Teil 101

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*07. Juni 2016*

Kira's Sicht:

Es klingelt und ich schnappe mir Schlüssel und Handtasche und renne die Treppe hinunter. Unten wartet Cathy schon in ihrem Auto und ich setze mich neben sie. "Hey Süße!", sage ich und wir begrüßen uns mit einem Küsschen rechts und links. "Na schon aufgeregt?", fragt sie mich sofort und ich nicke eifrig. "Zuerst der in der Stadt?" - "Jap der sah echt toll aus!", antworte ich ihr.
Heute werde ich mein Brautkleid kaufen und ich bin so gespannt und aufgeregt. Es muss perfekt sein! Wenn ich es anziehe muss ich mich sofort wohlfühlen und dieses kribbeln in mir spüren. Natürlich ist mir auch wichtig, dass es Marco gefällt, aber ich glaube da ihm bis jetzt alles gefallen hat, was ich anziehe wird es ihm auch gefallen, wenn es mir gefällt...
Marco ist heute mit Marcel und Robin unterwegs und was sie machen weiß ich auch nicht. Aber mir ist es nur recht, dann muss ich mir keine Sorgen machen, dass er sich langweilt. Das mache ich mir oft genug, dabei genießt Marco es zur Zeit sehr einfach mal Ruhe zu haben...

"Wir sind da Süße!", reißt Cathy mich aus meinen Gedanken und steigt aus. Ich tue es ihr gleich und mein Blick fällt sofort auf das Schaufenster. Dieses Brautmodengeschäft ist sehr bekannt in ganz Dortmund, es hat zwei Stockwerke und eine riesige Auswahl an Kleidern. Jenny und Lisa (W.) haben hier auch ihre Kleider her gehabt und so denke ich, dass ich hier auch eins finden werde...
Cathy hakt sich bei mir ein und wir betreten den Laden.
Ich bin echt sprachlos als ich mich umschauen, wenn man hier nichts findet weiß ich auch nicht... "Wenn du hier nichts findest, dann findest du nirgends eins!", spricht Cathy meinen Gedanken aus und ich muss lachen. "Das stimmt!", sage ich und will auf ein Kleid was mir gerade ins Auge gefallen ist zu steuern.
"Kann ich etwas für Sie tun?", fragt eine nette Verkäuferin, die nicht viel älter als wir ist. "Ja meine Freundin heiratet im September und wir wollten hier nach einem Brautkleid suchen!", übernimmt Cathy sofort. "Was haben Sie sich denn vorgestellt? Eher etwas schlichtes oder soll es eher etwas ausgefalleneres sein?", richtet sich nun die Verkäuferin an mich. "So ein Mittelmaß wäre perfekt!", antworte ich ihr lächelnd. "Okay dann kommen Sie mal mit nach oben!"
Wir gehen ihr hinterher und oben wird der Traum jeder Frau erst richtig wahr...
Die Verkäuferin holt ein paar Kleider und kommt dann wieder zurück. "Also hier hätte ich ein paar Exemplare! Ich würde sagen Sie probieren sie einfach mal an."
Ich nicke und verschwinde mit der Verkäuferin in der Umkleidekabine. Cathy nimmt davor auf einem Sessel platz und wartet geduldig.

Ich probiere eins nach dem anderen und sie sind alle wunderschön, doch dieses kribbeln, welches ich mir erwünscht habe bei einem dieser Kleider, war bei keinem da.
Ich seufze, als ich mit dem nächsten Kleid vor Cathy trete und sie erneut ihren Kopf schüttelt. "Könnte ich vielleicht dieses da hinten und unten ganz links hinten, habe ich auch noch eines gesehen, noch anprobieren?", wende ich mich an die Verkäuferin und deute auf das Kleid. "Natürlich! Ich hole sie schnell!", sie verschwindet und ich setze mich neben Cathy. "Nicht den Kopf hängen lassen, Süße! Wir finden das Kleid, dass du liebst glaube mir!" Ich nicke und nehme einen Schluck von meinem Wasser. "Ist es dieses hier?", fragt die Verkäuferin und zeigt mir das Kleid von unten. "Ja genau!", antworte ich ihr. Sie hängt beide Kleider in die Kabine und in diesem Moment wird mir bewusst, dass es eines dieser Kleider wird.
Als erstes ziehe ich das von unten an und trete vor Cathy. "Eine mini Kleinigkeit fehlt bei dem!", sagt Cathy und macht eine nachdenkliche Mine, während sie um mich herum geht. "Ich ziehe das andere noch an. Dann kannst du überlegen!", sage ich zu ihr und gehen mich noch einmal umziehen.
Schon beim anziehen fühle ich mich ganz anders. Es ist ein ganz anderes Gefühl wenn ich das Kleid anhabe und spätestens, als ich mich im Spiegel sehe, weiß ich es ist mein Kleid! Ich fahre vorsichtig über den Stoff, drehe mich ein paar mal im Spiegel und kann nichts finden, was mir nicht gefällt. Es ist perfekt!...

"Das ist es!", flüstert auch Cathy irgendwann und lächelt mich an

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"Das ist es!", flüstert auch Cathy irgendwann und lächelt mich an. Ich kann nur nicken und immer wieder in den Spiegel schauen. Ich wollte zwar einen Schleier, aber bei diesem wäre alles andere überflüssig.
"Marco wird umfallen!", sagt Cathy und fährt ebenfalls mit ihrer Hand über den Stoff. "Hoffentlich nicht!", lache ich und sie stimmt mit ein. "Ja okay das vielleicht nicht, aber er wird sprachlos sein und sich noch mehr in dich verlieben! Deine Augen sie strahlen einfach so sehr... Du musst es nehmen!", sagt Cathy und ich muss sie fast schon bremsen... "Ich nehme es!", wende ich mich an die Verkäuferin, die die ganze Zeit still dabei stand. "Sehr gute Entscheidung, es ist wirklich wie für sie gemacht! Lassen Sie uns dann noch schnell die Änderungen abstecken."
Ich folge ihr wieder und zehn Minuten später, streichel ich nochmal über mein Traumkleid ehe wir den Laden verlassen.

"Darauf müssen wir anstoßen!", sage ich zu Cathy als wir den Laden verlassen. "Finde ich auch! Vapiano?", fragt sie und ich nicke. Wir steigen wieder ins Auto und fahren zum Vapiano.
Ich muss sagen, im Moment bin ich die glücklichste Frau auf der Welt. Ich habe die Liebe meines Lebens gefunden, neben der ich jeden Tag aufwachen darf. Die ich bald heiraten werde und irgendwann auch mit ihr zusammen eine Familie gründe werde. Noch dazu habe ich eine neue Familie gefunden, die mich von der ersten Minute an, ins Herz geschlossen hat und natürlich habe ich auch tolle Freunde. Es ist als wäre alles perfekt, doch das ist es noch nicht! Erst wenn ich auch meine Familie wieder finde, ist es das! Und Marco unterstützt mich bei der Suche, was mir sehr, sehr viel bedeutet...
Wir kommen am Vapiano an und setzen uns raus. "Ich lade dich ein Cathy! Ich bin dir so dankbar, dass du mit mir mit gekommen bist, wirklich!", sage ich zu Cathy und bestelle uns einen Cocktail, weil wir beide Alkohol nicht sehr mögen. "Ach Süße, das habe ich doch gerne gemacht!", sagt sie lächelnd. "Trotzdem!", bestehe ich drauf und Cathy nickt.
Wir bestellen uns etwas zu essen und quatschen noch eine halbe Ewigkeit...

Gegen 20 Uhr komme ich nach Hause und finde eine total stille Wohnung vor. Marco ist also auch noch nicht da, so kann ich noch etwas für die Arbeit machen. Denn ich habe heute nur frei weil ich gestern Nachtschicht hatte und das bedeutet für mich von 20 Uhr - 10 Uhr morgens! Ich setze mich also, in Jogginghose mit meinem Laptop auf die Couch, fertige Berichte, schreibe Schichtpläne und und und...
Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn ich bemerke wie mich jemand hoch nimmt und kurz darauf auf dem Bett ablegt. Es dauert auch nicht lange, da legt sich ein starker Arm um mich, deckt uns zu und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Ich kuschel mich etwas mehr an Marco's Brust und er flüstert. "Schlaf weiter Schatz. Wir reden morgen!" Ich nicke weil ich zu müde bin um zu antworte und kurz darauf schlafe ich durch Marco's gleichmäßigen Atem wieder ein...
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