Frieden?

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Pov Liv

Mit leichten Kopfschmerzen wurde ich wach. Ich erinnerte mich nur noch daran wie ich gestern mit Fips lachend im Bett gelegen hatte.
Verschlafen setzte ich mich auf und rieb mir mit der Hand über das Gesicht. Mein Blick fiel auf Zeke, der nachdenklich auf der Fensterbank saß und aus dem Fenster sah. Der restliche Raum war leer.

>Du bist wach< sagte er ohne mich anzusehen. Diese Aussage beruhigte mich, kurzzeitig war ich mir unsicher, ob dies vielleicht doch ein Traum wäre.
>Wo sind die anderen zwei?< fragte ich und konnte ein gähnen nicht unterdrücken.
>Ruhn sammelt Zähne und Fips tut was Fips eben tut<

Fragend sah ich ihn an, doch er bemerkte es nicht. Sein Blick ging noch immer aus dem Fenster. Mein Körper schrie danach mich einfach wieder nach hinten fallen zu lassen und weiter zu schlafen, aber ich kämpfte gegen den Drang an und stand auf.

>Ich habe dir etwas zum Frühstück bestellt< sagte Zeke als ich aus dem Bad kam. Einer der drei hatte mir etwas frisches zum anziehen hingelegt.
>Danke< sagte ich überrascht und ging zu dem Tisch.
>Ruhn meinte du würdest Erdbeeren mögen, aber es gab nur welche mit Schokolade< aus seinem Mund klang es entschuldigend, als wäre das etwas schlechtes.

Ich setzte mich und nahm eine der Erdbeeren. >Das ist grandios< freute ich mich wirklich und biss hinein. Die Schokolade knackte zwischen meinen Zähnen. Es war herrlich, wenn ich bedachte wie oft ich im Supermarkt gestanden hatte und doch nur das Toastbrot finanziell drin war.
>Schokolade und Erdbeeren ist nichts schlechtes< versuchte ich die Stille zu brechen.
Doch Zeke sagte nichts dazu, sah weiter aus dem Fenster. Die Beine angezogen, die Finger auf den Oberschenkeln trommelnd.

>Möchtest du auch etwas?< fragte ich schließlich.
>Ich denke du weißt das ich nichts essen brauche< er legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen.
>Schokolade beruhigt die Nerven< lächelte ich vorsichtig.
Langsam drehte er den Kopf zu mir und sah mich an.
>Ich denke nicht, dass ein bisschen Schokolade helfen wird<
>Du hast es ja nicht mal versucht< entgegnete ich und hielt ihm eine hin. >Manchmal hilft es die Gedanken kurz auf etwas anderes zu richten<

Er streckte den Arm aus und nahm mir tatsächlich die Schokoladenerdbeere ab. Es fühlte sich fast an, wie ein Friedensangebot zwischen uns beiden an. Schon merkwürdig, dass ich nun dem zweiten Wesen eine Erdbeere andrehte.

>Du musst es dir intensiv, kräftig und leicht herb vorstellen. Zartbitterschokolade hat eine dezente Bitterkeit. Die Süße ist zurückhaltend, das macht die Erdbeere dann< erklärte ich während ich dabei zusah wie er hinein biss.
Sein Blick ruhte auf mir während er kaute.
>Dir sieht man am wenigsten an, dass du kein Mensch bist. Irgend wie passt deine ganze Magie nicht mit dem zusammen was ich sehe< sprudelte es plötzlich aus mir heraus.

Er sah mich stirnrunzelnd an. >Du könntest recht haben<
>Womit?< verwirrt sah ich ihn an.
>Dieser Mann, den ich dir gezeigt habe. Was wenn ich mich nicht erinnere, weil das was ich sehe nicht zusammen passt< mit großen Augen sah er mich an.

Ich wollte näher darauf eingehen, doch da schwang die Tür auf und Ruhn trat ein.
>Wir können los< verkündete er.

Secret desire | Eine Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt