Revenge ⇾ larry/niam

T W E N T Y N I N E ★29★

Am nächsten Morgen wachte ich von fürchterlichen Rückenschmerzen geplagt auf.

Gähnend rieb ich mir die Augen und sah mich um.

Oh. Jetzt konnte ich mir die Rückenschmerzen erklären.
Ich war am Klavier im Sitzen eingeschlafen.

Langsam stand ich auf, streckte mich
- wobei meine Knochen knacksten - und lief dann zur Tür.

Von außen sperrte ich ab, ehe ich die Treppen zu unserer Wohnung hinablief.

Verdammt! Ich hatte meinen Schlüssel vergessen! Genervt klingelte ich Sturm.
Wenn der Pisser jetzt nicht öffnen würde, dann hätte er ein Problem.
Doch kurz darauf wurde die Tür aufgerissen und ein verschlafener Niall sah mir entgegen.

"Was zur Hölle? Woher kommst du? Weißt du eigentlich was für Sorgen ich mir gemacht habe? Und wie siehst du überhaupt a-"

"Wow! Stop! Erstens hast du gestern noch die Diva raushängen lassen, also woher hätte ich wissen sollen, dass du dir Sorgen machst, zweitens war ich in meinem Raum und drittens wie viel Uhr ist es?" unterbrach ich seinen Redefluss und er verdrehte die Augen.

"Es ist halb neun. Wieso?" erwiderte er und meine Augen weiteten sich.

"Shit!" fluchend stürzte ich an ihm vorbei ins Bad und putzte mir hektisch die Zähne. Dann rannte ich ins Schlafzimmer, schnappte mir die erstbeste Skinny Jeans und eine dunkelblaue College Jacke mit einem Tiger, einem Adler und Pflanzen drauf, die ich mir über mein Shirt zog, ehe ich wieder innen Flur rannte und mir meine schwarzen Boots anzog.

"Was ist los?" fragte Niall verwirrt und beobachtete mein gerenne.

"Arbeit!" sagte ich nur, schnappte mir meinen Autoschlüssel und stürzte aus der Wohnung.

"Dein Hausschlüssel!" rief Niall mir hinterher und ich fing den Schlüsselbund auf, den er mir zuwarf.

"Danke." schnell drehte ich mich um und dachte gar nicht an den Aufzug, da ich bereits die Treppen hinab stürmte, dabei fast Mr. Cotton mit mir riss, der mir Beschimpfungen von wegen "Die Jugend von heute" nachschrie, was mich jedoch herzlich wenig interessierte.

In Rekordgeschwindigkeit hüpfte ich in mein Auto und raste aus der Garage.

Wenn das so weitergehen würde, dann müsste ich mir bald einen neuen Führerschein besorgen und ein neues Auto gleich hinzu.

Innerhalb fünf Minuten war ich an der Bäckerei angekommen. Diese Zeit war ebenfalls Rekordverdächtig.

Ich öffnete hastig die Ladentür und sofort landeten Louis' und Merediths Blicke auf mir, sowie der einiger Kunden.

Mit einem entschuldigenden Lächeln lief ich hinter die Theke und murmelte eine Begrüßung, ehe ich sie Brötchen aus der Backstube holte und sie in die richtigen Körbe verteilte.

"Darf ich fragen, wieso du um zwei Stunden zu spät bist, Harold?" ertönte Merediths Stimme neben mir und ich drehte mich zu ihr.

"Tut mir leid. Ich bin am Klavier eingeschlafen." erklärte ich und sie seufzte.

"Wir sind hier auf deine Hilfe angewiesen, Harry. Passiert das nochmal, dann muss ich mich für einen neuen Mitarbeiter umsehen." sie lächelte traurig und verschwand dann in der Backstube.

Schweigend sah ich ihr hinterher.

Nur wegen einmal zu spät kommen?
Die spinnt doch.

Wütend drehte ich mir zur Kasse, wo bereits ein Kunde ungeduldig wartete.

"Guten Morgen. Was darf es für Sie sein, Sir?" fragte ich höflich und er kuckte mich abwertend an.

Scheiß Schnösel.

"Ein Croissant und einen Kaffee." erwiderte er und ich musste mich stark zusammenreißen, um ihm nicht meine Meinung zu geigen.

"Einen Moment bitte." ich packte ein Croissant in eine Tüte und stellte einen Becher unter die Kaffeemaschine.

"Geht das auch etwas schneller?" motzte der Mann und ich verdrehte die Augen.

Na klar. Ich habe sicherlich Zauberkräfte mit denen ich die Kaffeemaschine schneller zum Arbeiten bringe, dachte ich und ignorierte die Aussage des Mannes.

Kurz darauf reichte ich ihm seinen Kaffee und die Tüte.

"4,25£ bitte."

Mit einem genervten Blick reichte er mir das Geld und ich reichte ihm das Wechselgeld.

Kein Bitte, kein Danke und auch kein Tschüss. Gar nichts kam seinerseits. Er verließ einfach den Laden, nicht ohne mich davor noch einmal arrogant anzusehen.

"Für solche Kunden lebe ich." knurrend steckte ich das Geld in die Kasse und ein leises Lachen ertönte neben mir.

Louis.

"Das ist nicht witzig." fauchte ich, was ihn nur noch mehr zum Lachen brachte.

Auch die Kundin vor dem Tresen musste kichern, weswegen ich den Kopf schüttelte.

"Was darf es für Sie sein, Mam?"

"Zwei Salami Brötchen, ein Stück von dem Schokokuchen und Ihre Nummer bitte." sie lächelte und ich musterte sie.

Sie hatte rote gelockte Haare, braune Augen und kleine Sommersprossen, die ihr schmales Gesicht zierten.

Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen und ich packte ihre Bestellung ein, ehe ich auf eine Servierte meine Handynummer und meinen Namen schrieb.

"Und wie heißen Sie, Schönheit?" ich reichte ihr die Tüten und das Stück Papier.

"Marianne." sie warf einen Blick auf die Servierte, "Freut mich Sie kennengelernt zu haben, Harry."

"Die Freude liegt meinerseits. Ich hoffe man sieht sich." erwiderte ich und sie zwinkerte mir zu.

"Darauf können Sie sich verlassen." sie kicherte leise und ich leckte mir über die Lippen, weswegen sie etwas errötete.

"Dann bis bald, Marianne."

"Bis bald." grinsend verließ sie den Laden und ich musste schmunzeln.

Sie sah süß aus.

Schnell sah ich zu Louis, der mich mit einem eifersüchtigen Blick ansah, doch als er meinen Blick bemerkte, wurde er rot und sah schnell wieder auf die Brötchen vor sich.

Lachend ging ich auf ihn zu und stellte mich hinter ihn. Er verkrampfte sich merkbar und seine Atmung wurde unregelmäßiger.

"Du kommst schon nicht zu kurz, Kleiner." hauchte ich ihm ins Ohr und schlug ihm zum Beweis einmal auf den Hintern, weswegen er unmännlich quietschte.

Mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen ging ich wieder zu Kasse und fing an die anderen Gäste zu bedienen.

~*~

Gerade eben habe ich mich für die 10k Reads bedankt und nun seid ihr schon 12k Gürkchen! OMFG! Danke! Ich hätte niemals gedacht, dass dieses Buch innerhalb ca. 2 Tagen 2 000 Leser hinzubekommen kann!
PS:
Ich bin mit dem Kapitel nicht allzu zufrieden, aber hoffe dennoch, dass es euch in irgendeiner Weise gefällt!