Hallo meine Lieben! :D gleich Mitternacht, aber ich hab's gerade so geschafft ^^
Ach ja, übrigens: SolarisAmaterasu schreibt jetzt eine FF zu Mermaid Summer! Ich hätte nie gedacht, dass das je passieren würde haha XD
Viel Spass beim Lesen!
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Wie besessen suchte Adara die Gänge der Bibliothek nach dem Papierschnipsel ab, wurde aber nicht fündig. Nicht einmal das Licht, das vom Medaillon in ihrer Hand ausging, war bei der Suche von großer Hilfe, obwohl es die ganze Sache im Dunkeln natürlich erleichterte. In ihr machte sich diese bedrückende Enge breit, die man jedes Mal verspürte, wenn man unbedingt etwas finden musste und eigentlich keine Zeit mehr hat und der ganze Raum und der von nebenan durchwühlt wurden und nun schlimmer aussehen als nach Ausbruch eines interstellaren Atomwaffenkrieges. Ein gefühltes dutzend Mal hatte sie jedes Bücherregal einzeln unter die Lupe genommen, was sicher einfacher gewesen wäre, wenn sie sich daran hätte erinnern können, wo denn zumindest die Kette gelegen hatte. Aber alle Bücherreichen sahen gleich aus und so wurde die Suche nach Marlenes Nachricht zur wahren Sisyphusarbeit. Je länger sie suchte, umso wütender und ungeduldiger wurde sie. Die Gedanken in ihrem Kopf ballten sich zusammen und bildeten einen festen Knoten, der von ihrer Wut angetrieben zur wahren Gewitterzelle mutierte. Irgendwann, als sie schon lange aufgehört hatte, die Bücher, die sie kontrolliert hatte, zu zählen, reichte es ihr. Fast schon gegen ihren Willen stieß sie ein Wort aus, das sie sich eigentlich geschworen hatte, nie wieder zu benutzen. „Orakel!" Zu ihrer Überraschung erschien es aber fast auf der Stelle. Nun befanden sich zwei leuchtende Kugeln im Raum und Adara schloss verblüfft den kurz zuvor noch wutverzerrten Mund. Ihr Blick wanderte zum Medaillon in ihrer Hand. „Weshalb rufst du zu so später Stunde?", fragte das Orakel mit gewohnt herrisch imposanter Stimme, sodass die Bücherregale und scheinbar auch die Wände in Schwingung gerieten. Aber Adara schnaubte nur wütend. „Ich will Antworten, und zwar jetzt", verlangte sie und dachte gar nicht daran, die Kette zu verstecken. Sie war die Königin, sie konnte tun und lassen, was sie wollte und solange sie nicht wusste, was hier gespielt wurde, dachte sie gar nicht daran, klein bei zu geben und sich dem Willen des Orakels zu fügen. „Zweiundvierzig", sagte sie Kugel im gleißenden Licht unvermittelt und vermochte es tatsächlich, Adara damit aus dem Konzept zu bringen. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen und auf ihrer Stirn bildete sich eine Falte, aber erwidern darauf tat sie nichts.
„Wenn du Antworten willst, sollst du Antworten bekommen", fuhr das Orakel unbeirrt fort „aber es wäre erheblich einfacher, wenn ich die passenden Fragen dazu hätte." Adara knirschte mit den Zähnen, als sie begriff, dass sie zum Narren gehalten wurde. Dafür, dass das Orakel weder Mund noch Nase noch sonstige Gesichtszüge hatte, nahm es den Mund ganz schön voll. Vor allem nachdem Adara es schon einmal zurechtgewiesen hatte. „Wo lebt dieser Quirin?", presste sie hervor und bemerkte, wie große Mühe es ihr bereitete, sich unter Kontrolle zu halten. Am liebsten wäre sie dem Orakel an die Gurgel gesprungen – was wiederum kompliziert hätte werden können, bei der Kugelförmigen Erscheinung. „Der Bruder meines Vaters! Wo ist er?", zischte Adara, deren Geduld bloß noch am seidenen Faden baumelte. Trotz der eindeutigen Präzisierung schwieg das Orakel noch einen weiteren Moment lang. Doch es war von vorne herein klar gewesen, dass es keine andere Wahl hatte, als Adara zu antworten. Und so sprach es dann: „Er lebt zurückgezogen in einer Höhle im indischen Ozean. Bei den Algenplantagen, auf die der junge Senator geschickt worden ist." Die Stimme des Orakels war kalt geworden und nicht mehr so imposant. Vergleichsweise sogar recht kleinlaut. Adara schnaubte. Sie hatte auch so gewusst, von welchem Ort die Rede war, man hätte den Fastvergewaltiger nicht noch extra erwähnen müssen. Andererseits wusste sie jetzt, dass sie gleich morgen früh nach ihrem Onkel schicken lassen würde. „Du hast ihn damals fortgeschickt. Ich werde ihn zurückholen. Er wird hierher kommen. Verstanden?" Adara sprach schnell und ihre Worte waren knapp und hätte nicht klarer sein können. Obwohl Adara es nicht vermochte, das Urteil des Orakels ganz rückgängig zu machen, so konnte sie dennoch ihren Willen durchsetzen. Wenn die Königin nach ihrem Onkel schickte, dann musste der Onkel antanzen, ob es das Orakel nun gut hieß oder nicht. Er konnte einfach nicht bleiben, denn seine Verbannung bestand noch immer. Nur bei sich selbst funktionierte das leider nicht so prächtig, wie Adara schon so oft hatte feststellen müssen. Sie konnte sich noch so gut und oft selbst erlauben, die Stadt zu besuchen, die Palastmauern lockerten ihren Griff kein Stück. Obwohl das Orakel sie sehr wohl gehört hatte, erwiderte es nichts darauf. Der Machtkampf zwischen den beiden hatte heute Nacht definitiv Adara für sich entschieden. „Wäre das alles?", fragte das Orakel, nun selbst um Ruhe bemüht und nun war es an Adara zu schweigen. Ihr lagen noch einige Fragen auf der Zunge, aber sie wusste selbst, dass es nichts brachte, sie dem Orakel zu stellen. Fragen wie 'warum hast du mich zur Königin gemacht?' waren sinnlos und das große Orakel hätte bestimmt nicht darauf geantwortet. Stattdessen fanden Adaras Augen wieder zur kleineren, goldenen leuchtenden Kugel, die zum Medaillon gehörte und ihr Blick wurde weicher, als sie Tom's Gesicht sah. Nun handelte es sich tatsächlich um ein Standbild, denn es drehte sich gemütlich um sich selbst und Tom war kaum mehr als eine reglose Büste – wenn auch eine besonders gut gelungene. Adara verlor sich ganz in ihren Gedanken zu dem Zauber, den Marlene auf die Silbernen Anhänger gelegt hatte und vergaß kurzfristig sogar das Orakel, das scheinbar noch immer auf ihre Erlaubnis, sich endlich zu entfernen, wartete. Erst als sich ein kleines, wie das Orakel selbst leuchtendes Etwas in ihr Sichtfeld schob, zuckte Adara zusammen und kehrte zurück in die Realität. „Ich denke, danach hast du gesucht", meinte das Orakel nun wieder so ruhig und erhaben wie eh und je, ehe es von einem Augenblick auf den nächsten verschwunden war. Nun, da plötzlich kaum noch Licht im Raum war, lag die Bibliothek fast noch dunkler als zuvor dar. Und gerade in dieser Dunkelheit konnte Adara dennoch die Konturen jenen Gegenstandes ausmachen, der zuvor noch in gleißendes Licht gehüllt gewesen war. Mit den Augen folgte sie dem zerknitterten Stück Papier, das gemächlich langsam durchs Wasser trieb und scheinbar nur darauf wartete, endlich von ihr aufgehoben zu werden.
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Mermaid Summer
FantasyTom's Unglück begann vor etwa einem Jahr, als er zusehen musste, wie seine Familie in einem schrecklichen Brand ums Leben kam. Als einziger Überlebender schlägt er sich mit heftigen Depressionen und Albträumen herum und kann einfach nicht glauben, d...