Teil 16

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Marco's Sicht:

Ich schmeiße den Schlüssel in die Schale, die auf der Kommode neben der Tür steht, ziehe meine Schuhe aus und fahre mir nochmal durch die Haare. Ich atme einmal tief durch, bevor ich in mein Wohnzimmer gehe, aus dem schon Fernsehgeräusche kommen. Ich mache die Tür auf und sehe Mario auf meiner Couch liegen, doch im nächsten Moment springt er auf und kommt auf mich zu. Er umarmt mich und flüstert "Bro...", als er sich wieder von mir löst spricht er weiter. "...wo warst du? Ich bin fast krank vor Sorge!" Ich schlucke hart und wende mein Blick von ihm ab, da sich bei mir erneut Tränen bilden. "Weg...", bringe ich nur leise raus. Ich versuche mit aller Kraft meine Tränen zu unterdrücken. >Man Marco, du warst doch jetzt die ganze Zeit so stark vor Mario und allen...< Doch ich verliere im nächsten Moment den Kampf, mir laufen leise Tränen die Wangen runter. >Ja vielleicht war ich bis jetzt immer so stark, aber jetzt kann ich nicht mehr...< Ich spüre wieder, dass ich jetzt dringend jemanden brauche der mich in den Arm nimmt! Und im nächsten Moment, kommt Mario auf mich zu und nimmt mich in den Arm. Und nun laufen meine Tränen nur so meine Wangen herunter. Ich schluchze laut auf. Mario zieht mich mit auf die Couch und streichelt mir beruhigend über meinen Rücken. Wir sitzen eine Weile so da und er sagt einfach nichts und hält mich fest im Arm. Das mag ich so sehr an meinem besten Freund! Er weiß einfach, wann es am besten ist nichts zu sagen. Umgekehrt ist das natürlich genauso. Irgendwann beruhige ich mich dann wieder und setze mich auf. Ich schaue Mario dankbar an und putze mir die Nase. "Wo warst du jetzt wirklich und was ist passiert Bro?", fragt mich Mario jetzt sanft. Ich schlucke hart und weiß, dass ich ihm jetzt alles erzählen muss. Ich weiß nicht wie ich anfangen soll, es ist so unglaublich schwer. Mario lächelt mich aufmunternd an und ich beginne zu erzählen. "Ich war am Meer, weil ich einfach nicht mehr kann. Mario, Kira wird mich vielleicht nie mehr erkennen. Verstehst du, ich liebe sie doch... Ich kann einfach nicht mehr Mario, es tut so unglaublich weh. Ich habe bis jetzt immer den starken gespielt und dass mich die Situation nicht so sehr mitnimmt. Aber in Wirklichkeit weine ich mich seit rund 2 Monaten, täglich in den Schlaf, esse nur sehr wenig, zu Hause kaum was und hab extrem abgenommen. Ich weiß, ich als Profisportler sollte eigentlich erst recht auf eine ausgewogene Ernährung achten, aber ich hatte kein Hunger und dann hab ich auch nichts gegessen. Und..." Ich wollte weiter reden, da macht Mario eine Geste, dass ich aufhören soll zu reden. "Marco, jetzt beruhig dich bitte erstmal, ich bin da und ich bin auch nicht sauer. Jetzt erzähl erstmal was genau mit Kira ist, was dich so fertig macht!" Also erzähle ich ihm alles und ich lasse auch dabei meine Gefühle und Schmerzen mal nicht aus...

Mario und ich reden noch bis früh morgens und er baut mich auf und macht mir Mut. Um 7 Uhr klingelt dann plötzlich mein Handy. Unbekannte Nummer. Ich gehe ran.
"Reus."-" Klinikum Dortmund, Herr Reus wir haben Neuigkeiten für Sie...", ich lasse den Arzt nicht ausreden, sondern sage schnell."Ich bin sofort da!"und lege auf. Mario schaut mich verwirrt an. "Mario wir müssen ins Krankenhaus!"-"Was, wieso ist was mit Kira?"-"Ja und jetzt komm Mario!" Wir springen in meinen Wagen und ich düse durch Dortmund zum Krankenhaus. Zum Glück ist noch nicht sehr viel los auf den Straßen. Am Klinikum Dortmund angekommen springe ich förmlich aus dem Wagen. "Man Pummelfee beweg dich!"-" Ja chill mal Woody, ich komm ja schon!" Drinnen laufe ich beinahe an Kira's Arzt vorbei, aber er hält mich auf. "Herr Reus, Herr Götze, darf ich Sie in mein Büro bitten!" Mario und ich gehen hinter dem Arzt her. "Setzen Sie sich doch.", bietet uns der Arzt an, Mario setzt sich, aber ich kann nicht, ich will jetzt unbedingt wissen was los ist... Der Arzt fängt an."Herr Reus, ich kann Ihnen heute eine sehr gute Neuigkeit überbringen. Frau Bond befindet sich in der Aufwachphase...", ich schaue den Arzt freudig an. "Wo ist sie, darf ich zu ihr?"-"Sie ist in ihrem Zimmer, aber bitte sein Sie leise und überfordern Sie sie nicht gleich, sie braucht Zeit!" Ich nicke und gehe raus, im Schlepptau habe ich Mario. Ich bin so froh Kira wacht auf... Vor ihrem Zimmer bleibe ich kurz stehen und Mario legt mir seine Hand auf die Schulter und lächelt mich ermutigend an. Ich atme noch einmal tief durch und öffne die Tür. Ich schaue zu Kira's Bett, da liegt sie und ich sehe sie das erste mal seit gut 2 1/2 Monaten, ohne Beatmungsschlauch. Sie hat die Augen geschlossen und sieht immer noch etwas blass aus. Ich setze mich an ihr Bett, nehme ihre Hand in meine und gebe ihr einen Kuss auf die Hand...

A Dream Man with Obstacles♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt