Eine schwere Entscheidung

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>Meinen Namen?< fragte die Zahnfee als hätte er sich verhört.
>Ja, ganz einfach. Ich kann dich doch nicht die ganze Zeit in meinem Kopf als Zahnfee bezeichnen, aber es nicht laut aussprechen, weil Lumi sagte du würdest es nicht mögen, wenn man dich mit Zahnfee anspricht< ich blinzelte ihn an und ignorierte die Tatsache das ich jetzt genau zwei Mal hintereinander ihn so bezeichnet hatte wie ich es eigentlich nicht sollte.

Aber waren wir ehrlich, was sollte diese offensichtlich verletzte und geschwächte Gestalt machen?

>Gut, mein Name gegen das Zepter< knurrte er.
Abwartend sah ich ihn an.
>Erst die Ware< seine Stimme klang tiefer als sonst.
>Nein, wer sagt mir das du mich nicht verarschst?< hielt ich gegen.
Ich sah mich schon mit dem Ding wieder kommen und er würde einfach verschwinden, hinter eine der vielen verschlossenen Türen.
>Wer sagt mir das du das Zepter wirklich holen wirst? Das Risiko werden wir wohl beide eingehen müssen< gelassen lehnte er sich in den Türrahmen.
>Gut, dann sagst du mir jetzt warum dieses Ding so wichtig ist. Dann gehe ich daraus es holen und dann sagst du mir deinen Namen< erhöhte ich meine Forderung.
>In Ordnung< er bewegte sich schwerfällig zu dem Tisch in der Mitte und setzte sich auf einen der Stühle.

>Das Zepter bündelt meine Macht. Nur damit kann ich zaubern, wie du es nennst<
>Und das macht es so wichtig? Ich dachte du kannst sowieso nicht wirklich zaubern, weil dir die Kraft fehlt< ich verstand nach wie vor nichts von alle dem.
Er sah unter dem Rand seines Zylinders zu mir. Seine braunen Augen ließen mich plötzlich tief in sein inneres blicken. >Wichtig ist er nur, weil dieses verdammte Ding... wer auch immer ihn hat, hat die Kontrolle über mich< sein Blick wurde wieder so hart und undurchdringlich wie zuvor.
>Würdest du nun bitte das Zepter holen?< auch seine Stimme hatte sich verändert, sie war schärfer.

Ich nickte und ging zur Tür. Meine Gedanken hangen noch seinen Worten nach. Ich wollte mehr über ihn erfahren, über seine Geschichte. Hang wirklich sozusagen sein Leben an diesem Ding?

Meine Hände stießen die Tür auf. Ich drehte mich noch einmal zu ihm um. Er saß an dem Tisch und sah ohne jegliche Regung zu mir.
Ich atmete tief durch und rannte los. Vorbei an der Hauswand, ich war mir unsicher, ob ich es überhaupt so weit schaffen würde. Bis zu der Stelle, wo sich die Ketten an uns gelegt hatten. Meine Füße bewegten sich so schnell es ging und da sah ich das weiß im Rasen aufblitzen. Ich erreichte das Zepter, stoppte und bückte mich, um es aufzuheben. Als ich es berührte hörte ich plötzlich ein kreischen.
Meine Finger umschlossen den Stab, ruckartig hob ich den Kopf.

>Da ist wer!<

Ich verengte die Augen, in der Ferne am Zaun stand jemand, im hellen Sonnenschein.

>Jason! Am Hotel ist wer!<

>Quinn?< rief ich. >QUINN, ICH BIN HIER< ich lief los, in Richtung des Zauns.

>Oh Gott, warum kennt die deinen Namen?< hörte ich Jason.

>ICH BINS, LIV< schrie ich.

>Keine Ahnung. Ist das so ein Psycho?< hörte ich Quinn.

Abrupt blieb ich stehen. Meine Lunge brannte vom rennen und schreien.

>Du kennst ganz sicher keine Liv?< drang Jasons Stimme zu mir.
>Wir sollten die Polizei rufen. Vielleicht braucht die Hilfe< sagte Quinn.

Mein Brustkorb hob und senkte sich schnell. Ich starrte meine Freunde an, dann auf das Zepter, zurück zum Hotel und wieder zurück.
Hätten die Ketten mich nicht längst zurück holen müssen? War das mein Ausweg hier raus? Einfach zu meinen Freunden zu rennen und über diesen beschissenen Zaun zu klettern?

Ich sah zurück zum Hotel, wo Lumi und die Zahnfee auf mich warteten und zurück zu meinen Freunden, die mich nicht zu erkennen schienen...

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Was glaubt ihr sollte Liv machen?

Secret desire | Eine Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt