Meine Lieben, Mermaid Summer ist in den Top 50... Und es ist einfach nur ein krass geiles Gefühl. Als kleines Dankeschön kommt jetzt das Kapitel, das ich eigentlich noch so lange wie möglich nicht posten wollte, weil... lest selbst. Es zerreißt mir das Herz.
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Mitten in der Nacht wachte Tom auf und war auf der Stelle hellwach. Hatte er gerade ein Geräusch von draußen gehört? Der Alarm war nicht angegangen. Eigentlich konnte es also nicht sein. Hatte er ihn gestern Abend überhaupt angeschaltet? Plötzlich war er sich unsicher, sprang erschrocken aus dem Bett und rannte in den Flur und von dort aus mit einem großen Satz über die drei Stufen in die Küche. Doch da war es. Das rote Lämpchen leuchtete. Der Alarm war an. Beruhigt, aber noch immer mit heftig schlagendem Herzen wandte er sich wieder um und wollte gerade den Weg zurück in sein Bett antreten, da glitt sein Blick durch das in der Dunkelheit der Nacht da liegende Wohnzimmer, vom Flachbildfernseher über den Tisch und... die Couch. In diesem Moment sank ihm erneut das Herz in die Hose. Die Couch, auf der Fé ihr Nachtlager aufgeschlagen hatte, war nämlich leer. Nach drei Schritten stand er im Wohnzimmer und schaltete das Licht ein. Tatsächlich, keine Spur von Adara. Panik stieg in ihm hoch. Vielleicht war sie gerade auf Toilette, schoss es ihm durch den Kopf, doch als er den Kopf in Richtung Flur wandte, fiel mattes Mondlicht durch die offene Badezimmertür. Schnappatmung setzte bei ihm ein, er hörte seinen Herzschlag in seinen Ohrmuscheln und ein Schweißausbruch jagte den nächsten. Wo war Fé? Er sah sich um, hektisch, fast schon panisch, konnte im Halbdunkel nicht viel erkennen und zündete noch weitere Lichter an. Plötzlich fiel es ihm auf. Die Terrassentür stand offen. „Verdammt", entfuhr es ihm und er beeilte sich, nach draußen zu kommen. Es regnete in Strömen und sofort benetzten tausende kleine Regentropfen seinen nackten Oberkörper, stachen wie Nadeln auf seiner Haut. Er blinzelte, konnte kaum die Hand vor Augen sehen, bildete sich aber dennoch ein, einen Schatten am Klippenrand stehen zu sehen. „Fé!", schrie er durch die Nacht. „Fé!" Der Wind brauste und tobte wie verrückt, zerrte an seinen Haaren und der schon ganz durchnässten Pyjamahose, sodass Tom kaum noch gerade gehen konnte. Er ging einige Schritte auf die Gestalt am Abgrund zu und je näher er kam, umso deutlicher erkannte er, dass es sich dabei tatsächlich um Fé handelte. Doch diese schien noch nicht einmal zu hören. „Fé!", brüllte er noch einmal gegen Sturm und bekam sie dann endlich zu fassen. Erschrocken drehte sie sich zu ihm um. Um sie lag ein sonderbarer Glanz in der Luft. Sie war gerade dabei sich zu verwandeln. Ohne ihr eine Wahl zu lassen, zog Tom sie einige Schritte fort von den senkrecht ins Meer ragenden Felsmaßen. „Was suchst du hier draußen?", brüllte er aus aller Kraft, doch der Sturmwind schaffte es dennoch, seine Stimme wie ein dünnes Blatt Papier in der Luft zu zerreißen. „Ich muss das tun!", antwortete sie ebenso laut. Einzelne nasse Haarsträhnen klebten hartnäckig in ihrem Gesicht, der Rest wurde vom Wind gepeitscht und flatterte wie eine Fahne um ihren Kopf. Tom verstand nicht. „Was musst du tun?" Er hielt sie bei den Schultern fest und schaute sie eindringlich an. Der seichte Schimmer erleuchtete ihr Gesicht nur schwach. Der Regen wurde noch hartnäckiger, trübte ihm sogar auf so kurze Distanz die Sicht. Adara antwortete nicht gleich. Sie schaute ihn erst lange an. Zwar nicht forschend, wie sie es so oft getan hatte, aber dennoch ganz genau, als tastete sie sein Gesicht mit ihren Augen ab. „Ich muss gehen!", rief sie dann gegen den Wind und ihre Stimme brach, wohl nicht nur wegen des Windes. Tom war kurz wie gelähmt. Er wusste nicht sofort, was er darauf antworten sollte. Lange schaute er nun sie an. Entrüstet, erschrocken und vor allem sprachlos. „Einfach so? Ohne dich zu verabschieden?", fragte er mit erstickter Stimme und war sich zuerst nicht sicher, ob sie ihn gehört hatte. „Ich wusste nicht, ob ich das schaffen würde. Es tut mir leid, Tom", antwortete sie daraufhin so leise, dass er es beinahe nicht verstanden hätte. „Aber... Aber du hast doch noch einen ganzen Tag Zeit!", rief er ihr entgegen, ließ ihre Schultern noch immer nicht los, so als hätte er Angst, dass der Wind sie mit sich forttragen könnte, wenn er sie gehen ließ. Selbst durch den starken Regen erkannte Tom den traurigen Ausdruck auf ihrem Gesicht. Das Leuchten von unten wurde intensiver, ihnen blieb kaum mehr Zeit übrig, bevor sie sich zurückverwandeln würde. „Es ruft mich. Das Meer ruft mich jetzt, Tom. Ich muss einfach gehen!", erwiderte sie ebenfalls wieder schreiend. „Aber... Du kannst nicht gehen! Ich..." Tom gingen langsam die Argumente aus und offensichtlich hatte er gerade etwas Falsches gesagt, denn Fés Augen wurden groß und sie rückte ein Stück von ihm ab. „Nein. Das wollte ich nicht! Ich... Fé! Ich...", stammelte er, suchte nach Worten und fand aber keine. Sie waren wie fortgespült, davongetragen von den Regenschwaden des Sturmes. Ein Blitz zuckte durch den von Wolken verhangenen Himmel. Und dann schaltete Toms Gehirn ab. Er machte nur einen Schritt auf sie zu und nahm ihr Gesicht in beide Hände. Seine Lippen begannen zu brennen, als sie Fés berührten. Er spürte einen erstickten Atemstoß auf seiner Wange und mit ihm strömten tausend Gedanken in seinen Kopf zurück. Er wollte Fé nicht verletzen, sie weder verschrecken noch ihr etwas tun, womit sie nicht einverstanden war und dass er sie offensichtlich gerade küsste, war für ihn genauso unerwartet gekommen wie für sie. Gerade als er sich von ihr lösen wollte, spürte er aber, wie sich der Druck aus seinen Lippen verstärkte und sein Herz hätte in diesem Moment Purzelbäume Schlagen können vor Freude. Ganz vorsichtig zog er Fé näher zu sich, doch schließlich löste sie sich doch von ihm, energischer als erwartet. Ja, sie stieß ihn regelrecht von sich. Der Blick, mit dem sie ihn durch den Regen musterte, hätte er am liebsten nie gesehen, denn ihn zu ertragen, war fast unmöglich. Sie hatte beide Hände über Mund und Nase geschlagen und schüttelte nur zaghaft den Kopf in Unglauben. Ihre Augen schimmerten unnatürlich wässrig im Glühen ihres Körpers. Tom blieb auf einmal die Luft weg. Panik übernahm sein ganzes Denken. „Fé!", flehte er, stand aber wie festgewachsen da. Das Leuchten auf ihrer Haut wurde noch stärker, auf ihren nackten Oberarmen erschienen schon die ersten Schuppen und erschrocken sah sie an sich herunter, bevor sie wieder zu Tom aufsah. „Nein, Tom! Das... das geht nicht!", stammelte sie ihm durch den Sturm entgegen und taumelte dann auf den Abgrund zu. Tom zwang seine Füße dazu, ebenfalls den Betrieb wieder aufzunehmen und lief ihr hinterher. Wieder kriegte er Adara beim Handgelenk zu fassen, zog sie diesmal jedoch nicht wieder von den Klippen fort. Sie schaute ihn wehmütig an, sagte aber nichts. Kurz wechselte der Wind die Richtung und der Regen hörte für einen Moment auf, mit Gewalt auf sie niederzudonnern. „Werde ich dich wiedersehen?", fragte Tom in die kurzzeitige Stille hinein, bevor der Wind wieder mit aller Kraft aufheulte. Der Sturm, der an ihnen zerrte als wollte er sie absichtlich von den Felsen stürzen, machte es Tom schwer, das Gleichgewicht zu halten und der kalte Regen ließ seine Glieder steif und gefühllos werden. Er sah Fé mit Tränen in den Augen nicken, dann ließ er sie los und kurz bevor das Licht ihren Körper vollständig einhüllte, sprang sie von der Klippe in den Abgrund. Am liebsten wäre Tom ihr hinterhergesprungen. Doch er stand nur da und starrte in die Nacht hinaus, paralysiert von dem, was gerade geschehen war. Seine Hand wanderte hoch an seinen Mund, der noch immer brannte von dem Kuss. Der Kuss, der ihm als einziges Überbleibsel bewies, dass er sich Fé nicht nur eingebildet hatte. Dass sie bis gerade eben wirklich noch da gewesen war. „Ich liebe dich doch!", sagte er, doch kaum hatten die Worte seine Lippen verlassen, umschlang sie der Sturmwind und trug sie fort zu einem unbekannten Ziel, jedoch mit der zurückgelassenen Gewissheit, dass sie Adara niemals erreichen würden...
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Ich wünsche mir, dass ihr mir nicht allzu böse und noch immer bei guter Gesundheit seid und dass ihr mir doch bitte mitteilen mögt, wie es euch gerade geht, nach diesem Kapitel. Für mich fühlt es sich irgendwie unrealistisch an... Vorerst wird von mir nichts mehr kommen, hab in der Schule Prüfungen und kann deswegen nicht schreiben, mache aber in den nächsten Ferien wieder fleißig weiter. Auch würde es mich natürlich freuen, wenn Mermaid Summer in den Top 50 bleiben würde (wer würde das denn auch nicht wollen?) Bei Fragen: schreibt mich einfach an, ich antworte auch schön brav :* hab euch lieb, meine Wattpader.
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Mermaid Summer
FantasyTom's Unglück begann vor etwa einem Jahr, als er zusehen musste, wie seine Familie in einem schrecklichen Brand ums Leben kam. Als einziger Überlebender schlägt er sich mit heftigen Depressionen und Albträumen herum und kann einfach nicht glauben, d...