F O R T Y T W O ★42★

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Ein Schnarchen, welches neben meinem Ohr ertönte, riss mich aus meinem Schlaf.

Müde drehte ich mich um und öffnete langsam die Augen.

Harry.

Er war also doch nicht gegangen!
Ich lächelte sanft und beobachtete sein zufriedenes Gesicht. Das einzige was mich ein wenig wunderte, war die Tatsache, dass ich neben ihm schlafen konnte. Normalerweise bekam ich, wenn jemand neben mir schlief und dabei schnarchte, einen totalen Anfall, wie zum Beispiel bei Liam, der mit seinem Schnarchen wohl die Löwen übertönen wollte.
Doch bei Harry war es irgendwie beruhigend.
Wieso konnte ich mir selber nicht erklären.

Leise, um den Mann neben mir nicht zu wecken, drehte ich wieder auf die andere Seite und sah auf den Wecker.

Kurz vor sechs.

Wir sollten uns langsam fertig machen, wenn wir unseren Job nicht riskieren wollten.

Gut, bei mir würde es eh nicht allzu viel ausmachen, weil ich sowieso bald zur Uni gehen würde, aber bei Harry machte ich mir viel mehr Sorgen. Seit dem Gespräch zwischen Niall und ihm, welches ich mitbekommen hatte, wusste ich wie knapp es um ihr Geld stand und ich wollte nicht, dass Harry sich durchs Leben durchkämpfen musste.

Also drehte ich mich erneut zu dem Lockenkopf und ließ meine Fingerspitzen über seine nackten Arme fahren.

Ein Seufzen entfloh seinen pinken Lippen, ehe er einen Arm um meine Hüfte schlang und mich enger zu sich zog.

Zufrieden lächelte ich, erinnerte mich jedoch schnell daran, dass wir aufstehen mussten.

"Harry. Aufwachen." sanft küsste ich seinen Kiefer.

Draußen war es noch dunkel, aber was erwartete man anderes um diese Uhrzeit? Hinzu kam, dass es langsam Winter wurde und die Zeitverschiebung angefangen hatte, weshalb es früher dunkel und später hell wurde. Ich hasste es mich jeden Morgen im dunkeln aus dem Bett zu quälen, doch leider konnte ich daran nichts ändern.

"Hazza. Wir müssen aufstehen." flüsterte ich erneut und strich im eine verirrte Locke hinter sein Ohr.

Er grummelte etwas unverständliches vor sich hin und öffnete dann langsam die Augen.

"Hazza?" fragte er amüsiert und gähnte dann einmal.

"Ja. Hazza oder Haz." ein Grinsen bildete sich auf meinen Lippen, als ich ihm seine neuen Spitznamen erläuterte, welches er erwiderte.

"Boo."

"Das klingt als wäre ich ein Gespenst." lachte ich, weshalb er noch breiter grinste.

"Vielleicht bist du ja eines." erneut gähnte er, "Lass uns noch ein wenig kuscheln."

"Nein. Sonst komme ich nie hier raus."

Verdammt! Warum waren diese flauschigen Kissen auch so einladend?

"Zehn Minuten?" flehte er mich förmlich an, doch ich schüttelte nur den Kopf.

"Fünf Minuten?"

"Nein."

"Komm schon, Lou. Zwei Minuten?"

"Nop." ich ließ das p ploppen und richtete mich dann auf, "Komm jetzt. Raus aus den Federn, du Schlafmütze." ich küsste schnell seine Wange, ehe ich aus dem Bett hüpfe und leise in den Flur lief.

Mein Weg führte mich ins Badezimmer, wo ich mir erst einmal kühles Wasser ins Gesicht spritzte. Das beste Mittel gegen Müdigkeit.

"Hast du eine Zahnbürste hier?" ertönte plötzlich Harry's Stimme neben mir und ich strich mir einmal über die Augen, ehe ich diesen ansah.

"Nein. Also keine frische, aber du kannst meine benutzen...wenn es dir nichts ausmacht." ich nahm mir meine Zahnbürste und hielt sie ihm fragend hin.

Eine Moment lang sah er von der Zahnbürste zu mir und wieder zurück, ehe er mit den Schultern zuckte und sie mir aus der Hand nahm.

"Wieso eigentlich pink?" fragte er schließlich und ich verdrehte dir Augen.

"Blau und Grün waren ausverkauft." erklärte ich, während ich versuchte meine Haare zu bändigen.

Doch diese Scheißteile wollten einfach nicht. Jedesmal, wenn ich sie gerade gebändigt hatte oder zumindest dachte sie gebändigt zu haben, sprangen sie erneut von Ort und Stelle.

Fluchend nahm ich mein Haarspray zur Hand.

Vielleicht würde es so funktionieren.

Als Harry mir schließlich die Zahnbürste wieder reichte, gab ich den Kampf letztendlich auf und widmete mich der Pflege meiner Zähne.

Den Gedanken dabei, dass an dieser Zahnbürste nun Harry's Bakterien klebten, fand ich überhaupt nicht antörnend. Wir hatten eh schon Speichel ausgetauscht, also wieso sollte es mir etwas ausmachen.

Nachdem wir uns fertig gemacht hatten, zog ich mir eine dunkelblaue Jeans und ein weites grünes Shirt. Schließlich liefen wir in die Küche und ich schnappte mir einen Apfel.

"Willst du auch was essen?" fragte ich Harry, der sich an unseren gläsernen Esstisch gesetzte hatte.

"Habt ihr Bananen?" er lehnte sich in dem Stuhl zurück und beobachtete mich.

"Klar." nervös reichte ich ihm das Obst und er schälte sie. Dann sah er mir tief in die Augen und nahm sie in den Mund.
Seine Wangenknochen stachen noch weiter hervor und ich bemerkte, dass er an der Frust saugte, weswegen ich rot wurde. Plötzlich fing er an seinen Kopf leicht vor uns zurück zu bewegen.

Verdammter Mistkerl!

"K-Könntest du bitte d-damit aufhören?" fragte ich, während mir noch mehr Blut in den Kopf stieg.

"Mit was?" grinsend nahm er die Banane aus seinem Mund und leckte sich über die Lippen.

"Du weißt genau was ich meine." verlegen legte ich meinen unberührten Apfel beiseite.

"Nein. Mit was soll ich aufhören, Lou?" er hob eine Augenbraue, auf seinen Lippen ein perverses Lächeln.

"D-Du weißt schon. Du sollst aufhören...die B-Banane...hör auf..." stammelte ich und er stand auf, um auf mich zuzugehen.

"Soll ich aufhören die Banane zu essen," raunte er, "oder soll ich aufhören, mir vorzustellen, wie sich meine Lippen um deinen Schw-"

Schnell hielt ich ihm die Hand vor den Mund, während ich erneut erröteten.

"Schhhhht!"

Er musterte mich und als ich dachte, er würde seine Klappe halten, nahm ich meine Hand von seinem Mund.

"Wir wissen beide, dass du mich gerade genauso willst wie ich dich." flüsterte er in mein Ohr und verdammt! Er hatte recht!

~*~

Oh Harry du kleiner perverser Mistkerl.
Tut mir leid, wenn ihr Bananen jetzt nicht mehr normal ohne Kopfkino Essen könnt. Kann ich seit Ewigkeiten nicht mehr! :3

Revenge ⇾ larry/niamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt