Ian
Irgendwas blockierte in mir. Ich war verdammt erregt, aber eine kleine Stimme in meinem Kopf sagte, dass wir lieber reden sollten. Ich merkte, wie Mickey sich löste und spürte, dass es ihm genauso ging. Ich kannte ihn so gut. Und er kannte mich.
„Hast du Hunger Gallagher?“ fragte er mich, immer noch außer Atem und mit diesem schiefen Lächeln, dass ich so mochte an ihm.
„Verdammt großen, Milkovich“ sagte ich und lächelte ihn ebenfalls an.
„Ich besorg essen und du kümmerst dich um den Film.“ Sagte er und drückte mir nochmal einen kurzen Kuss auf den Mund. Schon war er zur Tür raus und ich sackte außer Atem und mit einer Tonne Schmetterlingen im Bauch auf das Doppelbett. Ich suchte einen Actionfilm mit zwei harten Kerlen als Hauptdarstellern aus, obwohl mir das schon etwas ironisch vorkam. Ein Liebesfilm schien mir nicht passend. Ich war mir noch nicht ganz sicher, was Mickey hier wollte. Zwar fühlte es sich nicht nach einer schnellen Nummer an, aber bei ihm konnte man nie genau wissen.
Etwa nach einer halben Stunde klopfte es an der Tür. Mickey stand mit zwei Papiertüten von McDonalds und einem Sixpack Dosenbier unterm Arm vor der Tür. Ich trat zur Seite und ließ ihn rein. Er zog Jacke und Schuhe aus und wir setzten uns aufs Bett. Schweigend aßen wir und sahen uns den Film an. Ich ertappte mich dabei wie ich immer wieder zu ihm rüber sah und einmal trafen sich unsere Blicke sogar. Man konnte das knistern in der Luft zwischen uns fast spüren. Seine Hand war nur wenige Zentimeter von meiner entfernt. Ich könne… Nein… Ich brauchte erst Antworten.
Nachdem wir mit dem Essen fertig waren und ich den Müll vom Bett räumte, merkte ich die Blicke im Rücken. Seine Blicke.
„Scheiße Gallagher, das hat mir gefehlt“
Ich drehte mich nicht um. Ich wusste, wenn ich mich umdrehen würde, dann könnte ich mich nicht zusammen reißen und würde über ihn herfallen.
„Dosenbier und Burger? Oder meinst du Fernsehen?“ Ich stand da. Ohne mich zu bewegen.
„Verdammt du weißt was ich meine.“ Seine Stimme klang flehend, fast schon verletzt.
„Sag es. Ich will es hören.“ Flüsterte ich.
Mickey machte den Fernseher aus. „Scheiße du weißt, dass ich in sowas verdammt schlecht bin“ ich hörte die Federn im Bett, als er sich bewegte. Hatte er sich hingesetzt?
„Was hat dir gefehlt Mick?“ nochmals die Federn des Bettes. Ich begann schneller zu atmen. Mein Puls wurde schneller. Die Schmetterlinge waren wieder da. Ich konnte mich nicht umdrehen. Nicht, bis ich eine Antwort bekommen hatte. Ich brauchte einige Antworten. Ich brauchte Gewissheit was seine Gefühle betrafen. Bevor ich zur Army ging, hatte ich mir nichts mehr gewünscht als einen kleinen Funken Zuneigung. Nicht nur Ficken und fertig. Ich brauchte irgendetwas an das ich mich halten konnte.
Eine Ewigkeit verging. Keine Reaktion. „dann sag mir wenigstens eins, Mickey Milkovich. Hattest du jemals Gefühle für mich?“ Mein Herz hämmerte in meiner Brust. Der Klos in meinem Hals wurde unerträglich groß und in meinen Augen sammelten sich Tränen. Ich hatte Angst. Angst vor der Antwort. Aber ich musste es wissen. Ich musste es wissen bevor ich mich noch mehr in ihn verliebte.
Wieder hörte ich die Federn. Plötzlich konnte ich ihn atmen hören. Direkt in meinem Nacken. Ich konnte mich immer noch nicht umdrehen. Diese Frage brannte mir seit 3 verdammten Jahren unter den Nägeln. Seit wir damals beide in seinem Zimmer um die Waffe von Kash kämpften und schließlich das erste Mal im Bett landeten. Plötzlich schossen mir Mandys Worte durch den Kopf: „wenn dich jemand mag, dann hat er diesen Blick in den Augen. Du wirst es sehen wenn es soweit ist.“ Sie hallen in meinem Kopf wieder. Ich hatte diesen Ausdruck nur ein einziges Mal in Mickeys Augen gesehen. Vor einigen Monaten, als ich ihm sagte, ich würde gehen.
Mein Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken, dass ich Mickey verletzt hatte. Ich wollte das nie. Ich wollte ihm nie weh tun. Aber er hatte damals entschieden, dass er die Nutte heiratet, die er geschwängert hatte, nachdem wir von Terry erwischt wurden. Mein Herz bekam einen Stich bei dem Gedanken an diesen Tag. Einer der dunkelsten Tage meines Lebens, als ich zusehen musste, wie der Mann den ich liebte, eine Frau fickte. Und noch schlimmer, als ich den Schmerz in seinen Augen sah als er sie...Plötzlich spürte ich einen Finger in meinem Nacken, der langsam meine Wirbelsäule hinabfuhr. Die Gänsehaut breitete sich aus. Ich blieb immer noch wie angewurzelt stehen und rührte mich keinen Millimeter. Ich hatte noch keine Antwort bekommen. Der Finger wanderte wieder nach oben, über meine Schulter. Plötzlich packte mich Mickey von hinten an der Kehle. Er drückte nicht zu oder tat mir weh. Er war jetzt ganz nah mit seinen Lippen an meinem Ohr. „Verdammt. Natürlich Gallagher. Die ganze verfickte Zeit hatte ich Gefühle für dich. Wäre ich sonst hier?“ ich drehte mich um und wir begannen dort wo wir vorhin aufgehört hatten.
DU LIEST GERADE
Love is a Battlefield... [Gallavich]
FanfictionIan und Mickey sind wieder zusammen nachdem Ian vor der Militärpolizei flieht. Eine Geschichte voll Liebe, Schmerz und Fuck you's.