Die beiden Männer haben unten das Wohnzimmer wieder halbwegs auf Vordermann gebracht und haben mir den Vortritt im Bad gelassen. Und da Chris danach wieder auf seine Art zurückhaltend geblieben ist, hat er Baptiste zuerst gehen lassen und hatte unten nochmal schnell etwas getrunken, bevor er ins Bad gehen konnte.
Während ich mit den beiden unten Skat verloren habe, haben die Mädels in unserer Gruppe viel geschrieben und da ich jetzt noch etwas Zeit habe, bis Chris zu mir kommt, bringe ich mich einmal auf den neusten Stand.
Leonie: Also, wollten wir dann die erste Woche im Dezember festhalten?
Hannah: Dann ist es wieder so kalt draußen. Geht das nicht früher?
Leonie: Levi und Juliette müssen dann noch arbeiten, schon vergessen?
Leonie: Außerdem ist es im Club doch immer warm genug und du beschwerst dich immer, dass es kaum aushaltbar ist.
Hannah: Ist okay, ich gebe nach.
Hannah: Wieder in Herford? Oder dieses Mal wo anders?
Leonie: Wie wäre es mit Bielefeld? Ich könnte dann Juliette bei der Durchfahrt einfach mitnehmen und kann das Auto ja bei Levi stehenlassen, oder?
Levi: Klar.
Leonie: Also, passt ja mal alles.
Leonie: Juliette, würde dir das auch so passen? Wir besprechen das hier einfach und haben dich beinahe vergessen.
Ich antworte nur schnell, dass mir das auch so passt und dass ich mich darauf freue. Misstrauisch betrachte ich den Chat danach noch, weil Levi sehr wenig dazu beigetragen hat, dass wir einander mal wiedersehen. Vielleicht sollte ich nochmal das Gespräch mit ihr suchen, wenn sie mir auf Nachrichten nicht antwortet.Die Tür zum Schlafzimmer wird wieder geöffnet, ich schaue auf und lege im gleichen Zug das Handy zur Seite, damit ich Chris verfolgen kann. Etwas verwirrt sehe ich zu ihm, als er die Tür hinter sich zuzieht und sich danach zu mir dreht. Und meinen Blick und meine Reaktion bekommt er mit und fragt mich gestisch, was ich bitte will.
Chris: Habe ich etwas angestellt?"
Juliette: Nein, nichts. Nur normalerweise lässt du fast alle deine Klamotten gleich in der Wäsche im Bad und heute..."
Chris: Weil ich nicht unbedingt halbnackt über den Flur laufen und so im Zimmer der kleinen Schwester verschwinden wollte, wenn dein Bruder hinter der Tür gegenüber ist. Und dein »er weiß doch sowieso, dass wir drei Jahre was lockeres am Laufen hatten« ist mir egal, es geht mir ums Prinzip."
Lachend schüttle ich den Kopf und lasse mich im Anschluss ins Bett fallen, schaue einen Moment an die Decke und warte, bis Chris sich die Klamotten bis auf die Short ausgezogen hat, schaue ihn währenddessen auch immer wieder an, bis er zuletzt die Hose noch zur Seite weglegt.
Juliette: Kommst du jetzt endlich?"
Kurz lacht er, schaut mich mit seinen typisch frechen Grinsen noch an, bevor er zuletzt das Licht noch ausschaltet und zu mir ins Bett kommt. Dabei legt er sich mit unter die Decke, nahe an mich ran und seine Arme vorsichtig um mich, damit ich bei ihm liegen kann.Ich lächle zufrieden, als ich meinen Kopf wieder auf seiner Brust ablegen kann. In den letzten Tagen hatte mir das sehr gefehlt. Und als Chris mit seiner einen Hand durch mein Haar streicht, habe ich auch das Gefühl, dass er entspannt ausatmet, dass er ein wenig mehr entspannen und runterkommen kann. Sein Körper wärmt mich wieder etwas mehr, seine Berührungen fühlen sich wieder so sanft an, ich bin glücklich, dass ich hier nicht wieder allein liegen und schlafen muss.
Juliette: Weißt du..."
Ich schaue leicht nach oben und merke, dass Chris mich sowieso schon die ganze Zeit anschaut, genauer betrachtet. Nicht wieder lachen, Juliette.
Juliette: Ich finde es seltsam, wie normal es für mich schon ist, dass du hier bist. Mittlerweile ist es für mich seltsamer, wenn du mal nicht nachts bei mir bist."
Chris lächelt etwas verlegen, streicht mir mein Haar hinters Ohr, betrachtet mich ruhig.
Chris: Dafür, dass das so lange ein Tabu von uns gewesen ist. Miteinander Sex haben, vollkommen okay, aber unter einer Decke schlafen, das geht echt zu weit."
Darüber müssen wir beide einen Augenblick lachen, bis Chris seine Arme etwas enger um mich legt, was mich dazu bringt, wieder zu ihm zu sehen. Das wollte er auch, damit er mich jetzt noch ein letztes Mal sanft küssen kann, wonach wir beide leicht lächeln.
Chris: Schlaf gut, July."
Mein Grinsen will ich vor ihm verstecken, lege meinen Kopf wieder auf seine Brust, aber bemerke, dass er darüber etwas lachen muss.
Juliette: Gute Nacht, Chrissy..."Es dauert gar nicht so lange, bis ich in seinen Armen eingeschlafen bin. Chris geht mir dabei immer noch eine Zeit durchs Haar, bis er ebenfalls zu müde dafür wird. Und auch wenn wir dort immer zusammen einschlafen, irgendwann in der Nacht lässt er mich immer los, am Morgen liegen wir immer irgendwie beieinander, wenn er nicht vorher wach ist und mich wieder zu sich zieht, bei sich hält, bis ich wach werde.
Diese Nacht schaffe ich es gar nicht bis zum Morgen durchzuschlafen. Ich weiß zwar nicht wann, aber ich werde wach, als es noch dunkel ist. Ein paar wenige Stunden dürften vergangen sein, aber ich bin nicht wach, weil es Tag ist oder weil ich auf Toilette müsste, sondern weil er unruhig geworden ist. Im Bett muss ich mich umdrehen, damit ich zu Chris schauen kann. Mehr oder weniger kann ich ihn sehen und wahrnehmen. Aber er liegt noch auf seiner Seite, schläft, auch wenn das nur noch eine Frage der Zeit wäre. Irgendwas undeutliches redet er vor sich hin, ist immer kurz davor, sich wegzudrehen, seine Hände spannt er immer wieder an, kneift seine Augen weiter zu und zwischendurch höre ich, dass er mit den Zähnen knirscht. Zuerst will ich das Licht anmachen, aber dann ist der richtig wach und braucht wieder seine Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Aufwecken kommt daher auch nicht in Frage. Stattdessen drehe ich mich wieder in seine Richtung, versuche vorsichtig etwas näher an ihn zu rücken. Zuerst will ich dann nach seinen Händen greifen, aber die bekomme ich überhaupt nicht gelöst oder entspannt. Daher nehme ich seinen Arm, lege den vorsichtig über meine Taille, damit ich ebenfalls einen um ihn legen könnte, aber bevor ich dazu richtig komme, drückt er mich an sich, sodass ich meine Hände gegen seine Brust lege. Für einen Augenblick hört er auf zu atmen, was mich etwas verunsichert, aber als er wieder ausatmet, entspannen sich auch seine Arme und Hände wieder, das Knirschen hört auf und er wird ruhig. Auch ich atme dann durch, kuschle mich wieder an ihr ran, habe seinen Arm wieder um mich liegen und als ich sein ruhiges Atmen und gleichmäßigen Herzschlag wieder höre, kann ich wieder ein- und jetzt auch durchschlafen...
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Never Less Than a Lover
Fanfic10: Du gibst mir wieder Mut 09: Du zeigst mir das Gefühl von Geborgenheit 08: Du bist der erste, der mich richtig verstehen kann... Alles, was Juliette und Christian miteinander verband, war ein endloser Deal und ein Geheimnis, was niemals ans Licht...