Code Pink

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Mandy
„Scheiße, nehmt euch ein Zimmer. Is ja ekelhaft.“ Sagte ich und grinste als ich die beiden vor der Tür beim knutschen erwischte. Endlich konnte Ian sich befreien und ich fiel ihm um den Hals. Ich sah über seine Schulter zu Mickey und erntete einen Mittelfinger. Ich streckte meinem Bruder die Zunge raus und er drückte sich an uns vorbei ins Haus.
„Scheiße, hab ich dich vermisst.“ Sagte ich und ließ ihn los. „Hast du trainiert? Verdammt Ian!“ sagte ich und drückte seine Muskeln.
„Hatte nicht viel zu tun im Knast“ sagte er und grinste. Wir gingen ins Haus.
„Scheiße wie seht ihr denn überhaupt aus? Wart ihr beim Schlamm-Catchen?“ Sie sahen beide schlimm aus. Matsch und Gras in Haaren und Klamotten.
„Sowas in der Art“ sagte Mickey grinsend mit Kippe im Mund und sah zu Ian, der ebenfalls grinste.
„Okay Jungs, Klamotten runter und ab in die Dusche mit euch. Ich schmeiß das in die Waschmaschine.“ Sagte ich und klatschte in die Hände. Sie sahen sich an und zogen die Augenbrauen hoch „Ja, Mom“ hörte ich wie aus einem Mund und wir drei lachten. Mickey drückte die Kippe aus und zog das Shirt über den Kopf „Ich geh zuerst.“ Sagte er und warf mir das dreckige Shirt ins Gesicht.
„Mickey!“ schrie ich und wischte mir übers Gesicht. Er war wieder ganz der alte. Mein Bruder der mich nervte und ärgerte. Als hätte man in den letzten 6 Stunden die letzten 2 Jahre zurück gedreht. Seltsam. Ob es mir mit Lip jemals ähnlich gehen würde?
Ian sah ihm nach, als er im Bad verschwand und da sah ich es. Diesen Blick. Das war der Blick. Der Blick, der alles entschuldigte und der alles vergessen ließ. Ich wusste was das bedeutet. Mickey wird alles für ihn tun, auch wenn er daran zerbricht. Und Ian wird alles für Mickey tun, selbst wenn es ihn kaputt macht. Das bedeutete aber auch…
„So mein Freund. Du wirst mir jetzt gut zuhören.“ Begann ich als ich das Wasser im Badezimmer hörte. „Wenn du ihm nochmal so wehtust, dann werde ich dich finden, dein Herz herausschneiden und es an Terrys Hunde verfüttern.“ Sagte ich in erstem Ton und ohne eine Miene zu verziehen. Ian sah mich traurig an.
„Wenn ich ihn nochmal verlasse, kannst du mit meinem Herz machen, was du willst Mandy.“ Er starrte auf seine Hand, die locker auf dem Tisch lag. Er steckte sich eine Kippe an und atmete den Rauch langsam aus. „Ich werde ihn nicht mehr verlassen. Außer er schickt mich weg.“ Sagte er ruhig und zog nochmal.
„Er liebt dich, Ian. Warum sollte er dich wegschicken?“ fragend sah ich ihn an und bemerkte wie er mit den Tränen kämpfte.
„Weißt du, warum die MP’s mich gesucht haben, Mandy?“ fragte er und sah mich an.
„Lip sagte irgendwas von gefälschter Identität und einem Hubschrauber den du geklaut hast.“ Sagte ich vorsichtig. Er nickte und sah wieder auf seine Hände.
„Im Militärgefängnis bin ich regelmäßig ausgeflippt. Dann haben sie einige Tests gemacht. Ich…“ er stockte und ich merkte, dass etwas nicht stimmte. Er versuchte den Kloß im Hals herunter zu schlucken.
„Ian, was ist?“ fragte ich besorgt und legte meine Hand auf seinen Unterarm.
„Mandy, weißt du, was eine bipolare Störung ist?“ fragte er ruhig und ich erstarrte. Meine Gedanken drehten sich und ich musste an meinen Cousin 3. Grades denken. Der hatte das auch und es war wirklich schlimm, bevor er sich umbrachte, weil er dachte er könnte von der Autobahnbrücke springen und auf einem LKW landen…. Ich verwarf den Gedanken.
„Ich bin mit Medikamenten gut eingestellt worden. Aber es kann jederzeit eine Phase kommen in der ich durchdrehe oder nicht aus dem Bett komme.“ Sagte er ruhig und drückte seine Zigarette aus.
„Weiß Mickey….?“ „Nein! Und das soll auch so bleiben, Mandy. Ich weiß noch nicht, ob ich ihm das sage.“ Er sah mich mit durchdringendem Blick an und ich nickte. "Ich will nur, dass du etwas für mich tust. Du musst mich in die Klinik bringen, wenn so etwas passiert. Beim kleinsten Anzeichen. Versprich mir das. Ja?" Er beugte sich nah zu meinem Gesicht und ich brachte keinen Ton heraus. Ich nickte wieder. "Wenn ich mich wehre, oder sage es sei nichts, dann sagst du Code Pink. Verstanden?" Ich nickte wieder.
Ich hörte, wie das Wasser unter der Dusche ausging.
„Ich werd dann auch mal duschen“ Sagte Ian und ging in Richtung Badezimmer.

Love is a Battlefield... [Gallavich]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt