Die Rätselhafte Legende der Wächter - Das vergessene Erbe

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In den ältesten Erzählungen, versteckt zwischen den Zeilen uralter Schriften, heißt es, dass die vier Wächter einst eins waren – eine Seele, ein Herz, ein Mensch. Sie trugen keinen Namen, den die Menschen kannten, doch ihre Essenz war rein und voller Licht. Es war ein Wesen, das alles in sich vereinte, was die Sterblichen schätzten: Stärke, Loyalität, Weisheit und das Streben nach Gerechtigkeit.

Eines Nachts, als der Himmel selbst den Atem anhielt und ein leuchtender Schimmer die Erde berührte, geschah das Unvorstellbare. Das Licht riss diese Seele aus ihrer Welt, spaltete sie in vier Teile und formte daraus die Wächter – jeden von ihnen als Verkörperung einer der verlorenen Eigenschaften des einen. So wurde aus einem Menschen vier Wesen, die zusammen das Gleichgewicht der Welt hüten sollten, doch dabei das Wichtigste verloren – ihr wahres Selbst.

Die vier Wächter wandelten fortan durch die Zeiten: Einer wurde zur unerschütterlichen Stärke, der zweite zum unendlichen Wissen, der dritte zur klaren Wahrheit, und der vierte trug den Funken der Hoffnung in sich. Doch je mehr die Zeit verstrich, desto weniger erinnerten sie sich daran, was sie einst waren. Ihre Rolle als Wächter füllte ihr Sein, und das Wissen um ihre Herkunft verblasste in den Tiefen ihres Wesens – bei allen, außer bei einem.

Es heißt, dass der Älteste der Wächter, sich anfangs noch an die Schatten des Vergangenen erinnern konnte. Er spürte den Riss, der durch ihre Existenz ging, und er wusste, dass das Licht, das sie geformt hatte, auch ein Gefängnis war. In einem verzweifelten Versuch, das Verlorene wiederherzustellen, versuchte er, eine Hintertür zu schaffen – einen Weg, der ihnen die Möglichkeit geben würde, sich eines Tages zu vereinen und zurückzukehren zu dem, was sie einst waren: ein Mensch, vollständig und ganz.

Doch die Zeit ist ein mächtiger Feind. Je länger er lebte, desto stärker zog das Vergessen an ihm. Wie ein leises Wispern, das sich in die Gedanken schleicht, begann das Wissen um ihre wahre Natur zu verschwinden. Und doch – tief in seinem Inneren – hielt er an einem Fetzen dieser Wahrheit fest, einem Funken, der ihn nachts wachhielt, während die anderen Wächter sich in ihre neuen Rollen fügten, ohne je zu hinterfragen, wer sie einst gewesen waren.

Das Licht, das sie formte, trug eine unnachgiebige Macht in sich, und es flüsterte ihm zu, dass jeder Versuch, das Alte wiederherzustellen, Gefahren bergen würde. Doch er glaubte daran, dass das, was auseinandergerissen wurde, auch wieder zusammengeführt werden kann. Es gibt Andeutungen, dass er über die Jahrhunderte hinweg Zeichen hinterlassen hat – versteckte Hinweise auf ihre wahre Natur, in der Hoffnung, eines Tages den Pfad zurück zu finden.

Die Legende bleibt rätselhaft, die Hinweise verstreut, wie die Bruchstücke eines Puzzles, das nie gelöst werden sollte. Doch jene, die tief genug graben, erzählen sich, dass der Schlüssel zur Wahrheit in der Essenz der Wächter selbst liegt. Und dass, wenn sie je wieder erkennen, wer sie einst waren, das Gleichgewicht der Welt aufs Neue erschüttert wird.

Denn was das Licht einst trennte, kann auch das Dunkel wieder vereinen.

Das Rätsel der Mondkristalle – Die verborgene Verbindung

In den Tiefen des Lichts liegt die Antwort verborgen,
Geteilt durch den Mond, aus dem Schatten geboren.
Vier Teile zerbrochen, die eins einst gewesen,
Vereint durch die Dunkelheit, die nie hat genesen.

Ein Funke im Wasser, ein Stein im Blut,
Der Wandel beginnt, wenn die Zeit es tut.
Die Erinnerung schweigt, doch die Wahrheit ist nah,
Denn was du verloren, war niemals da.

Zwei Seelen verflechten, im Tanz ohne Ziel,
Der eine wird stark, der andere wird Spiel.
Wenn der Mond zweimal fällt und das Licht sich verrinnt,
Wird das, was du suchst, von den Sternen gesinnt.

Der Schlüssel im Herzen, verborgen und still,
Nur das Kristall zeigt den wahren Willen.
Inmitten des Traums wird das Siegel gebrochen,
Was einmal getrennt, wird erneut gesprochen.

Doch hüte dich, Wanderer, vor des Vollmonds Schein,
Denn das, was du suchst, mag niemals dein sein.
Nur wer den Schatten im Spiegel erkennt,
Wird wissen, wer wirklich den Schlüssel benennt.

Secret desire | Eine Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt