"Du bist auch nicht immer höflich!" brüllte ich ihm hinterher und riss meine Zimmertür wieder auf.
Niall verschwand gerade in seinem Zimmer und zeigte mir noch einmal den Mittelfinger, ehe die Tür ins Schloss fiel.
Na super. Wenn Niall einmal beleidigt war, dann war er das und es könnte Tage dauern bis seine kleine Diva wieder verschwand.
Doch momentan hatte ich wirklich keine Lust auf irgendwelchen - meiner Meinung nach unnötigen - Zoff.
Seufzend ging ich zu seinem Zimmer und klopfte an der Tür.
"Verpiss dich, Harold." ertönte seine Stimme.
Oh oh. Wenn er mich schon Harold nannte, bekam ich eine Gänsehaut.
"Niall. Mach bitte die Tür auf." ich rüttelte an den verschlossenen Türknauf, doch nichts rührte sich.
"ICH HAB GESAGT DU SOLLST DICH VERPISSEN!" schrie er, weswegen ich leicht zusammenzuckte.
"Wieso bist du jetzt so angepisst? Es ist doch kein Weltu-" fing ich an zu sprechen, doch plötzlich wurde die Tür mit Gewalt aufgerissen und mein bester Freund starrte mich wütend an.
"Wenn du nicht bei drei in deinem Zimmer, im Wohnzimmer oder wo auch immer bist, dann Knall ich dir eine!" zischte er und tötete mich mit seinen Blicken.
Sag ich doch: Diva.
"Aber-"
"Eins!"
"Man Nia-"
"Zwei!"
"Fein. Okay. Aber komm nicht morgen Abend bei mir angekrochen, wie leid es dir doch tut." fauchte ich und lief wutentbrannt in mein Schlafzimmer.
Mit einem Schrei ließ ich meine Hand gegen die Wand sausen.
Ich hatte schon einmal erwähnt, wie schwer ich meine Aggressionen unter Kontrolle brachte und wie einfach ich diese verlieren konnte.
"Ganz ruhig, Harry." meine Lungen füllten sich mit Luft und ich ließ diese hörbar entweichen, ehe meine Hände über mein Gesicht strichen.
Zittrig setzte ich mich auf den Boden und zog unter meinem Schreibtisch einen silbernen Schlüssel hervor.
Dann verließ ich mein Zimmer, zog mir meine weißen Chucks an und verschwand aus dem Apartment.
Mein Weg führte mich in den Speicher des Hauses, der zufälligerweise unserer Wohnung zugesprochen war. Niall hatte diesen jedoch einzig und allein mir überlassen.
Zwei Treppenstufen in einem nehmend gelang ich an der kleinen weißen Tür an.
Ich steckte den Schlüssel in das Schlüsselloch und sperrte meinen Raum auf.Jedes Mal wenn ich den Speicher betrat spürte ich wie Glücksgefühle in mir aufkamen.
Ein kleines Lächeln zierte meine Lippen, als ich meinen Blick über die Möbel schweifen ließ.
Ich hatte diesen Platz selbst eingerichtet.
Ein Boxsack hing am Ende des Raumes, daneben lagen zwei Paar Boxhandschuhe. Einmal meine alten, die ich noch als Kind benutzte hatte, und meine neuen rot schwarzen.
An der Wand stand ein rotes großes Sofa, ein Stückchen weiter lag eine große Matratze mit Kissen und Decken, die ich direkt unter den großen Dachfenstern platziert hatte.
Wenn es Nacht wurde und man sich auf die Matratze legte, konnte man perfekt die Sterne betrachten.
An den Wänden gegenüber hingen einige Bilder, daneben stand eine Staffelei, mit einer großen Leinwand darauf, wo ein nicht vollendetes Bild meinerseits draufstand. Daneben lagen Pinsel, Farben und noch mehr Leinwände.
Doch mein größter Stolz in diesem ganzen Raum war mein schwarzer Flügel.
Es war das einzige Möbel, welches aus dem Brand gerettet werden konnte.
Seitdem stand es hier oben, von einer kleinen Staubschicht bedeckt, doch das machte mir herzlich wenig aus.Es war das Herzstück meiner Mutter gewesen. Jeden Abend hatte sie Klavier gespielt, bezaubernd und wunderschön. Und seid dem Brand übte ich unerbittlich.
Es war das einzige was mich noch zu ihr verband und auch wenn es dumm klingen möge: Immer wenn meine Finger über die Tasten glitten und ich eine Melodie hervorzauberte, dann fühlte ich ihre Anwesenheit.Noch nie war jemand in diesem Raum gekommen. Nicht einmal Niall, doch dieser tolerierte es.
Lächelnd strich ich über den Deckel des Flügels und wischte den Staub mit einem Tuch weg.
In letzter Zeit hatte ich das Klavierspielen um einiges vernachlässigt, weswegen ich mich auf dem dunklen Klavierhocker fallen ließ und den Deckel aufklappte.
Eine Zeit lang starrte ich auf die Tasten, unschlüssig darüber was ich spielen sollte.
Seufzend bückte ich mich und zog unter dem Klavier verknittertes Papier und einen Stift hervor.
Meine eigene Komposition. Nur leider kam ich einfach nicht weiter.
Leise summte ich die Melodie bis zu dem Punkt, an dem ich stoppen musste.
Meine Finger glitten auf eine Tasten Kombination und ich drückte sie hinab.
Das war doch gut.
Schnell schrieb ich die Noten auf.
Ich ließ mich einfach von meinen Gefühlen inspirieren. Und drei Stunden und einige Verzweiflungen später hatte ich es tatsächlich geschafft das Lied zu Ende zu bringen. Es fehlte eigentlich nur noch der Text.
Über was wollte ich denn schreiben?
Es gab diese bestimmten Themen, die in jedem Lied aufgerufen wurden. Doch leider kam auch ich nicht von ihnen ab.Ich schrieb das Lied für meine Mutter.
Und vielleicht hatte ich beim schreiben auch ein klein wenig an einen Jungen mit blauen Augen und braunen verstrubbelten Haaren gedacht.
~*~
Wir haben die 10 000 geknackt!
Danke! Das macht mich so unendlich glücklich!
😍💕🎀
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Revenge ⇾ larry/niam
FanfictionWarum war es so? War es weil er anders war, oder lag es einfach im generellen an ihm? Harry konnte es sich nicht erklären, warum er von Louis und seinen Freunden gemobbt wurde. Doch jetzt -Jahre nach ihrem Schulabschluss- würde er sich rächen. Lou...