Ein Paradies

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Die scheinbar endlose Diskussion zwischen Ruhn und Zeke hatte dazu geführt, dass ich Fips Aufforderung mit ihm zu kommen, dankend annahm. Wir verließen den Raum und er musterte mich kurz.

>Dir hat scheinbar noch keiner eine Dusche und neue Klamotten angeboten was?<
Ich sah an mir runter. Meine Kleidung war völlig verdreckt, die Hose zum Teil kaputt.
>Komm, Santa hat eine erstklassige Wellness Oase. Du musst wissen meine Brüder sind nicht so geübt im Umgang mit Damen< grinste er und führte mich durch den endlosen Flur.
>Und du bist geübt?< fragte ich, um keine Stille zwischen uns entstehen zu lassen. Fips drehte sich im gehen zu mir um und zeigte an sich runter >Ich sehe von uns ja wohl am besten aus< zwinkerte er.
Ich musste unweigerlich lachen, mit ihm war es eine ziemlich leichte, angenehme Stimmung. Er schien vieles nicht so ernst zu nehmen, wie die anderen beiden. Und aus Santa wurde ich noch nicht so schlau, wo war der eigentlich?

Fips führte mich durch eine kunstvoll geschnitzte Holztür, die mit winterlichen Motiven wie Schneeflocken und Tannenzapfen verziert war. Beim Betreten umfing uns sofort eine warme, beruhigende Atmosphäre.

Der Raum war in sanften Farben gehalten, die an den winterlichen Nachthimmel erinnerten – Blau- und Silbertöne dominierten, während das Licht von vielen Kerzen und magisch leuchtenden Kugeln kommt, wie funkelnde Sterne an der Decke schweben. Ein flackerndes Kaminfeuer in einer Ecke spendete wohltuende Wärme und tauchte die Oase in ein sanftes, goldenes Licht.

In der Mitte des Raumes befand sich ein großer, runder Whirlpool. Der Dampf, der sanft darüber schwebte, ist leicht mit dem Duft von Pfefferminz und Zimt durchzogen – eine perfekte Mischung, um die Sinne zu beruhigen. Umgeben war der Whirlpool von bequemen Liegen aus weichem, plüschigem Material, auf denen sich dicke Decken und Kissen türmten, die zum Entspannen einluden.

Entlang der Wände standen verschiedene Becken mit dampfendem Wasser. Eine leise, beruhigende Musik, erfüllte den Raum.

>Wow< entwich es mir staunend.
>Ich treib mal was frisches zum anziehen für dich auf< verabschiedete sich Fips.

Ich tauchte meine Finger in eines der Becken, das mit dem Schaum auf der Oberfläche fast drohte überzuquillen. Es war wunderschön warm und definitiv etwas was meinem Körper gut tun würde.
Zögernd sah ich mich um, es gab eine Trennwand hinter man sich umziehen konnte, aber ich hatte ja nichts an Badekleidung hier.

Letztendlich siegte der Drang nach Sauberkeit und ich entledigte mich meiner Sachen. Einen Bademantel fand ich glücklicherweise hinter der Wand und legte ihn neben das Becken.
Das warme Wasser ließ meine Muskeln entspannen. Ich tauchte einmal ganz unter, so dass auch meine verpfilzten Haare nass wurden.
Es tat gut einfach so da zu liegen und einmal keinen Osterhasen zu sehen, irgend welche Zepter zu suchen, gefesselt zu sein oder ähnliches.

Einfach Ruhe. Nur ich. Mein Kopf schaltete ab und endlich dachte ich mal über nichts nach.

Irgend wann stieg ich aus dem Becken und huschte rüber zu Dusche. Selbst die Seife roch weihnachtlich. Meine Haare dufteten nach Orange und ich fühlte mich endlich wieder wohl in meiner Haut.

In den Bademantel gehüllt streifte ich durch die Räumlichkeit. Santa hatte sich definitiv nicht lumpen lassen.
An einem riesigen Fenster blieb ich stehen und ließ mich auf einer Bank nieder. Draußen fiel Schnee, ich wusste nicht einmal wo ich eigentlich war. Wo fiel um diese Jahreszeit überhaupt Schnee?

Ich hörte Schritte die sich näherten.
>Es war wirklich herrlich, danke Fips< rief ich freudig.
>Ich werde es weiter geben<
Erschrocken drehte ich mich zu Zeke um und griff instinktiv nach meinem Bademantel um ihn enger zu ziehen.
>Ich dachte du wärst...<
>Mein Bruder schon klar< beendete er meinen Satz. >Darf ich?< er deutete auf den Platz neben mir.

Ich nickte langsam. Auch wenn ich mir unsicher war was er wollte.

Secret desire | Eine Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt