Familie

40 3 0
                                    

Ian
4 Monate zuvor
"Dann ist Mickey eigendlich mein Onkel?" Fragte Amy als sie auf dem Sofa saß. Wir nickten. "Dein Vater war Mickeys älterer Bruder. Deine Mutter hat ihn... sie hat ihn getötet. Sie sitzt noch ein paar Jahre im Knast." Mickey machte eine Pause und sah seine Tochter an, die heute 18 geworden war. "Wenn du willst..." Sagte Mickey und ich sah wie schwer es ihm viel. "Wenn du willst, dann können wir zum Friedhof gehen. Ich... Ich war seit Jahren nicht mehr dort, aber wenn du willst..." "Nein Paps. Es... ist okay... Ich... Ich wusste immer, dass ich adoptiert bin. Aber... dass du... es ist mir egal. Du bist mein Pops. Ich werd dich immer wie einen Pops lieben. Nicht wie einen Onkel." Sie lächelte ihn an und stand auf. Dann kam sie zu ihm rüber und umarmte ihn. "Hast du ein Bild von ihm?" Fragte sie leise. Mickey nickte und zog einen Umschlag heraus. Er holte ein Bild von Iggy hervor. "Da war er ungefähr in deinem Alter" Sagte er "das ist Tante Mandy" sie sah ihn erstaunt an. "Sie sieht aus wie ich" Sagte sie überrascht. "Du bist durch und durch eine Milkovich" lächelte Mickey. Er zog ein anderes Bild heraus. Ich erkannte es. "Das ist dein... Vater... das ist Mandy. Das bin ich und das..." er schluckte. Amy flüsterte "meine Grandma". Mickey nickte. "Was ist mit ihr passiert?" Fragte Amy und sah ihn an. Ich sah wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. "Das ist eine Geschichte für ein anderes Mal." Sagte ich und drückte Mickeys Hand. Amy merkte, dass sie einen Wunden Punkt getroffen hatte und sah das Bild an. "Du warst richtig süß Pops" er lächelte. "Wer war meine Mom?" Fragte sie. Mickey sah sie an. "Ich weiß nicht viel über sie. Ich weiß nur dass sie Isabella heißt und in Chicago im Gefängnis sitzt. Sie hat noch 2 oder 3 Jahre. Sie kam auch aus der Southside und hatte kein Problem damit die Adoptionsunterlagen zu unterschreiben." Amy nickte. "Ich weiß, wo sie ist." Sagte ich leise und die beiden sahen mich an. Amy Schüttelte den Kopf. "Ich will sie nicht treffen." "Okay" Sagte ich. "Kann ich das haben?" Fragte Amy und deutete auf das Foto mit Iggy und Mandy. Mickey nickte und gab es ihr. Sie gab im einen Kuss auf die Wange und ging in ihr Zimmer. Mickey Atmete tief aus. "Das war... einfacher als gedacht" Sagte er. Ich legte einen Arm um ihn. "Das schwierige steht uns noch bevor" Sagte ich und er nickte. Bei Alex wird es schwieriger. Das wussten wir.

Jetzt
"Gibst du ihm alle Briefe?" Fragte ich Mickey, als wir uns wieder anzogen. Er nickte und ging zum Schrank. Er zog einen Karton heraus und legte ihn aufs Bett. Er öffnete ihn und sah hinein. "Sie hat kein Weinachten oder Geburtstag vergessen" Murmelte er und sah die ungeöffnet Briefe an. Nur den ersten hatte er geöffnet. "Nur heute kam noch nichts" Sagte ich. "Ich vermute..." Murmelte er und ich hatte den gleichen Gedanken im Kopf "ich auch..." aber wir sprachen es nicht aus. Wir gingen nach unten und machten die Küche sauber.
Wenig später kam erst Amy nach Hause, dann Alex. Beide warfen ihre Rucksäcke in die Küche und gingen nach oben. "Leck mich Alex" rief Amy und knallte die Tür hinter sich zu. "Zicke" rief Alex und tat das selbe. Ich sah Ian an und er sah mich an. "Ich geh schon" Sagte er und ging nach oben.

Amy
Es klopfte. "Nein" rief ich. Pops kam rein. "Ich hab Nein gesagt" "und ich hab keinen Bock auf streit" Sagte er. Ich setzte michvaufs Bett und er setzte sich neben mich "erzählst du es mir?" Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte ihm das nicht sagen. Er würde ausflippen, wenn er es wüsste. "Brauchst du eine Umarmung?" Fragte er und ich nickte. Er nahm mich in den Arm. Ich begann zu weinen. "Pops?" Flüsterte ich, ohne mich zu bewegen. Ich lag an seiner Brust. "Es geht um Alex" flüsterte ich weiter. Er sagte nichts. Er wartete. "Er hat mir ein Geheimnis erzählt. Aber... Ich weiß nicht ob es ein gutes Geheimnis ist. Ich hab ihm gesagt er muss es euch erzählen. Aber er hat Angst und... und jetzt weiß ich nicht was ich tun soll?" Er lehnte sich etwas zurück. "Hat er eine geschwängert?" Fragte er. Ich schüttelte schnell den Kopf. "Hat er jemanden umgebracht?" Ich sah in verwirrt an, dann schüttelte ich wieder den Kopf. "Dann kann dieses Geheimnis warten, bis er so weit ist." Er drückte mich wieder an seine Brust. "Hab ich dir je von meinem größten Geheimnis erzählt?" Fragte er und ich schüttelte meinen Kopf. "Nicht mal Dad hab ich es je erzählt" Sagte er leise. Jetzt setzte ich mich hin und sah ihn an. "Du weißt, dass ich deinen Dad kennengelernt habe als ich 16 war?" Ich nickte. "Damals war mir selbst noch nicht klar, dass ich schwul war. Dein Dad und ich haben uns das erste mal gesehen, als ich ihn zusammenschlagen wollte. Verrückt oder?" Er lachte leicht. Dann nahm er meine Hand. "Ich hab deinen Dad immer glauben lassen, dass ich mich viel später in ihn verliebt hatte. Etwa ein Jahr danach. Als er mich im Knast besucht hatte. Aber das stimmt nicht." Er grinste, als ihn die Erinnerung einholte. "Ich hab mich in dem Moment in ihn verliebt, als ich im das erste mal in die Augen gesehen habe. Viel früher, als er denkt." Ich sah ihn an. Er sah ins Leere und grinste. "Ich will genau sowas Pops" flüsterte ich. Er kam zurück von seinen Träumen und umarmte mich "Das wirst du haben." Sagte er. "Wenn Alex bereit ist, dann wird er es uns erzählen. Ich habe fast 4 Jahre gebraucht um mich zu outen. Und 3 weitere für das erste 'ich liebe dich' Und auch nur wegen deinem Dad. Manche Dinge brauchen Zeit." Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn, stand auf und ging.

Mickey
Ich klopfte an Alex Zimmer. Keine Antwort. Ich steckte den Kopf vorsichtig hinein und er saß auf dem Bett und hatte seine Kopfhörer im Ohr. Als er mich sah nahm er sie ab. "Kannst du nach unten kommen?" Er nickte. Ich ging ins Schlafzimmer und nahm den Karton. Dann ging ich nach unten und Ian nickte wissend als ich mich aufs Sofa setzte. Alex setzte sich neben uns. "Alex, wir sollten über etwas reden. Du... Du bist Adoptiert." Sagte ich. Er sah mich an und lachte. "Kein scheiß Dad?" Ich musste ebenfalls grinsen. Er war wirklich wie ich vor 20 Jahren. "Wir sollten über deine Mom sprechen" ich schluckte. Ich nahm das Foto und reichte es ihm. Ich deutete darauf. "Das ist Iggy, mein Bruder, Amys Vater. Das ist Tante Mandy. Das bin ich." Er sah mich fragend an. "Das ist unsere Mutter" Stille. Einige Momente war es vollkommen still. Er dachte nach. "Unsere?" Fragte er. Ich nickte. "Du bist... biologisch gesehen... mein Halbbruder" ich konnte ihn nicht ansehen. Ich starrte auf das Foto. Er sagte nichts. Er schwieg. Er war schon immer ruhig. "Warum?" Fragte er nur. "Sie hat mich, Mandy und Iggy verlassen als ich etwa 2 Jahre alt war. Seit dem hatte ich nichts mehr von ihm gehört. Vor etwa 18 Jahren, als wir gerade Amy adoptiert hatten, war eine Frau vom Jugendamt mit einem Baby bei uns." Ich schluckte. Ian legte eine And auf meine Schulter. Er fuhr fort. "Dieses Baby warst du. Du wurdest un einem Krankenhaus abgegeben. Du warst unterernährt und... hattest zahlreiche Knochenbrüche. Du wurdest misshandelt. Du... Du wurdest mit einem Zettel abgegeben, auf dem stand dass du zu Mickey und Mandy gegeben werden sollst." Jetzt schluckte auch Ian. Alex hörte nur zu. Er sagte keinen Ton, als wir ihm von allem anderen erzählten. Von der Adoption und den Paketen die zwei Mal im Jahr kamen. Er sah nur das Foto an. Als wir fertig waren ihm davon zu erzählen war es kurz still. "Und mein... biologischer Vater?" Frsgte er. "Ich weiß nichts über ihn. Aber vielleicht steht darüber was in den Briefen." Alex nickte. Er stand auf und ging nach oben. Ohne die Briefe.
Ich sah Ian an. "Das ist noch nicht vorbei" Sagte ich und Ian nickte. "Er ist wie du." Sagte er. "Ich weiß" Sagte ich.
Plötzlich klopfte es an der Tür. Ich stand auf und ging hin. Als ich öffnete gefrohr mir das Blut in meinen Adern. "Hallo Mikhailo".

Love is a Battlefield... [Gallavich]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt