"Ouch!" fauchte ich und entriss Niall meinen Arm.
"Jetzt halt still! Ich muss das desinfizieren!" meckerte dieser und nahm wieder meinen Arm in seine Hand.
Kurz darauf drückte er erneut dieses brennende Zeug auf meine Wunde.
Ich atmete zischend ein und kniff die Augen zusammen.
"So." Niall wickelte einen Verband um meinen Arm und stand dann auf, "Ich möchte morgen eine Erklärung haben."
"Jaja." grummelte ich und tastete meinen Arm ab, "Gute Nacht."
"Gute Nacht." erwiderte der Ire und verschwand aus meinem Zimmer.
Seufzend sah ich zu Louis, der tief und fest schlief.
Langsam ging ich auf ihn zu und drückte ihn vorsichtig zur Seite, ehe ich mich neben mich legte und mir ein Stück der Decke schnappte.
Louis murmelte etwas im Schlaf und drehte sich zu mir um.
"Harry." flüsterte er und ich zuckte zusammen.
Hatte ich ihn aufgeweckt?
"Tut dein Arm sehr weh?" er öffnete langsam die Augen und ich schüttelte lächelnd den Kopf.
"Alles wieder gut. Hab ich dich aufgeweckt?" fragte ich und nun war er derjenige der den Kopf schüttelte.
"Nein. Ich war eh nur in einem Halbschlaf." sein Blick glitt an mir herab und als er bemerkte, dass mein Oberkörper nackt war, wurde er rot.
Ich lachte leise und er wurde nur noch röter. Beschämt vergrub er seinen Kopf an meiner Brust und atmete gegen meine Haut.
"Das muss dir doch nicht peinlich sein." grinsend strich ich mir die Haare hinter die Ohren und sah auf den kleineren hinab, "Du hast noch deine Schuhe und Jacke an. Soll ich dir sie ausziehen?"
"Nein nein! Das mach ich schnell selber." er setzte sich auf und entledigte sich seiner Kleidung, bis er nur noch in Jeans und Shirt neben mir saß.
"Warte." ich stand auf und lief zu meinem Kleiderschrank, wo ich eine Boxershorts und ein Shirt herausnahm, ehe ich es ihm zuschmiss, "Zieh das an. Das ist bequemer."
Ich setzte mich wieder neben ihn und sah weg, als er seine Kleidung wechselte.
Ich machte mir Sorgen um ihn.
Wer waren diese Männer?
Könnte seine empfindliche Seele überhaupt die Schüsse und das viele Blut wegstecken?
Selbst ich hatte Herzklopfen, wenn ich an heute Abend dachte."Darf ich hier bleiben, oder soll ich ins Wohnzimmer auf die Couch. Ich kann natürlich auch wieder zurück zu Liam, wenn dir das lieber ist." riss mich seine Stimme aus meinen Gedanken und mein Kopf schnellte zu ihm.
Mein dunkelblaues Shirt war ihm um ein paar Nummern zu groß, weswegen er etwas verloren darin aussah, doch ich fand es süß. Und wie er mich jetzt mit seinen großen blauen Kulleraugen ansah, machte es auch nicht besser.
Verdammt! Ich dachte schon wieder in eine völlig andere Richtung!
"Nein nein. Bleib ruhig hier liegen. Ich kann - wenn du willst - auf die Couch." sagte ich eilig und er seufzte leise.
"Das wäre nicht fair. Ich möchte dich nicht aus deinem Bett vertreiben." murmelte der Brünette und spielte mit seinen Fingern, während sein Blick auf diesen lag, "W-Wir könnten j-ja z-zusammen hier schlafen...also nur wenn du natürlich willst."
Diese Stottern sollte man ihm abtrainieren, doch es war unmöglich.
Man hätte ebenso versuchen können den Mount Everest zu verschieben...beides unmögliche Dinge."Ich möchte nicht alleine schlafen." es war wie ein Flüstern, welches seinen schmalen Lippen entkam, doch ich verstand jedes Wort.
"Dann musst du es nicht." ich legte mich hin und breitete meine Arme aus,
"Komm."Ein glückliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und er kroch schnell zu mir unter die Decke, ehe er sich in meine Arme kuschelte.
Vorsichtig legte ich mein Kinn an seinem Kopf ab und schloss die Augen.
Ich hatte schon immer einen Beschützerinstinkt, wie zum Beispiel bei Niall und auch jetzt hatte ich das Gefühl Louis helfen und beschützen zu müssen.
Ich mochte ihn immer noch nicht sonderlich, doch ich wusste, dass die Erinnerungen von heute noch lange in seinen Träumen auftauchen würden. Außerdem hatte ich ja noch eine menschliche Seite und war nicht nur das kaltherzige Monster, dass zuschlagen konnte wie Klitschko.
"Danke, Harry. Ich weiß nicht wieso du es machst, denn ich habe es nicht verdient, aber danke." murmelte Louis an meine Brust und ich atmete tief aus.
"Kein Problem, Kleiner. Und jetzt schlaf erstmal." ich fuhr ihm über den Rücken und zog ihn enger an mich.
Während Louis langsam an meiner Brust einschlief, lag ich noch lange wach.
Es war nicht das erste Mal, dass ich mit Pistolen und Schüssen konfrontiert wurde. Noch immer spukten die Schreie von ihnen in meinem Kopf rum und immer wenn ich die Narbe an meiner linken Hüfte sah, hörte ich das knistern des Feuers, welches sich langsam meinem Körper näherte. Es tat weh zu wissen, dass ich an dieser ganzen Geschichte die Schuld trug. Ich war ein Mörder, auch wenn ich es nie wollte, hatte ich sie getötet. Und ich war damals ein Kind.
Niemand hatte mit mir über dieses Ereignis gesprochen. Es wurde immer totgeschwiegen. Nie hätte ich die Erinnerungen, die Schreie, die Schüsse und all das verarbeiten können.
Es erdrückte mich und frass mich innerlich langsam auf. Stück für Stück und es würde nicht mehr lange dauern, bis ich daran zerbrechen würde.~*~
Bam Bam Baaaaaaaaam. So langsam lernt ihr Harrys Vergangenheit kennen und LARRY AF *~*
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Revenge ⇾ larry/niam
FanficWarum war es so? War es weil er anders war, oder lag es einfach im generellen an ihm? Harry konnte es sich nicht erklären, warum er von Louis und seinen Freunden gemobbt wurde. Doch jetzt -Jahre nach ihrem Schulabschluss- würde er sich rächen. Lou...