Keine Lügen

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Mickey
Ich konnte nicht denken, ich konnte nicht sprechen. Ich konnte Atmen. Ich konnte ihn ansehen. Sonst war ich zu nichts fähig. Ich rollte mich auf das Laken und schob eine Hand hinter den Kopf. Ich grinste. Das konnte ich auch. Eine Hand auf der Brust liegend, fühlte ich wie sich mein Herz langsam etwas beruhigte. Ian saß neben mir und ich strich mit den Fingerspitzen über seinen Rücken. Er drehte sich um, küsste mich und steckte mir eine angezündete Kippe in den Mund, dann legte er sich neben mich. Scheiße, was zum verfickten Mist war das für ein geiler Fick. In meinem Kopf drehte es sich.
„Wir sollten nochmal duschen“ sagte er und ich reichte ihm die Kippe.
„Stehst du nicht darauf, mit dem Sperma einer Schwuchtel auf dem Bauch einzuschlafen?“ sagte ich und er gab die Kippe zurück. Er lachte und ich stimmte ein. Ich setzte mich auf, drückte die Kippe aus und hob das Handtuch vom Boden auf.
„Kann ich mitkommen?“ fragte er und stand auf.
„Wenn du deinen Schwanz bei dir behalten kannst, Gallagher“ sagte ich über die Schulter und sah, dass er mir folgte. Ich grinste und stieg in die Dusche. Ian drehte das Wasser auf und ich sah, dass er schon wieder hart wurde. Er konnte schon wieder? Verdammt. Ich war fix und alle. „Dreh dich um“ sagte er bestimmend. „Ian, ich…“ Ich erschrak, weil das das erste mal seit Monaten war, dass ich seinen Namen wieder sagte. „Dreh dich um Mick“ sagte er wieder. Diesmal sanfter. Er nannte mich Mick... Ich erwartete, dass er mich nach vorne lehnen würde und es eine zweite Runde geben würde. Aber er nahm Duschgel und fing an meine Schulterblätter einzuseifen. Langsam wanderten seine Hände weiter runter und landeten schließlich bei meinem Arsch . Ohne in mich einzudringen seifte er mich ein. Ich genoss es. Es war verflucht schwul aber ich genoss es. Morgen konnte ich wieder ein harter Kerl sein. Heute war ich eine Pussy. Seine Pussy. Verdammt. Bei seinen Berührungen lief mir ein Schauer über den Rücken und ich wurde ebenfalls hart. Ich drehte mich um und nahm das Duschgel. Ich rieb seine Brust ein und stellte fest, dass er wirklich zugelegt hatte. Jetzt war ich wirklich seine Pussy. Er hatte starke Arme und sich einen Sixpack antrainiert. Und das sexieste waren diese Linien am unteren Bauch die seine Lenden betonten. Ich sah seinen Körper an und dann sah ich es. „Ian, ist das…?“ „Ja. Hab ich im Knast machen lassen.“ Sagte er und grinste. Vorhin hatte ich es wegen dem schlechten Licht nicht gesehen aber jetzt sah ich es genau. Ein kleines ‚M‘ an seiner rechten Lende. Ich strich mit einem Finger darüber und spürte, dort wo die Haut ganz dünn wurde, eine kleine Narbe. Ich sah ihn an und das warme Wasser strömte über sein Gesicht. Er sah nach oben und hatte die Augen geschlossen. Er öffnete sie und sah mich an. Er drehte mit einer Hand das Wasser zu und reichte mir mit der anderen das Handtuch. Ich wuschelte kurz durch meine Haare und band es mir schließlich um die Hüften. Er ging in die Küche und holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank. Er nahm die Kippen und ging zur Hintertür hinaus. Kurz hatte ich Angst, dass ich etwas falsch gemacht hatte aber er soll sich ins Knie ficken wenn er glaubt ich Lauf ihm hinterher. Ich holte mir auch ein Bier und eine frische Schachtel und setzte mich an den Küchentisch. Ich qualmte und hörte, wie er die erste Dose zusammendrückte und laut rülpste. Ich stand auf, nahm eine weitere und ging hinaus. Verdammt. Fuck. Ich lief ihm doch hinterher. Scheiße.
Ich öffnete die Tür und setzte mich neben ihn „alles klar?“ fragte ich und stieß ihm mit dem Ellbogen in die Seite.
„Ja alles klar.“
„Verarsch mich nicht. Was ist los?“ sagte ich und trank einen Schluck. Er schwieg. „Scheiße verdammt Ian. Ich… fuck…“ Plötzlich überkam mich ein scheiß Gefühl. Hatte ich was falsch gemacht? Er nahm einen großen Schluck und zündete sich eine Kippe an.
„Verdammt Mick, du hast mir gefehlt.“ Sagte er und sah durchs Treppengeländer in die Dunkelheit. Ich legte meine Hand in seinen Nacken und drückte ihn leicht während ich einen schluck nahm. „Fuck, du mir auch.“ Flüsterte ich.
„Ich bin da drin fast durchgedreht. Durfte keinen sehen. Ein Telefonat in der Woche und Lip sagte keinen Ton über dich.“ Er drückte eine weitere Dose zusammen und warf sie in den Garten. Ich schwieg.
„Mick ich weiß, ich hätte nicht…“ begann er aber ich schnitt ihm das Wort ab „Sei still, Gallagher.“ Unterbrach ich ihn und zog seinen Kopf an mich. Er begann zu weinen und ich strich über seinen Rücken.
„Ich hätte mich fast tot gesoffen.“ Sagte ich in die Stille hinein. „Der Alkohol hat alles betäubt.“ Sagte ich und ich wurde traurig. Ich wollte ihm kein schlechtes Gewissen machen aber er hatte verdient zu wissen wie es mir ging.
„Mickey, es tut mir leid.“ Sagte er leise und ich drückte ihm einen Kuss auf die nassen Haare. „Ich weiß.“
Wir saßen eine Weile so da und als ich merkte, dass er sich beruhigt hatte, sagte ich „Ian?“ und er hob seinen Kopf. Seine roten Augen sahen mich an „Ich liebe dich du Wichser“ und dann küsste ich ihn.
Ich zog ihn an der Hand nach oben und wir gingen rein. Es war fast 2 Uhr morgens und es war Zeit zu schlafen. Ich zog eine Shorts aus dem Schrank und warf sie ihm zu. Seine war noch nass in der Waschmaschine. „Wir sollten pennen.“ Sagte ich und zog mir auch eine Shorts an.
Wir legten uns ins Bett und ich schob eine Hand unter meinen Kopf. Ian legte sich ohne zu fragen auf meinen nackten Oberkörper und ich deckte uns beide zu. Ich war schon fast eingeschlafen, als er fragte „gab es andere?“ Ich dachte nach. Ich wollte ihn nicht anlügen „niemand, der mir was bedeutet hätte. In meinem Arsch warst nur du.“ Sagte ich leise und drückte ihm nochmal einen Kuss auf den Kopf. Dann schlief ich ein.

Love is a Battlefield... [Gallavich]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt