Nasser Sand

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Pov Zeke

Ich kam langsam zu mir. Ein dumpfer Schmerz pochte hinter meinen Schläfen, und als ich meine Augen öffnete, fand ich mich im Halbdunkel wieder. Meine Hände tasteten nach dem Boden unter mir. Kalt und nass. Ein unangenehmes Schaudern durchfuhr mich, als ich realisierte, dass ich in einer Pfütze aus Wasser lag, das bis zu meinen Knöcheln reichte. Meine Finger schlossen sich zu Fäusten, und ein Grollen entwich meiner Kehle.

>VERDAMMT NOCH MAL...<

Ich wusste sofort, was das bedeutete. Das Wasser. Es blockierte meine Kräfte. Eine der wenigen Schwächen, die mich lähmten. Ein grobes, primitives Element, das all seine Macht wie durch einen undichten Behälter entweichen ließ. Meine Kiefermuskeln spannten sich an, während meine Gedanken rasten. Jemand hatte mich hier festgesetzt. Jemand, der genau wusste, wie man mich brechen konnte.

>Wer wagt es?< schoss es mir durch den Kopf, während mein Zorn in mir aufstieg wie eine Flamme, die an Kraft gewann. Der Boden unter mir bebte leicht, als ich mich aufrichtete. Tropfen fielen von meinen nassen Haaren, während meine Augen in der Finsternis aufblitzten.

Mein Atem ging schwer, meine Brust hob und senkte sich schnell, als die Wut mich vollständig ergriff. >ICH WERDE EUCH ALLE VERNICHTEN!< schrie ich, meine Stimme hallte durch den leeren Raum. Ich stampfte mit einem Fuß in das Wasser, sodass es aufspritzte und kleine Wellen an die Wände klatschten. Mein ganzer Körper spannte sich, jede Muskelfaser zitterte vor aufgestauter Energie, die keinen Ausweg fand.

Ich knurrte tief, als ich die metallischen Wände betrachtete, die mich wie einen Käfig umgaben. Alles hier war darauf ausgelegt, mich festzuhalten. Mich, Zeke, den unbezwingbaren Herrscher über Träume und Sand. Wie konnte das sein? Wie konnten sie es wagen, mich so zu demütigen? Ein wilder Blick huschte durch meine Augen, als ich in die Dunkelheit starrte, mein ganzer Körper war ein Ausbruch von aufgestauter Frustration.

>Wasser... Scheiß Wasser!< fluchte ich wieder und trat gegen die nächste Wand. Das metallische Scheppern hallte laut durch den Raum, doch der Klang verhallte rasch, wie um mich zu verspotten. Es war nichts weiter als ein leerer Raum, gefüllt mit meiner Hilflosigkeit. Der Gedanke an diese Schwäche ließ mich innerlich kochen. Seit wann war ich ein Gefangener? Seit wann ließ ich mich so erniedrigen? Die Kälte des Wassers kroch unaufhaltsam meine Beine hinauf, während mein Zorn  von innen heraufbrodelte.

Meine Gedanken rasten. Das war kein Zufall. Keiner kannte meine Schwachstellen, nicht auf diese Weise. Nur jemand, der mich genau studiert hatte, konnte wissen, wie man mich so effizient entmachtete. >Wer auch immer das war... er wusste alles< dachte ich, während ich die Hände ballte. Die feuchte Luft schien meine Haut zu ersticken, als ob sie mich selbst verhöhnen würde.

>Fips... Ruhn... Santa< murmelte ich leise, während meine Augen unruhig durch den Raum glitten, als ob ich in den Schatten Antworten suchen würde. Wo waren sie? Warum war ich allein hier? Sie hätten wissen müssen, dass ich verschleppt wurde. Oder waren sie ebenfalls gefangen? Der Gedanke daran brachte mich fast um den Verstand. Sie durften nicht in die Hände derselben Leute fallen. Und Liv – wo war sie? War sie in Sicherheit?

Meine Gedanken sprangen zurück zu meiner Entführung. Ein Moment der Unachtsamkeit, das hatte ausgereicht. Es muss ein sorgfältig ausgelegter Plan gewesen sein, und ich war hineingetappt, wie ein verdammter Narr. Diese Falle war keine zufällige, improvisierte Aktion. Wer immer das getan hatte, wusste genau, was er tat. Doch wie hatte er gewusst, dass ich dort sein würde?

>Wie lange bin ich hier?< fragte ich mich. Die Zeit schien sich zu dehnen, die Feuchtigkeit und Dunkelheit machten es unmöglich, den Lauf der Dinge zu begreifen. Jeder Augenblick fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Ich knirschte mit den Zähnen. >Das hier endet bald< schwor ich mir >Ich werde euch alle in den Sand begraben, wenn ich hier rauskomme.<
Meine Hände verkrampften sich in unbändiger Wut, während mein Atem zischend durch die Zähne entwich.

Ich schloss die Augen für einen Moment und konzentrierte mich. Aber nichts. Keine Spur meiner Kräfte. Das verdammte Wasser schien jede Form von Macht aus mir zu saugen, mich in ein Schatten meiner selbst zu verwandeln.

>Wie lange?< wiederholte ich flüsternd und starrte auf das Wasser, das träge über den Boden strömte. >Wie lange wollt ihr mich hier unten halten?< meine Stimme war jetzt leise, gedämpft von der klaustrophobischen Atmosphäre. >Das hier wird nicht gut für euch enden. Glaubt mir.<

Aber die Wände gaben keine Antwort. Kein Geräusch drang von außerhalb in den Raum. Es war still – unheimlich still. Nur das leise Plätschern des Wassers war zu hören.

>DAFÜR WERDET IHR BEZAHLEN!<

Secret desire | Eine Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt