Fluchtplan

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Ich setzte mich auf und ignorierte den leichten Schwindel in meinem Kopf.
>Vielleicht... ich weiß den Namen nicht. Also richtig gesprochen haben wir nicht. Er hat erst aufgehört mich zu würgen, als ich deinen Namen nannte und dann denke ich, sollte ich dir ausrichten das sie in Sicherheit sind. Aber ich bin mir nicht sicher, plötzlich ist er im Nebel verschwunden und ich war wieder hier< fasste ich das geschehene kurz zusammen.
Ruhn nickte und musterte mich.

>Hast du noch Schmerzen?< fragte er dann.
Ich schüttelte den Kopf. >Mir ist nur etwas schwindelig. Hat es denn geklappt?<

Er nickte. >Beängstigend gut sogar<
Ich hatte noch nicht ganz alles verdaut was geschehen war, weshalb ich seine Aussage nicht weiter in Frage stellte.
>Du bist dir sicher das er sagte sie alle in Sicherheit sind?< fragte er nach.
>Er hat von wir gesprochen< ob die Antwort ihm nun half wusste ich nicht.
>Und du hast Zeke gesehen und einen Weihnachtsmann. War da auch noch irgend wo so ein mürrisches Kaninchen?<
Ich blinzelte ein paar Mal. >Ich bin mir gerade nicht sicher, ob du dich über mich lustig machst. Aber falls du denkst, weil ich vom Weihnachtsmann spreche, hätte ich auch den Osterhasen gesehen, dann nein. Da muss ich dich enttäuschen<

Ruhn stand auf und hob seinen Mantel auf, um ihn sich wieder anzuziehen.
>Ich mache mich nicht über dich lustig, Liv. Zeke, Santa, Fips ... das sind meine Brüder< er reichte mir die Hand und zog mich auf die Beine.
>Brüder?< fragte ich verwirrt nach.
>Über meinen Stammbaum können wir gerne später weiter reden, aber du hast recht wir sollten zusehen das wir hier raus kommen<

Perplex sah ich ihn an.
>Was ist geschehen, während ich offensichtlich deinen Bruder getroffen habe?< fragte ich skeptisch.
Nicht das ich meckern wollte, das er endlich die Sache in die Hand nahm, um uns hier raus zu holen. Aber der plötzliche Sinneswandel wunderte mich schon.

>Ich sagte ja es hat hervorragend funktioniert. Keine Ahnung was du bist oder wie das möglich ist, aber ich habe all meine Macht zurück. Und jetzt wo ich weiß, dass Oskar meine Brüder nicht hat, hat er auch nichts mehr gegen mich in der Hand. Also brechen wir hier aus, holen mein Zepter und dann sorgst du dafür, dass sich die Barriere öffnet und wir fliehen können< sein Lächeln war unheimlich und schön zugleich.

>Wer ist denn jetzt Oskar?< ich kam einfach nicht mehr mit. Vielleicht war es doch besser, wo Ruhn nicht versuchte mir alles zu erklären. Scheinbar hatte er die Frage aber auch gar nicht mitbekommen, da er bereits dabei war die Tür genauer zu betrachten.

Seufzend sah ich mich in dem Raum das erste Mal so richtig um. Ich betrachtete nachdenklich das kleine Gitterfenster.
>Ruhn? Kannst du das Fenster dort öffnen?< er drehte sich zu mir und folgte meinem ausgestrecktem Finger mit seinen Augen.
>Warum sollte ich das tun? Es führt raus auf den Rasen und wir wissen beide was passiert, wenn wir da lang laufen<
>Ja schon, aber wir laufen den Rasen nicht entlang. Es reicht, wenn wir durch das Fenster raus klettern. Ganz nah an der Hauswand, sind die Ketten nie gekommen, immer erst wenn man einige Meter vom Hotel weg war. Das bedeutet, wir können da raus und klettern dann die Hauswand hoch, um durch irgend ein Fenster wieder rein zu kommen. Dann holen wir dein Zepter und suchen Lumi< schlug ich vor.
>Was willst du mit dem Geist?< fragte Ruhn offensichtlich verwirrt.

>Na, ihn retten wir auch oder etwa nicht?< stirnrunzelnd sah ich ihn an.
>Natürlich retten wir auch den Geist< seufzte Ruhn.

Secret desire | Eine Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt