Teil 78

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Kira's Sicht:

Vorsichtig nehme ich mein Handy vom Nachttisch und will gerade aus dem Schlafzimmer gehen, da höre ich Marco hinter mir.
"Schatz, wohin gehst du?", fragt er verschlafen. Ich drehe mich um und setze mich nochmal an die Bettkante. "Ich muss in die Leitstelle. Schlaf weiter, Schatz.", sage ich leise. "Wärst du gegangen, ohne mir Bescheid zu geben?", fragt er traurig. "Nein auf deinem Nachttisch liegt ein Zettel, aber ich wollte dich nicht wecken." Ich streichel ihm lächelnd über die Wange und er legt seine Hand auf meine. "Melde dich zwischendurch mal!" - "Mach ich Schatz. Kümmer dich um Cathy sie macht sich bestimmt sorgen. Wenn ich was weiß sage ich Bescheid. Ich hoffe ich muss nicht zu einem Einsatz!" - "Du hast frei, Schatz!", sagt er ernst. "Ich weiß, aber es ist mein Job!", sage ich leise. "Sei vorsichtig! Ich liebe Dich!", sagt er und küsst meine Hand. Lächelnd nicke ich. "Ich dich auch!" Wir küssen uns und dann stehe ich auf. "Ich muss jetzt los, schlaf weiter es ist noch früh. Bis nachher!", sage ich zu ihm und wende mich um, um zu gehen. "Bis nachher!", sagt auch Marco, dann verlasse ich das Schlafzimmer und schließe hinter mir die Tür. Ich gehe nach unten, ziehe meine Schuhe an, schmeiße das Wichtigste in meine Tasche und verlasse die Wohnung.

In der Leitstelle mache ich mir erstmal einen Kaffee. Als ich den ersten Schluck trinke schaue ich auf die Uhr und seufze. Es ist kurz nach halb sieben und ich sehne mich schon jetzt wieder nach meinem Bett. Normalerweise würde ich jetzt in Marco's Armen liegen, schlafen und mit ihm zusammen mein freies Wochenende genießen, dass eh schon seit Wochen überfällig ist... Doch stattdessen bin ich heute glaube ich das sechste Wochenende hintereinander hier. Ich liebe meinen Beruf keine Frage, aber im Moment summiert es sich und heute habe ich noch dazu nicht wirklich viel geschlafen. Aber ich glaube es ist niemand froh über die Ereignisse in Paris und deshalb hier zu sein.

Mit meinem Kaffee in der Hand betrete ich den Besprechungsraum und setze mich an meinen Platz. Auch Ben ist schon da. "Hey.", sage ich leise gähnend. "Morgen, du siehst so aus als ob du nicht viel geschlafen hast! Sorry dass ich dich her holen musste an deinem freien Wochenende!", er schaut mich schuldbewusst an. "Kein Problem ist ja mein Job und bei so einem Ereignis klar. Aber die Nacht war wirklich sehr kurz. Der Mann meiner besten Freundin sitzt mit der Mannschaft im Stadion fest und dementsprechend war sie in Sorge, beziehungsweise eigentlich wir alle!", sage ich und trinke weiter meinen Kaffee. "Oh man ja verständlich. Vielleicht kannst du ja nach der Besprechung wieder gehen!" - "Ich hoffe es!"
In dem Moment geht die Tür auf und unser Polizeipräsident mit allen anderen Kollegen kommt herein. Er begrüßt uns und fängt gleich an zu reden. "Ich glaube jeder hat mittlerweile mitbekommen was gestern während dem Freundschaftsspiel zwischen Frankreich und Deutschland, in Paris passiert ist. Mittlerweile ist es sicher es war ein Terroranschlag der IS. Drei Selbstmordattentäter haben sich während der ersten Halbzeit in Stadionnähe in die Luft gesprengt. Die Anschläge sollten ursprünglich im Stadion stattfinden, doch aus irgendeinem noch nicht ganz geklärten Grund sind sie nicht rein gekommen. Worüber wir mehr als froh sein können, weil solch eine Tragödie vor laufenden Kameras wäre der Wahnsinn gewesen. Bei der Geiselnahme in der Konzerthalle sind etliche Schüsse, mit einer Kalaschnikov, gefallen. Aber auch bei den Explosionen gab es, nach ersten Angaben, Schüsse. In Paris ist seit gestern 22 Uhr die höchste Terrorwarnstufe angesetzt, die Grenzen sind geschlossen und es herrscht in Paris und Umgebung Ausnahmezustand, auch heute Morgen. Im Moment liegt die Zahl der Toten schon bei 120 und sie steigt immer noch fast stündlich. Die Nationalmannschaft sitzt ebenfalls immer noch im Stadion fest, dort haben sie zusammen mit den Franzosen übernachtet. Doch um 8 Uhr soll ein Flieger nach Frankfurt gehen und von da aus geht es für alle Spieler erstmal nach Hause. Das erstmal dazu. Nun geht es weiter was für uns wichtig ist. Angela Merkel hat jegliche Art von Unterstützung angeboten. Man weiß im Moment nicht wie viele Attentäter auf der Flucht sind, die Grenzen sind wie gesagt zu, dennoch heißt es an allen öffentlichen Plätzen, ganz besonders am Bahnhof und Flughafen verstärkte Kontrolle. Jedes kleinste auffällige Verhalten muss hinterfragt werden. Wir werden Frankreich unterstützen, diejenigen zu finden, die für diese schrecklichen und unfassbaren Anschläge gestern verantwortlich sind! Jede Abteilung der Dortmunder Kripo wurde aufgeteilt in einem bestimmten Bereich die Kontrollen zu überprüfen und Stichproben durchzuführen.
Zu erst Kira's Abteilung, du übernimmst den Flughafen, welcher Bereich steht auf dem Zettel am schwarzen Brett..." Er schaut mich an und ich nicke ihm zu. "Gut dann könnt ihr los. Weiter geht's mit der Abteilung von..." Ich höre gar nicht mehr zu und verlass mit Ben und meinen vier weiteren Kollegen den Besprechungsraum. Das wars dann wohl mit dem Vorhaben direkt nach der Besprechung wieder heim zu gehen und mit dem freien Wochenende noch dazu!

A Dream Man with Obstacles♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt