Marco's Sicht:
Mitten in der Nacht wache ich auf und stelle fest, dass Kira nicht mehr neben mir liegt. Ihre Seite ist auch schon kühl, also muss sie schon länger weg sein. Doch wo ist sie? Ich beschließe aufzustehen um nach ihr zu schauen. Zuerst schaue ich im Bad, doch da ist niemand. Ich will nicht in jedes Zimmer schauen, da fühle ich mich unwohl, schließlich bin ich hier das erste mal. Aber dennoch mache ich mir Sorgen wo Kira ist. Ich gehe nach unten und schaue auch da im kleinen Bad, doch wieder nichts. In der Küche ist auch alles still. Ich gehe weiter ins Wohnzimmer und schaue mich dort um, aber auch hier kann ich niemand entdecken. Ich setze mich auf die Couch und überlege mir wo Kira sein könnte...
Plötzlich lässt ein Windzug die Vorhänge vom Wohnzimmer auf die Seite wehen und ich sehe, dass die Terrassetür offen ist. Ich stehe auf, schiebe die Vorhänge auf die Seite und gehe auf die Terrasse. Dort schaue ich mich um und entdecke nur wenige Meter von mir entfernt Kira. Sie lehnt an einem Pfosten und schaut in den Himmel. Ihre Arme hat sie verschrenkt und die Ärmel meines Pullis über ihre Hände gezogen. Ich gehe auf sie zu und lege meine Hand auf ihre Schulter. Sie zuckt zusammen, entspannt sich aber sofort wieder als sie mich sieht. "Hey Schatz, alles klar?", flüster ich und trete noch näher an sie heran. "Mhm... Es ist nur alles wieder so nah!", flüstert sie und schaut weiter in den Himmel. Ich nehme sie in den Arm und folge ihrem Blick. Eine Weile schauen wir beide still in die selbe Richtung...
"Das glaube ich dir, aber es ist mitten in der Nacht. Lass uns nochmal schlafen gehen!", sage ich leise und sie nickt. Ich gebe ihr einen Kuss auf die Stirn und dann gehen wir gemeinsam wieder zurück ins Bett...Durch sanfte Küsse in meinem Gesicht werde ich geweckt. Ein breites Lächeln ziert sich über mein Gesicht und als Kira meine Lippen erreicht erwidere ich ihren Kuss. Ich drehe uns und vertiefe unseren Kuss. Ein leidenschaftlicher Zungenkuss entsteht und wir lösen uns erst wegen Luftmangel wieder. "Lass uns aufstehen!", raune ich ihr ins Ohr und beobachte wie sich augenblicklich eine Gänsehaut auf ihrem Körper bildet. Ich liebe diese Reaktion ihres Körpers auf mich. Es zeigt mir immer wieder aufs Neue, dass unsere Gefühle für einander immer noch gleich sind...
Kurz bleiben wir noch liegen ehe wir uns gemeinsam im Bad fertig machen und zu ihrer Mutter in die Küche gehen. Wir frühstücken gemeinsam und die Stimmung ist echt entspannt, auch wenn wir uns eigentlich erst vor einem Tag kennengelernt haben."Mum ich möchte zu Dad!", lässt Kira nachdem Frühstück die Bombe platzen. Ich habe sowas, nach ihrer nächtlichen Aktion geahnt und werde sie natürlich begleiten, aber Sandra sieht nicht sehr begeistert aus. Langsam nickt sie und schaut ihre Tochter genau an. "Aber ich komme nicht mit!", sagt sie. "Mum das musst du auch nicht, aber ich brauche das um abzuschließen!", meint Kira bestimmend, doch wie es in ihr drin aussieht weiß glaube ich, nur ich!..
*eine Stunde später*
Wir stehen vor dem central Friedhof und ich beobachte Kira genau. Sie zögert dabei das Tor vor uns zu öffnen. Ich verwebe unsere Hände und drücke ihre Hand leicht. Kira schaut mich dankbar an und ich drücke ihr schnell einen Kuss auf die Lippen. Dann öffnet sie das Tor und wir betreten den Friedhof. Augenblicklich habe ich ein komisches Gefühl in mir, ich mag Friedhöfe nicht und schon gar nicht mit dem Wissen, dass der Vater meiner Verlobten hier liegt...
Wir gehen einige Wege entlang und irgendwann bleibt Kira stehen und schaut in eine Richtung. "Da ist es!..", flüstert sie. "Bleibst du bitte hier. Ich muss erstmal alleine hin!", sagt sie an mich gewandt und ich sehe die Angst in ihren Augen. Trotzdem nicke ich und gebe ihr noch einen Kuss auf die Stirn. Dann geht's sie auf den Grabstein zu, auf dem groß George Patovski steht...
Kira legt die Blumen die wir vorhin noch gekauft haben, vorsichtig auf das Grab und fährt über den Grabstein. Ich setze mich auf die Bank die ein paar Meter von mir entfernt ist und beobachte sie weiterhin. "Wieso Dad, wieso du?", höre ich sie immer wieder flüstern und sehe wie ihr Tränen über die Wangen laufen. Mein Herz zerspringt fast bei diesem Anblick, doch will ich ihr die Möglichkeit geben abzuschließen mit ihrer Vergangenheit. Sie ist so eine bezaubernde junge Frau, die schon einiges in ihrem jungen Leben durchmachen musste. Am liebsten würde ich sie in den Arm nehmen und ihr zeigen, dass ich für sie da bin, dass sie nicht alleine ist...
"...Weißt du Dad als ich im Koma lag und Marco fast täglich bei mir war, da hatte ich wie meinen eigenen Lebensfilm gesehen... Ich habe gesehen wie ein Mann und Kinder auf einer Wiese spielten und irgendwann, bin ich mit diesem Mann an meiner Hand und den Kindern über diese Wiese gerannt. Ich sah so glücklich aus und ich glaube mittlerweile weiß ich wer dieser Mann ist, Dad! Es ist Marco..." Sie lächelt unter Tränen während sie das sagt und auch ich kann meine mittlerweile nicht mehr zurückhalten. An den Abend an dem sie mir davon erzählt hat, kann ich mich noch sehr genau erinnern und damals war es mein Wunsch, dass ich dieser Mann bin. Genau dieser Wunsch ging gerade in Erfüllung...
"Dad, du sagtest immer, wenn du einen Menschen gefunden hast der dich mit einem einzigen Blick und allein einer Umarmung trösten kann oder dein Herz berührt, dann soll ich ihn festhalten... Genau das mache ich! Heute in einer Woche werde ich ihm durch mein Ja für immer festhalten..." Sie schluchzt und meine Gefühle fahren Achterbahn. Zum einen könnte ich vor Glück gerade platzen, diese Worte die Kira zu ihrem Vater sagt berühren mich so sehr, aber dennoch machen sie mich traurig. Auch ich hätte diesen Mann der einfach aus seinem Leben gerissen wurde, gerne kennengelernt...
"Marco macht mich so glücklich, Dad. Er hat mir wieder den Sinn im Leben gegeben nachdem du gegangen bist. Durch ihn darf ich fühlen was wahre Liebe ist und ich würde ihn dir so gerne vorstellen. Ihr hättet euch sicher sehr gut verstanden, aber dazu wird es nie kommen... Nie, nie wieder. Du wirst mich nie wieder umarmen, mir einen Kuss auf den Scheitel drücken, mir viel Glück bei einem Wettbewerb wünsche und vor allem wirst du an dem wichtigsten Tag meines Lebens, nie dabei sein. Das einzige was übrig bleibt ist die Frage nachdem warum, warum du Dad..." Ein herzzerreißendes Schluchzen ist zu hören und ich kann mich nicht mehr länger zurückhalten. Ich stehe auf und ziehe sie in meine Arme. Fest drücke ich sie an meine Brust und versuche sie zu beruhigen. Sie krallt sich an meinem Shirt fest und ich spüre allmählich wie sie den Halt verliert. Ich laufe mit ihr zu der Bank auf der ich die ganze Zeit saß und ziehe sie auf meinen Schoß. Dieser Einbruch musste kommen, ich habe es schon geahnt. Die ganzen letzten Jahre hat Kira es immer unterdrückt und jetzt kommt alles auf einmal auf sie zu. Aber es ist gut für sie, so doof es sich auch anhört, aber jetzt ist der Punkt an dem sie endlich nach vorne schauen und mit allem abschließen kann...
"Schatz er ist immer bei dir! Er ist vielleicht nicht mehr hier bei dir auf der Erde, aber trotzdem ist er da oben und schaut auf dich herab und ist unglaublich stolz auf dich, genau wie ich..." Ich zeige in den Himmel und küsse ihren Scheitel. "Und noch dazu ist er tief in deinem Herzen...", sage ich sanft und tippe auf die Stelle, an der ihr Herz liegt...
Einige Zeit sitzen wir noch auf dieser Bank, bis sich Kira wieder ganz beruhigt hat. Dann gehen wir wieder zurück und genießen den restlichen Tag noch in der Stadt...
___________________________
Nachdem gestern so fleißig gelesen und gevotet wurde, habe ich heute noch einen Teil für euch! 😊
Ich hoffe er hat euch gefallen!💗
DU LIEST GERADE
A Dream Man with Obstacles♡
FanfictionWas habe ich nur gemacht, geht es mir die ganze Zeit durch den Kopf. Jetzt fällt es mir noch schwerer sie gehen zu lassen... Um mich abzulenken mache ich das Radio an und fahr los, um möglichst schnell weit weg von ihr zu sein. Hört sich total verrü...