinen Spaß.
Ich verstehe die W*xxer, ich verstehe sie vollkommen. Wenn ich jemanden leiden sehen will, muss er wach sein... was bringt es denn sonst? Die Mühe wäre UMSONST.

~

Mein Rücken ist übersät von Peitschenhieben und Messerschnitten...vielleicht gibt das ja abgefahrene Narben?! Ich muss die unbedingt Inéz zeigen, falls ich irgendwann aus diesem Drecksloch herauskomme.

Was wohl Inéz gerade treibt? Sicherlich lebt sie den 1A-Lifestyle, während ich hier verrotte. Wäre auch nur fair, denn ich war ja der Sündige, der letztens im Traum hart geworden ist. Wie könnte ich aber auch anders? Ich war noch nie so lange sex-los.

Nun ist nichts mehr hart, außer die Schläge.
Würde mich Inéz schlagen, wäre das dann geil?
Denn wenn die Männer es tun, schmerzt es eigentlich nur.

Bei Inéz wäre es ein süßer Schmerz. Die Frage ist, wieso ich daran denke. Ich sollte mich eher schleunigst darum kümmern, hier weg zu kommen.

~

„Seth...du bekommst Besuch." Lässt mich einer der Kerle wissen, der mich sonst tagtäglich unter's Messer legt.

Lass mich raten, der gute Pablo Padre erstattet mir einen kleinen und völlig unnötigen Besuch!

Die Tür geht auf. Schritte nähern sich und ja! Ich habs doch gesagt... der Esel ist's!

„Moin Pablo." Grüße ich das Maultier mit 30-Tage-Bart.

„Du scheiß W*xxer, ich muss mit dir reden."

„Ja geht klar, aber reiche mir erstmal eine Gabel."

„Wofür?!"

„Naja, vielleicht kann ich dann dein mickriges Gehirn aus deinem Kopf kratzen und auf die Gabel aufspießen! Im Anschluss werde ich hier ausbrechen und dich als Souvenir in meinem Garten behalten."

„Danke Seth, dass du mir eine neue Idee geliefert hast für meine Jungs. Sie werden es genießen mit dir zu arbeiten..."

„Deine Jungs? Warte mal... das sind Miguels. Schmück dich nicht mit fremden Federn du Pisser."

„Es sind MEINE Männer. Eigentlich ist jetzt alles MEINS! Miguel ist tot."

Tot? Miguel? Och nö...ich wollte den doch umlegen.
Wer auch immer mir diese Chance genommen hat, Miguel zu töten, gehört selbst getötet.

„Wer hat ihn umgebracht?"

„Dein weißhaariger Kumpel..."

Jaro war das? Kleiner Idiot. Wenn ich erstmal zu Hause bin, dann gibt es Stress. Ich werde ihm seinen durchtrainierten Hintern versohlen, bis er kapiert, wer hier Mörder Numero 1 war, ist und für immer bleiben wird.

„Seth, jetzt da mein Bruder tot ist und ich das doppelte Sagen habe...würde ich mich auf was gefasst machen."

„Oh neiiin..bestimmt werde ich jetzt doppelt so stark geschlagen oder doppelt umgebracht."

„So in etwa. Inéz ist nicht mehr sie selber, sie hungert sich aus und trinkt nichts."

Die Französin vermisst mich. Das ist eine abgefahrenere Version von Seth-Kummer,

... und ja, das ist eine diagnostizierbare Krankheit, ausgelöst durch Entzugserscheinungen. Inéz leidet ganz klar unter Seth-Entzugserscheinungen.

„Meine Tochter hasst mich." Lässt mich Pablo wissen.

„Sie hasst dich? Nanu...wieso das denn?" HAHAHA PENNER. Einfach dümmer als Brot der Kerl.

„Ihre Mutter hat keinen Suizid begangen, ich habe sie umgebracht."

Wieso kann ich mir das sogar vorstellen bei dem Typ? So ein W*xxer!! Tötet seine Frau, die Mutter seiner einzigen Tochter.

„Wieso erzählst du mir das Pablo? Bin ich jetzt etwa zu deinem Psychologen geupdated worden?" Ich f*ck den Scheißkerl....natürlich nicht wortwörtlich.

„Ich will, dass du mit Inéz redest. Mir glaubt sie nichts und hört mir auch nicht richtig zu."

„Deine Jungs brachten mich die letzten Wochen fast um wegen der ganzen Reinheits-Geschichte und jetzt soll ich mit Inéz ein Kaffeekränzchen halten? Was geht in deinem Gehirn falsch?" Ich spieße sein Gehirn eh bald auf.

„Wenn ich dich jetzt umbringe, wird sie mich noch mehr hassen und nur umso mehr an dich denken. Sie soll dich vergessen und dafür musst DU sorgen!"

„Was soll ich ihr denn sagen und was habe ich davon? Wieso sollte ich dir - nach all' dem - auch nur einen scheiß Gefallen tun?"

„Ich lasse dich dann frei." Knurrt er und scheint es bereits alles zu bereuen.

„Du lässt mich frei, wenn ich mit deiner Tochter rede?" Das ist zu einfach. Zu unlogisch.

„Ja. Sie muss realisieren, dass es bei mir besser ist, als an irgendeinem anderen Ort auf der Welt. Dass es besser ist, als in deiner Nähe."

„Dann will ich jetzt mit ihr reden." Ich habe sie schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen.

„Warte...", er tritt näher an mich heran und holt etwas aus seinem Jackett.

„Was ist das für ein Ding?"

„Ein Mini Mikrofon...wir wollen doch nicht, dass du Inéz andere Sachen erzählst. Los jetzt, geh in das Zimmer und halte deinen Teil der Abmachung ein! Überzeuge sie und du kommst frei."

Ich werde es tun. Länger bleibe ich nicht in diesem dunklen Keller und werde von hässlichen Männern gefoltert.

Pablo ist gestört, setzt idiotische Mittel ein, um an seine Ziele zu kommen, aber ihm liegt viel an Inéz.
Wenn ich jetzt nicht auf ihn zugehe und meinen Teil der Abmachung einhalte, wird er mich töten. Das ist
de facto.

Ich klopfe an die Türe, warte bis Pablo sie mir aufschließt und laufe in den Raum. Er wirkt noch heruntergekommener, als vor ein paar Wochen.

„Inéz...ich habe neue Narben. Willst du die sehen?"
Begrüße ich meine Kleine.

(Danke für's Lesen <3 Oh mein Gott!! Einfach mehr als 7K Reads 💋💯 ;) ~ Was sagt ihr zum Kapitel?

Bring mich nicht in VersuchungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt