Zekes Spielchen

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Pov Liv

Ich blieb vorsichtig, während ich auf die Düne zusteuerte. Mit jedem Schritt, den ich näher an die Düne herankam, fragte ich mich, was Zeke wirklich im Schilde führte. Ein Picknick? Hier im Traumland, wo er alles kontrollierte? Es war schwer zu glauben, dass es einfach nur eine harmlose Unterhaltung werden sollte.

Ich spürte seine Gegenwart dicht hinter mir, und das allein ließ mich nervös werden. Zeke war unberechenbar, das hatte ich mittlerweile begriffen. Seine leichten, fließenden Bewegungen und der ständige Hauch von Spott in seiner Stimme verbargen etwas Tieferes, Dunkleres. Etwas, das ich unbedingt verstehen wollte, aber gleichzeitig fürchtete.

Als wir die Decke erreichte, setzte ich mich langsam hin und strich mit einer Hand über den Stoff, der sich überraschend weich und warm anfühlte. Ich sah zu Zeke, der sich mit einer mühelosen Eleganz auf der anderen Seite der Decke niederließ. Er musterte mich mit seinem üblichen, undurchdringlichen Lächeln.

>Was ist das hier wirklich, Zeke?< fragte ich, direkt und ohne Umschweife. >Ein Picknick mitten im Traumland? Oder doch nur ein weiterer Trick von dir?<

Er lehnte sich zurück und zog den Picknickkorb heran, als ob das eine normale, alltägliche Unterhaltung wäre. >Du bist so misstrauisch, Liv. Manchmal ist ein Picknick einfach nur ein Picknick.<

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Augenbraue hoch. >Nicht mit dir.<

Zeke grinste, aber etwas Dunkles blitzte kurz in seinen Augen auf, bevor es wieder verschwand. >Du bist hier, weil du Antworten suchst, richtig?< Er öffnete den Picknickkorb und zog eine kleine Flasche heraus, die mit funkelndem, goldenem Sand gefüllt war. >Vielleicht findest du sie schneller, wenn du mir vertraust<

>Vertrauen?< ich lachte trocken. >Das ist nicht gerade das, was du dir verdient hast.<

>Vielleicht nicht< gab Zeke zu, während er die Flasche zwischen seinen Fingern drehte. >Aber du bist hier. Und das heißt, du glaubst, dass ich dir zumindest ein paar dieser Antworten geben kann.<

Ich schwieg einen Moment und starrte auf die Flasche in seiner Hand. Ich wusste, dass er recht hatte. Er war der Schlüssel zu vielen der Rätsel, die ich zu lösen versuchte, und dennoch war es schwer, sich auf diese unsichtbare Balance zwischen Wahrheit und Manipulation einzulassen.

Ich sah zu, wie der funkelnde goldene Sand durch die Luft strömte und im Glas plötzlich zu tiefrotem Wein wurde. Die Verwandlung war so nahtlos, als hätte Zeke es sich einfach gewünscht, und es wäre passiert. Natürlich, dachte ich, das war es, was er immer tat. Das Unmögliche mühelos geschehen lassen. Doch hinter all dieser Magie lag eine Absicht, die ich noch nicht durchschaut hatte. Und das machte ihn so gefährlich.

Ich beschloss, meine Zweifel zu unterdrücken, zumindest vorerst und ihm das Spiel zu lassen. Ich musste sehen, wie weit er gehen würde, wenn ich mich auf ihn einließ. Vielleicht konnte ich ihn so in eine Richtung lenken, die mir mehr Antworten lieferte.

>Also kein Sand, sondern Wein?< fragte ich und nahm das Glas, das er mir reichte. >Wie beruhigend.<

Zeke lehnte sich leicht zurück und nahm einen Schluck aus seinem Glas. >Ich bin nicht herzlos, Liv. Außerdem wäre Sand doch schwer verdaulich.<

Ich setzte das Glas an die Lippen, hielt jedoch kurz inne, den Blick auf Zeke gerichtet. >Und was ist das hier? Ein Friedensangebot?<

>Ein Moment der Entspannung< korrigierte er mit einem sanften Lächeln. >Du hast es verdient. Nach allem, was du durchgemacht hast, wird dir ein kleiner Augenblick der Ruhe guttun. Du weißt, dass ich recht habe.<

Secret desire | Eine Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt